Bezirksliga: TuS gewinnt 5:3 gegen Weitersburg - Oberzissen ist nach 3:0 im Kellerduell wieder in Schlagdistanz - Westum überrascht mit 0:0
In Oberwinter wird's nach 3:0 noch einmal turbulent – Oberzissen im Kellerduell wieder in Schlagdistanz
Vor zwei Wochen musste sich der SV Weitersburg beim TuS Oberwinter (in Grün) mit 3:5 geschlagen geben.
Vollrath

Oberwinter/Oberzissen/Westum. Während es in der Fußball-Bezirksliga beim Heimspiel des TuS Oberwinter turbulenter zuging, als es den Gastgebern lieb war, durfte der SV Oberzissen nach seinem Erfolg im Kellerderby durchatmen. Die SG Westum/Löhndorf kam derweil zu Hause zu einem beachtlichen torlosen Remis.

TuS Oberwinter – SV Weitersburg 5:3 (3:2).

Nach 42 Minuten und einem 3:0-Zwischenstand schien alles klar zu sein für den TuS, der dann aber nach einer Wendung noch einmal bangen musste. „Besser kann man kaum spielen“, befand TuS-Trainer Cornel Hirt und meinte damit die ersten 42 Minuten der Partie.

Doch dann klärte TuS-Kapitän Mirco Koll per Hand auf der Torlinie. Schiedsrichterin Antonia von Kölichen (Rheinbreitbach) zögerte keine Sekunde, zeigte Koll die Rote Karte und dann auf den Elfmeterpunkt. Von Oberwinterer Seite kam keine Reklamation, zu offensichtlich war die Szene.

Der Weitersburger spielende Co-Trainer Marcel Christ verwandelte den Strafstoß mit einem strammen Linksschuss sicher zum 1:3 (43.). „Und dann kommt eine Hektik auf, die so nicht nötig war“, haderte Hirt. Denn bis dahin spielten nur die Oberwinterer, die durch Thomas Enke bereits nach sechs Minuten in Führung gegangen waren. Chance um Chance reihten sich aneinander. Nach einer Ecke von Björn Gilles köpfte Fabian Groß am kurzen Pfosten zum 2:0 in die kurze Ecke (9.).

Einem Abseitstor von Enke wurde anschließend die Anerkennung verweigert. In der 26. Minute tunnelte Marlo Bollig mit einem Pass seinen Gegenspieler und lieferte so die tolle Vorarbeit für den Treffer von Timm Wiest zum 3:0. Nach dem Platzverweis und Gegentreffer ging es dann in die Pause, aus der Weitersburg mit viel Schwung und frischem Mut kam und dafür belohnt wurde. Christian Görtz stellte mit dem 2:3 den Anschluss her (56.).

Die Partie war nun völlig offen, aber der TuS nahm den Faden wieder auf. Zwölf Minuten nach dem 2:3 war erneut Groß zur Stelle und traf nach Vorarbeit des gerade eingewechselten Felix Antwerpen (68.). Damit ging es bis in die Nachspielzeit, in der es noch einmal wild wurde. Weitersburg kam nach einem Freistoß aus dem Gewühl heraus durch Orangel Köhler zum 3:4 (90.+3). Im Gegenzug schaffte Enke nach einem Konter aber mit dem 5:3 die endgültige Entscheidung.

„Mit einem Mann mehr hat Weitersburg einfach auch die Qualität, uns in Bedrängnis zu bringen. Aber diese Hektik und Nervosität darf eigentlich gar nicht erst aufkommen. Wir müssen souveräner werden und cleverer in wichtigen Entscheidungen“, meinte Hirt.

Die Gelegenheit dazu bekommt seine Mannschaft schon am Mittwoch (20 Uhr) wieder. Denn für diesen Termin wurde kurzfristig die Nachholpartie bei der SG Mörschbach/Liebshausen/Argenthal angesetzt.

TuS Oberwinter: Fachinger, Meiswinkel, Stalph, Koll, Groß, Bollig, Spahn (90.+2 Karaschewitz), Gilles, Ehlen, Wiest (65. Antwerpen), Enke.

SV Oberzissen – TuS Rheinböllen 3:0 (1:0).

