TSV gewinnt 5:0 beim TuS
Emmelshausener Effizienz ist zu hoch für Rheinböllen
Emmelshausen (in Blau) mit Simon Scheid, der an vielen Offensivaktionen des TSV beim 5:0 in Rheinböllen um Valentino Musa und Nico Poczkaj beteiligt war, ist auf der Überholspur unterwegs und nun schon Neunter. Scheid, der Ozan Inal als Kapitän vertrat, traf zum 4:0.
K.F. Schmitt. B&P Schmitt

Der TSV Emmelshausen und der TuS Rheinböllen werden ziemlich sicher nicht mehr in der Bezirksliga Mitte gegeneinander spielen kommende Saison. Weil Emmelshausen im Gegensatz zum TuS die Liga halten wird, das wurde beim 5:0 im direkten Duell deutlich.

Der TSV Emmelshausen hat das Rhein-Hunsrück-Duell in der Fußball-Bezirksliga Mitte beim TuS Rheinböllen mit 5:0 (2:0) klar für sich entschieden. So klar, wie das Ergebnis war das Spiel nicht immer in den 90 Minuten, allerdings war es mehr als offensichtlich, dass der TSV gerade im Abschluss mittlerweile über eine ganz andere Qualität verfügt als noch vor der Winterpause. Mit nun 30 Punkten ist das Team von Trainer Uli Feldheiser als Tabellenneunter zwar noch nicht ganz über den Berg, aber das bald theoretisch feststeht, was es praktisch schon tut, daran zweifelt im Prinzip niemand mehr. Dagegen sind die Tage des TuS in der Bezirksliga praktisch gezählt.

Andy Herdt, der die Rheinböllener mit dem im Derby aus beruflichen und privaten Gründen fehlenden Kevin Schneck trainiert, ordnete die Sachlage so ein: „Wir sind realistisch genug, um zu sehen, dass es zu Ende geht. Es sind jetzt zwölf Punkte Rückstand, wir müssten von sechs Spielen acht gewinnen. Unser primäres Ziel muss es sein, die Jungs beisammen und bei Laune zu halten und unseren Weg weiter zu gehen.“ Dieser Weg wird kommende Saison ohne Herdt weitergehen, was er ab Sommer macht, weiß er noch nicht. Spielen jedenfalls nicht: „Ich habe mir am Samstag bei der AH wahrscheinlich das Kreuzband gerissen. Ansonsten muss ich sehen, ich kann mir auch vorstellen, mal Pause zu machen. Wenn ich was mache, muss es passen.“

Zu Null gespielt und nicht großartig viel zu tun gehabt: Emmelshausens Torwart Jonas Börsch, der zwar nicht immer mit von der Partie ist, aber wenn er beruflich kann, im Tor steht und dort der bewährte Rückhalt der Vorderhunsrücker ist.
K.F. Schmitt. B&P Schmitt

Stichwort passen: Das tut es beim TSV. Die dazugewonnene Qualität ist augenscheinlich. Herdt sagt dazu: „Hätten sie den Kader schon am Anfang der Saison gehabt, würden sie wahrscheinlich mit ganz oben stehen.“ Feldheiser muss das nicht beurteilen, er atmete nach den zwei Siegen gegen die auf Abstiegsplätzen stehenden Maifelder und Rheinböllener nur durch: „Wenn du gegen die unter dir gewinnst, ist das wichtig, so konnten wir den Abstand vergrößern.“ Gratulationen zum Klassenerhalt nimmt er aber keine entgegen. „30 Punkte haben noch nie gereicht“, sagt Feldheiser, „wir müssen sicher noch punkten.“ Das wird der TSV ganz sicher, wenn er so weiterspielt.

In Rheinböllen hätte Emmelshausen schon nach neun Minuten durch Eric Peters in Führung gehen können, aber er schaufelte den Ball frei vor Leon Sonne übers Tor. Das war noch nicht die von Herdt als großer Unterschied ausgemachte Effizienz. Nach 21 Minuten kam die hinzu. Nach einem Doppelpass mit Mohamad Alhaj schloss der ehemalige Regionalligaspieler und Karbacher Oberliga-Co-Trainer Tom Schmitt trocken fast vom Sechzehnereck ins lange Eck ab. „Das war ein Knackpunkt“, fand Feldheiser, der aber bis zur Pause nicht ganz zufrieden war: „Da waren wir nicht mehr so konzentriert.“ Aber der TuS konnte das nicht nutzen, die beste Chance war der 18-Meter-Freistoß von Nico Poczkaj, der knapp vorbei strich (39.). Der TSV traf fast im Gegenzug: Luca Boos verlängerte eine Ecke von Simon Scheid an den langen Pfosten, Alhaj war gedankenschnell zur Stelle, mit 2:0 ging es in die Kabinen.

Sonne hält Foulfmeter von Jannke

45 Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, als Bjarne Lips mit seinem 16-Meter-Flachschuss zum 3:0 praktisch den Deckel draufmachte. Nach 52 Minuten hätte Florian Jannke auf 4:0 stellen können, aber sein nicht sehr platzierter Foulelfmeter wurde recht leichte Beute für Sonne. Gefoult worden war Scheid, der es eine Minute später selbst war, der das vierte Tor aus dem Getümmel heraus erzielte. Und der das 5:0 mit einem Freistoß vorbereitete, Eric Peters setzte zum Fallrückzieher an, der Ball landete bei Alhaj, der ihn mit langem Bein ins Tor beförderte. Dabei traf Alhaj den Rheinböllener Julian Hohns auf dem Spann, Hohns musste verletzt raus (68.). Bei diesen fünf Toren blieb es, auch weil Feldheiser munter wechseln und dabei seinen spielenden „Co“ Jonas Bersch und Kapitän Ozan Inal angeschlagen schonen konnte. Auch das zeigt, mit welcher Qualität der TSV mittlerweile unterwegs ist – und weshalb er zumindest mit der künftigen Zweiten des FC Emmelshausen-Karbach nicht mehr in der gleichen Klasse wie Rheinböllen spielen wird.

TuS Rheinböllen - TSV Emmelshausen 0:5 (0:2)

Rheinböllen: Sonne – Y. Sadani (54. Aquila), Hohns (74. Müller), Pira, S. Sadani – T. Flesch, Poczkaj, Musa – Olbermann (54. Zander), Suliq (54. Klein).

Emmelshausen: Börsch – Anzim Adjibabi (63. Kasper), Boos, Bürü, Adu (82. Braun) – Schmitt (69. Ben Amor), Scheid, Lips, Jannke (82. C. Reuter) – Peters, Alhaj (69. Mol).

Schiedsrichter: Vincent Hardt (Altendiez).

Zuschauer: 120.

Tore: 0:1 Schmitt (21.), 0:2 Alhaj (40.), 0:3 Lips (46.), 0:4 Scheid (53.), 0:5 Alhaj (68.).

Besonderheit: Sonne (Rheinböllen) hält Foulelfmeter von Jannke (52.).

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