Fußball-Bezirksliga Mitte: Theisen und Mertens stellen ihr Amt zur Verfügung - Bretz geht auch
Entscheidung vor der Winterpause: Cochemer Trainer hören bei der Ersten und der Zweiten auf
Seine Zeit bei der Spvgg Cochem ist abgelaufen: Trainer Timo Theisen hat sein Amt zur Verfügung gestellt beim Bezirksliga-Schlusslicht. Er war im Sommer gekommen und geht nun vor der Winterpause. Foto: B&P Schmitt
B&P Schmitt

Auf dem Feld ist am Wochenende bei der Spvgg Cochem nichts passiert, denn das Schlusslicht der Fußball-Bezirksliga Mitte hatte turnusgemäß spielfrei. Dafür passierte aber abseits des Kunstrasens im Moselstadion etwas, denn Trainer Timo Theisen und sein „Co“ André Mertens stellten ihr Amt zur Verfügung. Auch Wolfgang Bretz hört bei der zweiten Mannschaft der Cochemer in der Kreisliga A Hunsrück/Mosel auf.

Beide Cochemer Teams sind akut abstiegsgefährdet in ihren Ligen, die Erste geht als Schlusslicht in die Winterpause, die Zweite als Vorletzter. „Der Impuls ging letztlich von mir aus“, sagte Theisen zur Entwicklung im Laufe dieser Woche. Der 46-Jährige war erst im Sommer mit Mertens nach Cochem gekommen war als Nachfolger von Nikolai Foroutan, der seinerseits zum Rheinlandligisten TSV Emmelshausen ging. Theisen und Mertens übernahmen keine leichte Aufgabe, denn immerhin galt es, vier Leistungsträger zu ersetzen mit Andy Nicolay (zum TuS Immendorf), Julian Schmitz (FC Metternich), Fabian Müllen (TuS Mayen) und Alexej Eberhardt (FV Rübenach).

Verletzungssorgen als Knackpunkt

Das gelang zunächst ordentlich, aber dann kamen die Ausfälle. „Die Verletztenmisere war der große Knackpunkt. Wenn dir so viele Spieler fehlen und dann vorher noch Stützen weggegangen sind, dann ist die Qualität einfach irgendwann nicht mehr da. Es ist ja auch nichts Schlimmes, wenn man sich das eingesteht“, sagt Theisen, dessen Elf nur 5 Punkte aus 17 Spielen gesammelt hat.

Zu Beginn der Woche saß man noch mal zusammen mit Trainer und Vorstand, nach einer Nacht drüber schlafen, war die Entscheidung für Theisen aber klar: „Die Gespräche waren sehr gut. Aber wir sind der Meinung, dass der Verein einen Neuanfang braucht. Wenn man realistisch ist, muss man für die A-Klasse planen und dann sollte man auch einem neuen Trainer jetzt schon die Chance geben, das mitzugestalten. Ich hätte es als unfair empfunden, es jetzt weiterzumachen und dann im Sommer zu gehen. So kann der Verein jetzt die Weichen stellen, um das Beste daraus zu machen für die Zukunft.“ Theisen hat mit den meisten Spielern schon gesprochen und hofft, dass sie dem Verein erhalten bleiben in dieser schwierigen Situation.

Darauf setzt natürlich auch Cochems Sportlicher Leiter Andreas Heyl, der gerne mit den Trainern weitergemacht hätte bis zum Saisonende. „Wir wollten schon so weiter arbeiten, hatten auch gute Rückmeldungen aus den Mannschaften über die Trainingsarbeit unter diesen Umständen, wir waren zufrieden. Es war aber für alle schwierig und kräftezehrend. Wir hatten teils nur 22, 23 Mann für beide Mannschaften durch die vielen Verletzten, bei der Ersten haben teils acht Stammspieler gefehlt. Deswegen haben wir auf die Rückkehr der Spieler nach der Winterpause gesetzt und tun das auch weiterhin. Aber vielleicht ist es gut, einen neuen Impuls zu setzen. Wir müssen uns neu strukturieren, vielleicht geht das mit frischen Kräften besser.“

Reserve soll nicht abgemeldet werden

Eine Abmeldung der Zweiten, um die Kräfte zu bündeln, sieht Heyl nicht. „Wir wollen beide Mannschaften aufrecht erhalten“, sagt er. Wer der oder die neuen Trainer sein werden, steht noch nicht fest. „Natürlich werden wir diese Woche schon Gespräche führen und versuchen, schnell Lösungen zu finden.“ Auch mit den Spielern soll gesprochen werden.

Einer wird definitiv gehen, Klaus Fahrenkrog kehrt im Winter zum A-Mosel-Ligisten SG Zell zurück. Fest steht für Heyl und seine Vorstandskollegen: „Wir suchen nicht nach jemanden für den Rest der Saison, sondern für einen Weg, der nicht nach einem halben Jahr zu Ende sein soll. Wir hoffen, dass nach der Winterpause die meisten Spieler wieder fit sind, und wir müssen auch keine Abgesänge machen. Wir müssen sehen, was gut für uns ist, wir haben hier immer noch gute Voraussetzungen.“

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