Dank des Erfolgs ist Oberzissen in der Tabelle nicht nur an den Gästen vorbeigezogen, sondern hat auch den Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz auf vier Zähler reduziert. Nach aktueller Tabellenkonstellation ist von fünf Absteigern auszugehen.

Insofern zählte für beide Teams bei diesem Kellerduell in Oberzissen nur ein Sieg. Diese Tatsache merkte man zumindest den Hausherren vom Start weg an. Trotz einiger guter Möglichkeiten dauerte es aber bis zur 39. Spielminute, ehe sich die Mannschaft von Trainer Julian Hilberath erstmals belohnte. Auf der rechten Seite flankte Lukas Groß scharf nach innen, wo Jannik Schneider, der kurz zuvor den Ball noch unsauber getroffen hatte (37.), mit seinem ersten Tor seit seinem Comeback den SVO in Führung brachte.

Auch nach der Pause blieben die Hausherren am Drücker. So fiel dann auch in der 64. Minute das verdiente 2:0. Im Anschluss an eine Ecke traf Mike Bach, der als Kapitän den verletzten Christian Heuser vertrat, frei stehend aus acht Metern. Eine echte Drangphase der Gäste blieb in der Folge aus, wodurch die Partie schon entschieden schien. Als die Gäste in der Schlussphase allerdings nach einer undurchsichtigen Situation einen Elfmeter zugesprochen bekamen, hätte es noch einmal spannend werden können.

Doch Gästekapitän Dennis Flesch scheiterte vom Punkt aus an Oberzissens Torwart Lucas Tietz (83.). Damit nicht genug, markierte Joker Satbir Singh dann noch das 3:0 (89.). „Natürlich hätte es mit dem Elfmeter noch einmal eng werden können, ansonsten hatten wir aber das Spiel über weite Strecken im Griff. Jetzt sind wir zumindest wieder in Schlagdistanz. Nun wird es wichtig sein, auch gegen die Teams von weiter oben so viele Punkte wie möglich zu holen“, meinte Hilberath.

SV Oberzissen: Tietz, Schöning, Bermel, Bach, L. Baltes, Schmickler (65.Esten), Adams (90. T. Baltes), John Schneider, Jannik Schneider (90. Kather), Naumann (76. Singh), Groß (90. Sperber).

SG Westum/Löhndorf – FV Rübenach 0:0.

Die Gastgeber haben mit dem Remis für eine kleine Überraschung gesorgt gegen die zuletzt formstarken Rübenacher. Auf dem heimischen Kunstrasen ging der Plan von Westums Coach Tomas Lopez vollends auf, der Offensivstärke der Gäste mit einer tief stehenden und sehr kompakten Defensive zu begegnen.

Außer einer Großchance gleich zu Beginn durch Ronaldo Kröber (6.), der nach einer Flanke aus wenigen Metern frei zum Abschluss gekommen ist, sollten die zuletzt treffsicheren Rübenacher lediglich durch Distanzschüsse gefährlich werden.

In diesen Momenten konnten sich die Gastgeber auf den gut aufgelegten Schlussmann Florian Wahl verlassen, der alle Situation glänzend parierte. Mit zunehmender Spieldauer setzten dann auch die Hausherren ihre Nadelstiche. Toptorjäger Tim Palm hatte noch die besten Chancen und verfehlte nach rund einer Stunde das anvisierte Ziel nur um Zentimeter.

In der 85. Minute hatte Palm bei einer weiteren Großchance den Ball bereits an Gästetorwart Daniel Kittsteiner vorbeigeschoben, ehe ein Rübenacher Verteidiger den Ball noch von der Linie kratzte. Es wäre wohl des Guten zu viel gewesen, denn der FV war ansonsten tonangebend.

Lopez freute sich neben dem Punktgewinn vor allem über eine starke Defensivleistung seiner Mannschaft: „Unsere Entwicklung geht da immer mehr in die richtige Richtung. Die Jungs haben leidenschaftlich gekämpft und so aus dem Spiel heraus kaum nennenswerte Chancen zugelassen. Den Punkt, den wir vor dem Spiel so direkt unterschrieben hätten, haben wir uns dadurch auch redlich verdient.“

SG Westum/Löhndorf: Wahl, Stein, T. Palm, Speich, Ossendorf, Weber, Morgenschweis-Schäfer (65. M. Palm., 90+2. Gaydos), Schäfer, Nachtsheim (88. Schneider), Ley, Merken

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