Dass sich der FC im eigenen Wohnzimmer meist wohler fühlt als die gegnerischen Mannschaften, bekam auch die SG Elztal von Beginn an zu spüren. Die Plaidter waren in den Zweikämpfen präsenter, wussten fußballerisch zu überzeugen und schnürten den Gast in der eigenen Hälfte ein. Umso überraschender fiel der erste Treffer des Abends auf der anderen Seite, allerdings unter gütiger Mithilfe der Hausherren. Nachdem der erste Torschuss von Elztals Moritz Pies abgefälscht worden war, brachte Pies den anschließenden Eckball halbhoch und scharf auf den ersten Pfosten. Marcel Kreier avancierte zum Unglücksraben und fälschte den Ball ins eigene Tor ab (19.).
Auch in der Folgezeit blieb der FC das spielbestimmende Team, wenngleich sich die Gäste nun mehr und mehr freischwammen. Scheiterten die Alemannen in Halbzeit eins noch das eine oder andere Mal an der vielbeinigen Elztaler Abwehr, zeigten sie nach dem Seitenwechsel binnen drei Minuten, wie es besser geht.
Beim Ausgleich düpierte Dennis Niederprüm mit einem Solo die gegnerische Innenverteidigung (55.), wenig später musste Niederprüm nach Vorlage eines Mitspielers nur den Fuß hinhalten (58.). Die Freude über die 2:1-Führung währte indes nur kurz, denn wiederum drei Minuten später gelang Pies mit seinem zweiten Treffer der Ausgleich.
Die Partie war nun offen, ein Treffer sollte aber keinem der beiden mehr gelingen, was in erster Linie den beiden späten Platzverweisen für die Hausherren geschuldet war. Armin Lebers Gelb-Rote Karte (86.) war vertretbar, bei der Roten Karte gegen Markus Lenarz wegen eines vermeintlichen Nachtretens urteilte der gute Schiedsrichter Danny Kruger wohl zu hart.
„Die Aktion sah etwas unglücklich aus, war aber wohl als taktisches Foul gedacht“, bestätigte Elztals Trainer Sascha Arenz, der mit dem Remis im Derby gut leben konnte: „Plaidt war über die gesamte Spielzeit bissiger und spielerisch besser. Wir hatten in einigen Aktionen Glück, allerdings haben wir dagegen gehalten, so gut es ging, und uns vielleicht so den Punkt verdient. Schämen oder entschuldigen werden wir uns für das Ergebnis sicherlich nicht.“
FC-Coach Thomas Esch wirkte trotz des verpassten Sieges zufrieden: „Vor der Leistung meiner Mannschaft kann ich nur den Hut ziehen. Bei uns konnte man einen klaren Plan erkennen, nur leider haben wir uns dafür nicht belohnt. Zudem sind die beiden Platzverweise im Hinblick auf die kommenden Wochen und unsere Personallage doppelt bitter.“
Von unserem Mitarbeiter Jan Müller