Bezirksliga: Emmelshausen und Rheinböllen letztmals 2015/2016 zusammen in einer Klasse
Derby zwischen TSV Emmelshausen und TuS Rheinböllen: Das letzte Liga-Duell ist lange her
Am 10. April 2016 trafen der TSV Emmelshausen und der TuS Rheinböllen letztmals in einem Liga-Duell aufeinander, auch damals war es die Bezirksliga Mitte. Der TSV wurde damals Meister, Rheinböllen Elfter. Zwei der drei Spieler werden wohl auch am Sonntag ab 15 Uhr auf dem Kunstrasen an der Hunsrückhöhenstraße auf dem Feld stehen mit Jonas Bersch (Mitte) für den TSV und Fabio Aquila für den TuS. Timo Helmerich (links) hat seine Schuhe schon länger an den Nagel gehängt. Emmelshausen gewann damals übrigens mit 6:1, das Hinspiel ging mit 1:0 an den TSV. Foto: Wolgang Schmidt
Wolfgang Schmidt

Es ist ein Weilchen her, dass sich die Fußballer des TSV Emmelshausen und die des TuS Rheinböllen auf Augenhöhe in ein und derselben Klasse begegneten. In der Saison 2015/2016 war das. Danach nicht mehr. Nun geht es wie damals in der Bezirksliga Mitte gegeneinander. Das Hinspiel zwischen dem TSV und dem TuS steigt am Sonntag (15 Uhr) auf dem Kunstrasen an der Hunsrückhöhenstraße, der vergangene Woche in „Gipp-Arena“ umgetauft wurde.

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Die eingangs erwähnte Saison dürfte denen, die es mit dem TSV halten, noch gut in Erinnerung sein. 81 von 90 möglichen Punkten holte der TSV unter Trainer Marco Pfeffer damals, mit 12 Punkten Vorsprung auf den FC Metternich wurden die Vorderhunsrücker souveräner Meister, sie garnierten das Ganze mit 102:17 Toren. Das erste Duell in dieser Spielzeit mit Rheinböllen um Trainer Peter Ritter war Anfang Oktober 2015 indes ein torarmes, der TSV gewann beim TuS mit 1:0 durch einen Spieler, der mittlerweile beim heutigen Liga-Rivalen SV Weitersburg als Spielertrainer fungiert: Marcel Christ.

Das Rückspiel im April 2016 war dann eine klare Angelegenheit in Emmelshausen: Der TSV siegte 6:1 durch Tore von Yannick Bach (2), Tobias Lenz, dem späteren Pfeffer-Nachfolger Julian Feit, Martin Weber und Joshua Kynast. Der Rheinböllener Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:2 war André Spengler, der heute Spielertrainer bei Ober Kostenz ist und vergangene Saison in der A-Klasse gegen seinen Ex-Klub antrat. Aus der Kreisliga A stieg Rheinböllen nicht ganz so, aber doch ähnlich souverän auf wie der TSV damals, es waren auch zwölf Punkte, die den TuS vom Zweiten Mosel Löf trennten.

Damit ist der Nostalgie-Ausflug beendet, im Hier und Jetzt begegnen sich Emmelshausen (Neunter, sieben Punkte) und Rheinböllen (Platz 14, fünf Punkte) zumindest was die Punkteausbeute betrifft fast auf Augenhöhe. Wobei Rheinböllens Trainer Rafael Sousa gleich abwiegelt: „Klar ist Emmelshausen Favorit.“ Aber er ergänzt auch: „Gefühlt kann in dieser Liga jeder jeden schlagen.“ Das bewies seine Elf in den letzten beiden Spielen trotz stark angespannter Personallage: Beim FC Metternich um Sousas Bruder Leo gewann der TuS 3:1, danach folgte am Sonntag das Last-Minute-2:2 gegen den FV Rübenach, einen weiteren hochgehandelten Klub, wenn es um den Aufstieg geht.

Aber auch der TSV überzeugte zuletzt mit zwei Siegen gegen Anadolu Spor Koblenz (4:2) sowie bei der SG Maifeld-Elztal (1:0) und strafe alle die Lügen, die Emmelshausen das so nicht „gegeben“ hatten. Auch Sousa gesteht: „Emmelshausen ist besser als auch von mir erwartet, ganz ehrlich.“ Worte, die TSV-Coach Christoph Karakassidis sicherlich gerne hört, weil auch er wusste und weiß, dass es immer wieder harte Arbeit aufs Neue ist: „Aber Siege geben einfach ein gutes Gefühl auch für die nächste Woche im Training, du hast Lockerheit und Spaß, aber auch Ernsthaftigkeit.“ Letztere fordert er auch unbedingt ein im Derby, denn: „Rheinböllen wird sich den Hintern aufreißen, das wird kein einfaches Spiel, Rafi bringt auch Emotionen rein und treibt seine Jungs an. Wer alles gibt, wird das Ding mitnehmen.“

Dabei könnte Emmelshausens Coach auch mit einem Punkt leben. „Klar wollen wir daheim gewinnen, wir sind heimstark. Aber auch mit einem Unentschieden kannst du dich vielleicht weiter von unten entfernen.“ Denn dorthin schauen natürlich beide Trainer weiter. Karakassidis und Sousa haben übrigens eine gemeinsame Vergangenheit beim SSV Boppard, ebenfalls zu Bezirksliga-Zeiten, als Karakassidis kurz Vorsitzender des SSV war und Sousa Spieler.

Am Sonntag stehen sich beide erstmals als Trainer gegenüber – und beide kennen das gegnerische Team nicht ganz so gut, da es zum einen zuletzt keine große Berührungspunkte gab und sich zum anderen die Teams auch teils gegenüber der Vorsaison wieder verändert haben. Bei Gastgeber Emmelshausen kann Karakassidis wohl auf fast die gleiche Elf wie zuletzt in Gering-Kollig bauen, mit Ozan Inal ist zusätzlich der Kapitän zurück aus dem Urlaub. Aykut Acar (Muskelfaserriss) wird ebenso fehlen wie die Langzeitverletzten Sardar Ibrahim und Fabian Nass, der junge Angreifer Mohamad Alhaj schlug sich die Woche über mit einem Infekt herum.

Bei Rheinböllen gibt es weitaus mehr fehlendes Personal: Kapitän Nico Poczkaj, Dennis Flesch, Deniz Özcep, Nils Sehn, Matthias Pira, Valentino Musa, Jannick Zander, Maurice Müller und Philipp Scherer fehlen entweder verletzt oder sind in Urlaub. Gegenüber dem Rübenach-Spiel sind allerdings „nur“ Musa und Scherer zu ersetzen. Auf alle Fälle wieder dabei ist Innenverteidiger Julian Hohns nach seiner Wadenverletzung.

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