Untermosel 2:0 in Rheinböllen
Herdt bringt seinen Vorgänger Sousa beim Heimabschied
Eingequetscht zwischen den Armen von Rheinböllens Maurice Müller (rechts) und Untermosel Kapitän Stefan Ramaj war der Ball in dieser Szene. Als er wieder rollte, landete er zweimal im Netz der Gastgeber aus Rheinböllen, die 0:2 gegen den Dritten verloren. Der TuS steigt ab, während der Mitaufsteiger aus Kobern eine ganz starke Runde spielt.
Karl-Friedrich Schmitt. B&P Schmitt

Der TuS Rheinböllen hat sein vorerst letztes Heimspiel 0:2 gegen Untermosel verloren und wird kommende Saison in der A-Klasse spielen. Die Gäste, die mit dem TuS zusammen aufstiegen, sind starker Dritter.

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Nach dem 2:1-Heimerfolg – zuvor gab es neun Niederlagen in Serie – über den Ahrweiler BC II, verlor der TuS Rheinböllen in der Fußball-Bezirksliga Mitte zu Hause gegen den formidablen Mitaufsteiger und Tabellendritten SV Untermosel Kobern mit 0:2 (0:0). Auch beim heimischen Schlussakkord konnte der Liga-Letzte vor 100 Zuschauern zwar Akzente setzen, aber sich keine Punkte gutschreiben.

Nach der 2:5-Hinspiel-Niederlage vom November zeigte der TuS in der ersten Halbzeit zunächst eine ansprechende Leistung auf Augenhöhe: Auf beiden Seiten gab es gefällige Kombinationen, aber ohne Abschluss. Die tabellarische Diskrepanz war nicht erkennbar.

Gäste haben den dritten Platz im Visier

Die Kabinen-Ansprache dauerte daher beim SV Untermosel etwas länger, wurde aber durch den frühen Doppelschlag zum 0:1 (49.) durch Thomas Kaluza mit Saisontreffer acht und mit dem 0:2 (54.) durch Philipp Brunner nach der Halbzeit-Pause postwendend belohnt. „Wir wollten den dritten Platz mit einem Sieg festigen“, sagte Stefan Ostkamp vom Trainer-Duo des SV Untermosel Kobern. „Damit wir zu Hause gegen Ahrweiler II alles entscheiden können.“ Nur der SV Weitersburg kann die Moselaner noch von Platz drei verdrängen, hat aber ein unangenehmes Auswärtsspiel beim FC Metternich am Schluss-Tag der Saison vor sich.

Aufsteiger Rheinböllen war in der höheren Spielklasse trotz großer Anfangs-Euphorie nie richtig angekommen: Der TuS konnte nur in der Hinrunde mit 13 Punkten als Tabellen-14. einigermaßen mithalten, aber mit nur vier Zählern zum Schluss als abgeschlagener Letzter überhaupt nicht mehr. „Wir haben einfach 20 Tore nicht geschossen“, sagte ein geknickter Interims-Trainer Andreas Herdt. „Wie heute. Keine zwei bis vier der Großchancen veredelt.“

Obwohl er als Trainer entlassen wurde, half Rafael Sousa (links) in Rheinböllen weiter in der Zweiten aus. Jetzt durfte er zum Heimabschied auch noch einmal in der Ersten mitwirken. Kommende Saison wird Sousa Coach der SG Viertäler Oberwesel.
Karl-Friedrich Schmitt. B&P Schmitt

Sein vorläufiges Abschiedsspiel in der Bezirksliga Mitte hat der TuS Rheinböllen nun am nächsten Samstag um 17 Uhr beim TuS Mayen, der das Hinspiel im letzten November 2:1 gewinnen konnte. Abschied nimmt nun nach zehn Jahren auch Herdt, der schon Spieler in Rheinböllen diente. Der Verein sei wirtschaftlich gut aufgestellt, was die Werbebanner auch darstellen. Und mit 37 Jahren sei es Zeit für eine Pause. „Aber wenn ein gutes Angebot käme, denke ich darüber nach“, so Herdt, der dem Gegner nochmals für die Vorverlegung dankte. Denn am Sonntag wäre er nicht zum heimischen Abschiedsspiel erschienen: Eine familiäre Feierlichkeit hätte ihn verhindert. Schöne Geste beim Schluss-Spiel: Herdt nominierte als Spieler noch einmal seinen Vorgänger Rafael Sousa, der dann unter kräftigem Applaus in der 56. Minute gegen Florian Klinck ausgewechselt wurde. Sousa coachte den TuS von November 2019 bis März diesen Jahres, dann trennte man sich von ihm, als Spielerr half er aber in der Zweiten weiter aus. Und noch einmal in der Ersten.

Derweil gibt es nicht nur Abgänge beim TuS zu vermelden: Mit Marvin Roth kommt ein Torwart nach Rheinböllen, Roth spielt derzeit noch beim B-Ligisten SG Soonwald/Simmern, von dem auch Eric Jaroschenko und Erkan Karanfil wie vermeldet zum TuS kommen.

TuS Rheinböllen – SV Untermosel Kobern 0:2 (0:0)

Rheinböllen: Sonne – Odenbreit, Suliq (81. Özcep), Aquila (63. Zander), Müller, Ricardo de Sousa (56. Ndongo), Musa (67. Poczkaj), Klein, Y. Sadani, Hohns, Rafael Sousa (56. Klinck).

Untermosel: P. Dötsch – Brücken, Otto, Schneider, Kaluza (63. Neisius), C. Dötsch (77. Schweikart), Brunner (72. Ramaj), Perscheid, Alijaj (63. Rastelica), Höfer (72. Schäfer), Remaj.

Schiedsrichter: Patrick Heim (Hohenstein). Zuschauer: 100.

Tore: 0:1 Kaluza (49.), 0:2 Brunner (54.).

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