Bezirksliga: TuS erwartet im Kampf um Rang zwei den punktgleichenSV Anadolu - Platzeinweihung in Leimersdorf - Abschiede in Oberzissen
In Oberwinter gibt's jetzt das entscheidende Duell – Abschied in Oberzissen – Einweihung in Leimersdorf
Vollrath

Kreis Ahrweiler. Mehr Endspiel geht nicht – der Spielplan und der Saisonverlauf in der Fußball-Bezirksliga Mitte führen am letzten Spieltag zu einem echten Finale auf der Bandorfer Höhe. Der TuS Oberwinter empfängt im Kampf um Platz zwei den punktgleichen SV Anadolu Spor Koblenz.

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Auch wenn für den SV Oberzissen und die Grafschafter SG schon vor dem Saisonausklang sportlich alles geklärt ist, dürfte es für beide noch einmal emotional werden. Absteiger Grafschaft weiht in Leimersdorf seinen neuen Platz ein, während in Oberzissen Abschied genommen wird.

TuS Oberwinter – SV Anadolu Spor Koblenz (So., 15 Uhr). Der Sieger dieser Partie zieht weiter in die Aufstiegsrunde zur Rheinlandliga mit den drei Bezirksligazweiten. Bei einem Unentschieden wird es ein Entscheidungsspiel um den zweiten Rang geben. Das würde dann am Mittwoch in Andernach stattfinden.

„Natürlich freuen wir uns jetzt ungemein auf dieses Spiel, auf das wir über Wochen hingearbeitet haben“, macht TuS-Trainer Cornel Hirt deutlich. Über die gesamte Saison hat sich der Oberwinterer Übungsleiter in Sachen Aufstieg und Meisterschaft in seinen Aussagen eher bedeckt gehalten.

Hirt fühlt sich gerüstet für Rheinlandliga

Und davon rückt Hirt auch vor dem letzten Spiel kaum ab. Nur soviel: „Wir versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Und wenn es so kommt, dann heißt es am Ende für uns: Aufstieg. Und darüber würden wir uns natürlich auch freuen.“

Ist der Verein denn darauf vorbereitet? In Sachen Personal und Neuzugängen hält man sich bislang bedeckt. Die Abgänge von Top-Torjäger Thomas Enke (SG Westum) und Innenverteidiger Niklas Röder (Ahrweiler BC) sind zumindest bekannt. „Ich bin auch schon mit Neitersen und Montabaur in die Rheinlandliga aufgestiegen und habe danach mehrere Jahre die Klasse gehalten. Wenn es denn so kommt, dann werden wir auch darauf vorbereitet sein“, versichert Hirt. Aber zuvor steht ja noch einiges an Arbeit bevor. Mit Anadolu kommt die beste Auswärtsmannschaft der Liga nach Oberwinter, wo der TuS noch kein Heimspiel in dieser Saison verloren hat. „Anadolu bringt richtig viel individuelle Klasse und eine Menge Emotionalität mit. Das ist bekannt“, sagt Hirt.

2:8 im Hinspiel ist kein Thema mehr

Aber er stellt auch klar: „Wir sind als Mannschaft gefestigt und haben über die letzten Monate stets weiterentwickelt.“ Deshalb soll das Hinspiel jetzt auch keine Rolle mehr spielen. Auf dem Hartplatz in Koblenz kassierte der TuS eine von nur zwei Saisonniederlagen. Die fiel mit 2:8 aber deutlich aus.

„Zu dem Zeitpunkt im November waren wir eine andere Mannschaft. Es hat sich einiges verändert. Wir haben uns gerade auf den Schlüsselpositionen erst danach gefunden“, meint Hirt.

Trio erzielt 60 von 97 Anadolu-Treffern

Torschützen damals für die Koblenzer waren Armin Jusfi (5), Hüseyin Karalalek (2) und Edis Ramovic. Zusammen erzielte das Trio 60 von 97 Anadolu-Treffern. „Die Stärken sind uns absolut bekannt. Und wir stellen uns immer genau auf den Gegner ein. Taktisch wird es da wenig Überraschungen geben. Es wird ein offenes Spiel. Nach 31 Spielen und bei Punktgleichheit lässt sich ja ziemlich sicher sagen, dass beide Mannschaften nahe beieinander sind“, sagt Hirt.

Und auch für eine Aufstiegsrunde wäre Hirt gut vorbereitet: „Alles andere wäre ja fahrlässig. Wenn man sich damit erst am Sonntag beschäftigt, ist es zu spät. Man sollte schon jede Mannschaft mal gesehen haben.“

Viel Betrieb in Bandorf erwartet

Erster Gegner des Mitte-Zweiten wäre der Vizemeister der Bezirksliga West. Dort kommt es, wie auch in der Bezirksliga Ost, noch zu Fernduellen. Im Westen hat der SV Tawern als Aufsteiger aus der Kreisliga A zwei Zähler Vorsprung vor der SG Ruwertal. Im Osten hat die SG Westerburg zwei Punkte Vorsprung auf die SG Hundsangen.

