Schier unglaublich 149 erzielte Tore stehen beim Vizemeister damit zu Buche. „Nein, die 150 Tore waren nicht das Ziel, das wäre auch vermessen gewesen. Wir haben das seriös zu Ende gespielt, wobei mir die zweite Halbzeit besser gefallen hat als die erste, aber nicht aufgrund der mehr erzielten Tore. Wir haben die Treffer da sehr schön herausgespielt. Masburg wünsche ich alles Gute, eine sympathische Mannschaft, die es mit weniger Verletzungspech womöglich geschafft hätte, die Klasse zu halten“, gab SG-Coach Sven Stoffel nach Spielschluss zu Protokoll.
Sein Gegenüber und Spielertrainer Matthias Bender gab hingegen noch einmal Einblicke in das Saison-Dilemma seines Teams. „Gestern auf dem Training hatte ich noch über 20 Leute, heute Mittag waren es dann noch gerade einmal zehn. Leo Merling und ich sollten angeschlagen gar nicht im Kader stehen, das hat ja gut geklappt, wie man sah.“ Beide mussten ran, Merling kam als einzige Auswechseloption zur Halbzeit für Torwart Philipp Antal. Stammkeeper Stefan Schröder gab den Mittelstürmer in Hälfte eins – und ging dann nach der Pause wieder ins Tor.
Aufgrund der Masburger Personalsorgen hatte der Hunsrücker Angriffs-Orkan noch leichteres Spiel als ohnehin erwartet. Daniel Römer packte zweimal den linken Hammer aus zum 1:0 und 3:0 (5., 32.), zwischenzeitlich staubte Maurice Volkweis einen Dominik-Kunz-Schuss zum 2:0 ab (22.). Peifer nach einem kleinen, feinen Solo und Milz aus Nahdistanz stellten zur Pause auf 5:0 (37., 38.). So verrückt es bei der Höhe des Zwischenstandes klingen mochte – Masburg machte es phasenweise gar nicht so schlecht. Zwar konnte man der Offensiv-Wucht der Hausherren defensiv wenig entgegenstellen, doch punktuell kam man zu Kontern. Tim Pauly vergab jedoch zwischenzeitlich zweimal (11., 24.).
In Halbzeit zwei wechselte Stoffel recht früh viermal, dem Torhunger seiner Elf war das sogar eher zuträglich. Milz (56.), Volkweis (59.), der eingewechselte Raphael Kauer nach einem an ihm verschuldeten Foulelfmeter (68.) und Felix Liesenfeld (77.) schossen ein 9:0 heraus. Dreimal Peifer (79., 81., 90.) und Michael Schlicht (89.) erhöhten zum Ende hin noch mal die Schlagzahl und damit auf 13:0. Milz assistierte viermal uneigennützig in der Schlussviertelstunde.
„In vier Wochen geht’s ja schon wieder weiter. Ich fahre jetzt erst mal zwei Wochen in Urlaub und will in der Zeit vom Fußball nix wissen“, ergänzte Masburgs Trainer Bender nach Spielende – froh, dass die „Seuchensaison“ endlich zu Ende ist. Parallel dazu startet dann die SG Liebshausen einen neuen Anlauf in der Bezirksliga, dann vielleicht mit dem Ziel, zu den meisten Toren auch die meisten Punkte zu verbuchen. Für viele dürfte Liebshausen in der nächsten Saison der klare Top-Favorit auf den Aufstieg in die Rheinlandliga sein – zumal aus dem Verbandsoberhaus kein Team runter in die Bezirksliga Mitte muss.