Bereits nach 57 Sekunden eröffnete sich dem rechten Außenbahnspieler Marco Krenn die Riesenchance zur 1:0-Führung für seine Liebshausener, aber er verzog. Nur zwei Minuten später passierte Philipp Pitkowski dasselbe Malheur auf der anderen Seite, sein Schuss überquerte die Querlatte nur knapp. Eine gute Ouvertüre also für ein mitreißendes Spiel, bei der aber in der Folgezeit die heimische SG Tempo und Spielgeschehen bestimmte. „Wir hatten in den ersten 30 Minuten alles im Griff, hätten sogar noch höher als 3:1 zur Halbzeit führen können“, war Peifer nicht unzufrieden mit dem Spielverlauf.
Er selbst hatte die 1:0-Führung erzielt, nachdem er glänzend freigespielt wurde. Krenn erhöhte auf 2:0 nach einem Eckball, den Keeper Alexandru-Constantin Ariton verursacht hatte, weil er eine harmlose Flanke an den Querbalken „patschte“. „Wir haben viele Verletzte, auch im Tor“, erklärte SSV-Trainer Michael Hild, der auf den anderen Keeper Julian Spöri wie auf viele anderen verzichten musste.
Trotzdem kam der SSV noch zum 1:2-Anschlusstreffer durch Cagdas Karabalci nach einem Eckball der Gäste (41.). Er war zur rechten Zeit an der richtigen Stelle und hatte den richtigen Überblick im inzwischen einsetzenden Schneeregen. Aber Peifer hatte noch eine Antwort vor der Halbzeitpause. Mit seinem 3:1 schien die Partie doch vorentschieden zu sein (44.). War sie aber nicht. Boppard kam durch Pitkowski auf 2:3 heran, weil Serge Ndongo einen Flankenlauf verpennt und zu spät eine Flanke verhinderte hatte.
Es wurde noch einmal spannend. Die Heimelf verlor an Übersicht und kam in Bredouille, weil Boppard um Spielgestalter Gabriel Petrovici Morgenluft witterte. Weitere Großchancen blieben aber aus und Peifer durfte mit seinem 4:2 die Vorentscheidung einleiten. Äußerst cool ließ er mit einer Körpertäuschung Ariton aussteigen. „Das 4:2 war der Knackpunkt“, sagte Hild. Aber Boppard hatte noch einen Pfeil im Köcher.
Mit seinem zweiten Treffer des Spiels verkürzte Pitkowski in der Nachspielzeit zum 3:4. Und im Duell mit Peifer auf 2:3. Liebshausen hat als Siebter nun die 40 Punkte voll, die ersatzgeschwächten Bopparder stehen weiter bei 25 Punkten, haben aber Glück, dass es auf den ersten Abstiegsplatz weiter sieben Zähler Abstand sind.
Liebshausen: Roth – Merg (56.Wilhelm), Wilki, Gründer (71. Menk), Peifer, Römer (90.+1 Speth), Krenn, Kauer (87. Vogt), Melsheimer (80. M. Schulzki), L. Schulzki, Ndongo.
Boppard: Ariton – Michellsz, A. Karabalci (61. Block), P. Pitkowski, Petrovici, C. Karabalci, Schröder, Dreckmann (87. Hennebeul), Link, Ponomarev, Schneider (90.+1 Hammes).
Schiedsrichter: Boris Stoeber (Lahnstein); Zuschauer: 125.
Tore: 1:0 Peifer (15.), 2:0 Krenn (25.), 2:1 C. Karabalci (41.), 3:1 Peifer (44.), 3:2 P. Pitkowski (50.), 4:2 Peifer (79.), 4:3 P. Pitkowski (90.).