Anadolu Spor Koblenz befindet sich in der Fußball-Bezirksliga Mitte auf einer emotionalen Achterbahnfahrt: Nur eine Woche nach dem umjubelten Derbysieg im Spitzenspiel beim FV Rübenach musste der SV mit einem unglücklichen 0:1 (0:1) gegen den TSV Emmelshausen die zweite Heimpleite in Folge hinnehmen. Durch die Niederlage verloren die Koblenzer den dritten Tabellenplatz an den FC Metternich. Die Emmelshausener konnten dagegen ihr Polster auf die Abstiegsplätze ausbauen, sechs Punkte sind es nun auf Ahrweilers Reserve.
Im Vergleich zum Sieg in Rübenach musste Anadolu-Trainer Dzenis Ramovic gegen Emmelshausen zu Beginn auf zwei Stammkräfte verzichten. Innenverteidiger Mumin Aga fehlte verletzungsbedingt, und Stürmer Edis Ramovic musste gesundheitlich angeschlagen zunächst auf der Bank Platz nehmen. Ohne die beiden Stammspieler fehlte es dem Spiel der Gastgeber an Durchschlagskraft. Erschwerend kam neben dem erneut schlecht zu bespielenden Hartplatz hinzu, dass sich die Gäste aus Emmelshausen auf das Verteidigen in der eigenen Hälfte konzentrierten. Chancen blieben so im ersten Durchgang Mangelware, einzig Huseyin Karalalek testete TSV-Torwart Lukas Will (37.).
Spiel entscheidet sich in der 45. Minute
Als alles danach aussah, dass die Partie torlos in die Halbzeit gehen würde, ereignete sich der letztlich spielentscheidende Moment. Anadolus Hintermannschaft konnte einen langen Ball des TSV nicht richtig klären, sodass die Kugel bei Florian Jannke landete. Der im Winter vom Oberligisten und künftigen TSV-Partner Karbach gekommene Jannke ließ Basel Aziza stehen und vollendete zum 1:0 (45.).
Für die zweite Halbzeit setzte SV-Coach Ramovic auf mehr offensives Risiko und entschied sich zu den Einwechslungen seines Bruders Edis und Emre Onbasi. Das Spiel veränderte sich jedoch kaum. Der TSV verteidigte weiterhin mit viel Einsatz in der eigenen Hälfte, und beide Teams konnten höchstens über lange Bälle Gefahr ausstrahlen. Während Anadolu meistens das Emmelshausener Tor verfehlte, gab es noch einen Aufreger, als die Hintermannschaft des TSV gegen Edis Ramovic auf der Linie klärte (72.). Insgesamt kam von den Gastgebern jedoch zu wenig.
Dzenis Ramovic bedient, Uli Feldheiser glücklich
Dzenis Ramovic, der eine Viertelstunde selbst mitwirkte, war entsprechend bedient: „Eigentlich stelle ich mich immer vor die Mannschaft, aber das war beschämend, vor eigener Kulisse so schlecht zu spielen.“ Obwohl sein Team trotz der Niederlage nur vier Punkte vom Relegationsplatz entfernt liegt, erteilte Ramovic möglichen Aufstiegsambitionen eine harsche Absage: „Mit Platz zwei sollten wir uns nicht mehr beschäftigen. Wir haben da oben nichts zu suchen, dafür ist unser Kader zu klein, wie wir heute gesehen haben, und es fehlt an Einstellung.“
TSV-Trainer Uli Feldheiser lobte dagegen den Kampfgeist seiner Mannschaft: „Das war eine Schlacht, auf dem Platz war wenig Fußball möglich. Es war klar, dass die Mannschaft gewinnt, die das 1:0 macht. Ich habe meinen Jungs schon in der Halbzeit gesagt, dass sie den Kampf heute besser annehmen als der Gegner.“
Anadolu Spor – Emmelshausen 0:1 (0:1)
Anadolu Spor: Pacarada – Aziza, Golz, Karaman,D. Jusufi (87. Port), Tamur (46. E. Ramovic), Sari (46. Onbasi), Mamuti, Hetko, Karalalek (76. D. Ramovic), Faljic (68. Yücel).
Emmelshausen: Will – Adjibabi, Boos, Bürü, Inal (88. F. Reuter), Adu, Peters (90.+3 Braun), Alhaj, Bersch, Jannke (75. Kasper), Ben Amor.
Schiedsrichter: Benedikt Otto (Neuwied).
Zuschauer: 50.
Tor: 0:1 Jannke (45.).