Entgegen der Ankündigung, dass entweder Hausbays Trainer Mirko Bernd oder Neuzugang Timo Helmerich, der wegen Examensprüfungen den Anfang der Saison verpasst und zuvor zwei Jahre lang nicht gespielt hatte, in der Startformation stehen würden, spielten beide von Beginn an. Das tat dem Spie der Gastgeber in der ersten halben Stunde gut. Die Überraschungsmannschaft aus Rübenach fand sich auf dem engen Naturrasen überhaupt nicht zurecht. Viele Anspiele, ob in die Spitze oder Breite, gingen ins Aus. Von ihrem großen Kunstrasen waren sie anderes gewohnt.
Der agilste Hausbayer, Stevenson Dörr, setzte in der zwölften Minute gleich mal einen abgefälschten Schuss gegen die Querlatte des Rübenacher Gehäuses. Eine kurz ausgeführte Ecke brachte wieder Dörr in Szene, doch der Abschluss war zu schwach. Die Bezirksligapartie fand eine abrupte Wende nach dem Führungstor der Gäste durch Kushtrim Zuka nach 28 Minuten. Es war gut herausgespielt über Jan Kölzer und den Torschützen Zuka. Trotzdem hatte der Treffer ein „Geschmäckle“ von Abseits. Der erst 18-jährige Schiedsrichter Patrick Böttcher konnte die Situation nur schwer erkennen. Deshalb war der Treffer gleichbedeutend mit dem 0:1-Halbzeitstand.
In der ersten Minute des zweiten Durchgangs baute der quirlige Rübenacher Malte Lenzgen die Führung aus. Nach einer feinen Einzelleistung traf er durch die „Hosenträger“ von Nico Pfeffer zum 0:2. Dabei traf Hausbays Keeper keine Schuld. Er wurde von den Vorderleuten im Stich gelassen. Zumal er im weiteren Verlauf mit drei Glanzparaden dafür sorgte, dass die Gastgeber nicht auf die Verliererstraße gerieten. „Wir haben hier zwei Punkte liegen gelassen, daran sind wir selbst schuld“, haderte Gästetrainer Benedikt Lauer mit seinem Team. In der Tat hatte Rübenach durchaus die Möglichkeit, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Eine Miniflut an Torchancen vergaben die Gäste aber. „Ganz klar, wir lassen die Möglichkeit zum 3:0 liegen, selbst schuld“, so noch einmal Benedikt Lauer.
Umso bemerkenswerter die Wiederauferstehung der SG. Nichts mit Jammern wegen der vielen Ausfälle. Auch nicht wegen ungewohnten Positionsumstellungen oder nicht ganz fitter Spieler. Mit einem Kunstschuss besorgte Stevenson Dörr den Anschlusstreffer (57.). Mit links traf er von links in den linken Winkel. Ältere Leser werden sich an das Tor von Lothar Emmerich bei der WM 1966 erinnern. Damit nicht genug. Dörr setzte noch einen drauf. In der 90. Minute gelang ihm im Nachschuss der 2:2-Ausgleich. Kurz zuvor war er auf dem Weg zum Tor gefoult wurde, was die Rote Karte für Yasar Yuksel nach sich zog. „Gelb hätte es auch getan“, meinte Bernd, der stolz auf seine Mannschaft war, der er selbst 90 Minuten lang angehörte: „Wenn man in unserer Situation 0:2 zurückliegt und noch zum Ausgleich kommt, spricht das für die Einstellung der Mannschaft. Der Punkt war ganz wichtig für uns.“