Fußball: Gebrauchter Tag in Argenthal - SVU und SV Weitersburg mit klaren Siegen
Germania kassiert 1:2 und zwei Mal Rot – SVU und Weitersburg glänzen
Für den FC Metternich war das 1:2 in Argenthal gebrauchter Tag. Nicht nur wegen der Niederlage, wegen Schiri-Beleidigung sah Kubilay Toumpan (gelbes Trikot) in der Nachspielzeit noch die Rote Karte. Foto: B&P Schmitt
K.F.Schmitt B&P Schmitt. B&P Schmitt

Argenthal. Der FC Metternich ist in der Fußball-Bezirksliga Mitte ins Mittelfeld abgerutscht, die Germania stand sich beim 1:2 in Argenthal selbst im Weg. Dagegen bleibt der SV Untermosel (3:1 gegen Emmelshausen) die positive Überraschung der Saison, auch der SV Weitersburg (4:1 in Rheinböllen) wusste zu überzeugen.

SG Argenthal –

FC Metternich 2:1 (0:0)

Vor allem in der Nachspielzeit ging es hoch her, als es zwei Rote Karten für die Metternicher gab. Einmal gegen Flügelspieler Kubilay Toumpan, der Ohrenzeugen zufolge etwas von einer „geisteskranken Leistung“ gemurmelt haben soll. Das vernahm auch Referee Marc Schiry, der bis dahin erst einmal Gelb gezeigt hatte, nun aber glatt Rot zückte. „Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, so Metternichs Trainer Leo de Sousa hinterher. Kurz danach waren mit ihm die Gäule durchgegangen. „Was ist das für eine Scheiße hier?“ – diese Worte waren quer über den ganzen Platz zu hören, dazu ein kräftiger Tritt gegen einen Koffer. Auch de Sousa sah dafür Rot.

Zuvor hatte ein Eigentor die Gastgeber auf die Siegerstraße gebracht. Jenes Eigentor unterlief Fabien Fries, als er nach einem an sich harmlosen Querpass von Daniel Römer eingriff, ohne dass die Notwendigkeit bestand, und zum 2:1 traf (78.). Bis dahin hatten sich beide Torhüter Bestnoten verdient, denn Leon Roth für die SG und Tim Weiler für die Germania hatten bis zur Pause ihr ganzes Können aufgeboten. Dabei war Weiler der wesentlich öfter Beschäftigte der beiden, gegen Nico Wilki (32.) und Robin Gründer (41., 50.) verhinderte er einen Rückstand. Doch auch Roth durfte sich auszeichnen, besonders als Elias Trieb aus zweiter Reihe einen „Mondball“ Richtung Tor abfeuerte und Roth im Rückwärtslaufen noch hochsprang und ihn aus dem Eck fischte (36.).

Ein Elfmeter brachte Metternich in Führung, Toumpan wurde gefoult, Fries verwandelte (58.). Wilkis Ausgleich leitete noch rechtzeitig die Schlussoffensive ein (76.), die im dritten Heimsieg der SG endete. Metternich war derweil erstmals in neuen Trikots angetreten: Neongelb wie Dortmund in den 1990er-Jahren mit schwarzen Ärmeln – doch der Auswärtsfluch bleibt bestehen. Nach zuvor dreimal Remis auf des Gegners Platz und erst einem Auswärtsdreier im Kalenderjahr 2024 blieb man erstmals in dieser Saison auf des Gegners Platz punktlos. „Dass Toumpan uns nun fehlen wird, ist umso bitterer“, zog de Sousa, dem wohl auch bei nächster Gelegenheit nur die Rolle des stillen Beobachters bleibt, ein ernüchterndes Fazit.

TuS Rheinböllen –

SV Weitersburg 1:4 (0:1)

66 Minuten waren und dem SV Weitersburg absolviert, als es kurzzeitig den Anschein hatte, dass sich das Geschehen doch noch einmal zugunsten der Hausherren drehen könnte. Nach einer Drangperiode verkürzte der TuS dank Tjark Klein auf 1:2 und war sichtlich im Aufwind. Anschließend wollte der Aufsteiger aber zu viel, präsentierte sich im Defensivverhalten nicht konsequent genug. Nahezu im direkten Gegenzug schloss Tim Lauer einen Angriff der Gäste ab, um den alten Abstand wiederherzustellen. Vom diesem Treffer erholte sich der TuS, der zuletzt aus drei Spielen sieben Punkte geholt hatte, nicht mehr. Am Ende setzten sich die Weitersburger deutlich mit 4:1 (1:0) durch.

Schon im ersten Abschnitt hatte der SV, der mit einem Mini-Kader angereist und am Morgen noch kurz davor war, die Partie abzusagen, den griffigeren Eindruck gemacht und ging in der 33. Minute durch Lauer in Führung. Nach der Pause legte Weitersburg einen Blitzstart hin und erwischte den TuS eiskalt. Lauer wurde auf der linken Angriffsseite freigespielt und bediente Knop, der in der Mitte zum 0:2 einschob (46.). Rheinböllen machte nun viel Druck und belohnte sich mit dem Anschlusstreffer von Klein (66.), doch Lauer erzielte nur eijne Minute später nach einem Konter mit seinem zweiten Tor das 3:1 für die Weitersburger. In der Nachspielzeit krönte Lauer seine Leistung mit Treffer Nummer drei zum 4:1-Auswärtssieg. „Wir hatten am Morgen nur neun Feldspieler zur Verfügung, konnten nur antreten, weil wir noch Unterstützung aus der Reserve bekommen haben. Deswegen muss man echt anerkennen, was die Jungs hier geleistet haben“, freute sich SV-Trainer David Koca.

SV Untermosel –

TSV Emmelshausen 3:1 (3:0)

Von der 0:2-Niederlage in Rübenach zeigte sich Aufsteiger Untermosel gut erholt und setzte sich gegen Emmelshausen ungefährdet durch. „Ich bin sehr zufrieden, wir haben gut verteidigt und mutig nach vorne gespielt und deshalb auch verdient gewonnen“ sagte Untermosels Trainer Tobias Wirtz. Schon zur Pause führten die Moselaner durch Tore von Besnik Alijaj (8.), Jannis Schneider (45.) und Marvin Richard (46.) klar mit 3:0. Nach der Pause hatten die Einheimischen keine Mühe, die Partie über die Zeit zu bringen. Auf beiden Seiten tat sich nicht mehr allzu viel, bis auf die Schlussminute, als den Gästen wenigstens noch der Ehrentreffer zum 3:1 Endstand gelang. Torschütze war Mert Mol.

Emmelshausens Trainer Christoph Karakassidis musste im Vorfeld der Partie die eine oder andere Absage verdauen, so fielen Jonas Bersch und Berkem Eral aus. Vor allem das Fehlen von Leistungsträger Bersch in der Innenverteidigung neben Frank Adu machte sich bemerkbar. „Wir mussten improvisieren, uns hat eine kleine Corona-Welle erwischt“, sagte Karakassidis. mts, le, wzi, mb

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