In Sachen Zuschauerzuspruch dürfte auf der Bandorfer Höhe am Sonntag einiges zu erwarten sein. „Vermutlich ist es das interessanteste Spiel im Umkreis“, meint Hirt, den eine große Kulisse nicht stört: „Anadolu hat vielleicht einige erfahrenere Spieler im Kader. Wenn unsere jüngeren Spieler etwas nervöse sein sollten, dann legt sich das auch mit dem Anpfiff. Am Ende ist es ja nur Fußball.“

Grafschafter SG – TuS Mayen (So., 15 Uhr). In ihrem vorerst letzten Bezirksligaspiel wartet auf die Grafschafter zumindest noch einmal ein kleiner Höhepunkt. Der TuS Mayen ist zur Eröffnung des neuen Kunstrasenplatzes in Leimersdorf zu Gast.

Unabhängig vom Ausgang des letzten Spiels wird die GSG eine enttäuschende Saison abgeschlagen am Tabellenende beenden. Bevor es aber heißt, in der A-Klasse wieder neu anzugreifen, steht zumindest noch eine durchaus reizvolle Aufgabe an.

Kunstrasen wird eingeweiht

Zum einen empfängt die GSG mit Mayen einen namhaften Gegner, zum wird mit dieser Partie der Leimesdorfer Kunstrasen eingeweiht. „Die Vorfreude ist trotz des Abstieges mit Blick auf den Gegner und die Einweihung groß“, erklärt Trainer Jörn Kreuzberg.

Anders als zuletzt beim 1:5 in Emmelshausen, als er und auch sein Bruder ein unverhofftes Startelfcomeback feierten, dürfte die Personaldecke nun wieder etwas dicker sein. „Auch wenn mein Bruder eine gute Figur gemacht hat, wird er wieder von außen coachen können“, sagt Kreuzberg mit einem Augenzwinkern.

Zum Abschied aus der Bezirksliga will er sich mit seiner Mannschaft ansehnlich verkaufen: „Wir wollen uns auch im letzten Spiel nicht vorwerfen lassen, nicht alles gegeben zu haben. Die Partie ist tabellarisch uninteressant, wir wollen aber in guter Erinnerung bleiben und dafür alles in die Waagschale werfen.“

SV Oberzissen – SG Bogel (So., 15 Uhr). Nach dem eindrucksvoll sichergestellten Klassenverbleib in mit dem 5:1 bei der SG Maifeld-Elztal heißt es nun in Oberzissen, an mehreren Stellen Abschied zu nehmen. Die ideale Bühne dafür bietet das letzte Saisonspiel zu Hause gegen Bogel. Mittlerweile zum vierten Mal in Serie hat der SV Oberzissen den Klassenverbleib in der Bezirksliga geschafft. Alles andere als ein Selbstläufer für einen kleinen Klub wie den SVO, der sich jedes Jahr in dieser Klasse hart erkämpfen musste.

“50 Bezirksligatrainer in Oberzissen"

Als Architekt des Erfolges war in den vergangenen beiden Jahren Trainer Julian Hilberath dafür verantwortlich gemeinsam mit seinem Assistenten Dane Irmgartz, der zudem als Stammspieler auf dem Feld eine wichtige Rolle einnahm. „Wenn es in Deutschland 82 Millionen Bundestrainer gibt, gibt es in Oberzissen 50 Bezirksligatrainer. Das macht den Verein sympathisch, bringt aber auch einen Erwartungsdruck mit sich. Daher ist die Erleichterung über den Klassenerhalt entsprechend groß“, sagt Hilberath.

Für ihn und Irmgartz ist es am Sonntag die letzte Partie auf beziehungsweise neben dem Platz in Oberzissen, bevor Vorgänger Eike Mund das Zepter wieder übernehmen wird. Diese Entscheidung hat der Verein bereits vor einigen Monaten getroffen.

Abschied fällt schwer

Umso höher schätzt Hilberath den erneuten Klassenverbleib ein: „Das Kompliment geht vor allem an die Jungs. Ich denke, mit der schwierigen Situation ist der Klassenerhalt in diesem Jahr höher einzuschätzen als im Vorjahr. Mit diesen beiden Erfolgen und einer durchweg guten Trainingsbeteiligung können wir eine gute Bilanz ziehen. Es fällt mir schwer, die Jungs zu verlassen, auf der anderen Seite bin ich aber auch froh, dass es jetzt zu Ende ist.“

Auch gestandene Spieler gehen

Neben dem Trainerteam verlassen auch mehrere gestandene Spieler den Verein beziehungsweise beenden ihre Laufbahn. Dazu zählen Christian Heuser, Patrick Adams, Lukas Groß, Mike Bach, Eric Naumann und Satbir Singh.

Gemeinsam soll am Sonntag gegen die SG Bogel, die noch um den Klassenverbleib kämpft, ein angemessener Abschied gefeiert werden. „Wir wissen, worum es für den Gegner geht und wollen vor den Zuschauern einen schönen Abschluss mit einem Sieg feiern“, stellt Hilberath klar.

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