Simmern. Das Derby in der Fußball-Bezirksliga Mitte zwischen der SG Mörschbach/Argenthal/Liebshausen und dem TuS Kirchberg ist gestern wegen der Unbespielbarkeit auf allen vier SG-Plätzen abgesagt worden. Nachgeholt werden soll das Duell im neuen Jahr, vermutlich an Ostern. Die Partien der anderen Hunsrücker Bezirksligisten sind nach Stand Freitagabend nicht gefährdet.
TSV Emmelshausen – Sportfreunde Höhr-Grenzhausen (Sa., 17.30 Uhr). Auf dem Kunstrasen in Emmelshausen konnte der TSV am Donnerstag problemlos trainieren. Wenn kein Schnee fällt, steht dem Heimspiel gegen Höhr-Grenzhausen nichts im Wege. Es ist das Ende eines verkorksten Jahres mit dem Abstieg aus der Rheinlandliga und dem Hinterherrennen in der Bezirksliga. Sechs Punkte beträgt der TSV-Rückstand auf das Spitzenduo Metternich und Andernach. „Das ist jetzt nicht so viel, dass man keine Chance mehr hat“, gibt Emmelshausens Coach Marco Pfeffer die Hoffnung auf eine Aufholjagd noch nicht auf: „Dafür müssen wir aber fast alles gewinnen.“ Das Problem: Das Match gegen Höhr ist bereits das elfte Heimspiel, nach dem Winter darf der TSV nur noch viermal daheim ran, aber muss neunmal auswärts antreten. In den bisherigen sechs Auswärtsspielen gab es nur fünf Zähler für den TSV. „Wir haben in Andernach und in Metternich unentschieden gespielt, uns einen Ausrutscher in Rheinböllen geleistet, aber sonst seit September alles gewonnen“, sagt Pfeffer: „Unsere große Hypothek ist der schlechte Saisonstart. Wenn man am Anfang nur 5 von 18 Punkten holt, dann hast du in dieser Liga immer schlechte Karten.“ Das 0:1 in Höhr-Grenzhausen war ein Teil des schlechten Emmelshausener Saisonbeginns. „Da hatten wir einen rabenschwarzen Tag, das war das schlimmste Spiel überhaupt bisher“, erinnert sich Pfeffer mit Grausen: „Wir wollen die Revanche, das ist in den Köpfen bei den Spielern und auch bei mir drin.“ Gegenüber dem 1:1 in Metternich – dort gelang Andi Retzmann der Ausgleich und nicht wie irrtümlich berichtet Tobias Lenz – stehen Eric Peters und Nico Merg nach ihren Knöchelverletzungen wieder im Kader.
Cosmos Koblenz – TuS Rheinböllen (So., 14.30 Uhr). Die wichtigste Nachricht für den TuS: Die Partie wird ziemlich sicher stattfinden, denn der Moselweißer Hartplatz dürfte nur dann unbespielbar sein, wenn der Frost es verhindern würde. Aber davon ist derzeit nicht auszugehen. Die zweitwichtigste Nachricht: Benjamin Reiner ist dabei. Eigentlich sollte der Stürmer in seiner beruflichen Wahlheimat, der Schweiz, weilen. Aber dem ist nicht so. „Benny ist doch da“, freut sich TuS-Coach Peter Ritter aus gutem Grund. Denn: Keine Partie, in der der Angreifer von Beginn an auf dem Feld stand, hat Rheinböllen verloren. Dass eine Niederlage aber beim starken Aufsteiger möglich ist, weiß Ritter. Nur: Er will nicht verlieren. „Wir wollen da schon was holen“, sagt er. Hauptaufgabe dabei wird sein, die Cosmos-Offensive zu kontrollieren. Namentlich wären das die Herren Ismayil Barut, Albert Buhler und Gabriel Petrovici. „Das ist schon eine außergewöhnliche Offensive“, sagt Ritter. Vor allem Barut (13 Tore) sei ein „kompletter Stürmer, der eigentlich in dieser Klasse nichts zu suchen hat“.
Aber der Achte Rheinböllen (21 Punkte) braucht sich nach den Derby-Siegen gegen Emmelshausen (2:1) und Mengerschied (1:0) nicht beim Tabellenvierten (28 Punkte) zu verstecken. Zumindest nicht in Bestbesetzung, auch wenn viele durch Trainingsrückstand oder nach Verletzungen noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte sind. Immerhin haben die Reiner-Brüder Benjamin (8) und Oliver (9) auch schon oft genug genetzt, mit Tim Flesch spielt einer der besten Vorbereiter der Liga beim TuS. Für Ritter ist aber wichtiger, dass „wir hinten so stabil stehen wie zuletzt. Klar waren es Heimspiele, aber das müssen wir auch bei Cosmos hinbekommen“. Im Tor wird dabei Marvin Heinz stehen, der wie von seinem Coach angekündigt, dass eine oder andere Spiel bekommt. „Er ist regelmäßig im Training, Marc Reifenschneider kann im Moment wegen seines Studiums nur einmal trainieren. Aber generell hat Marc tadellos gehalten.“ Definitiv fehlen wird Tim Helmerich (Bänderriss), alles andere wird sich kurzfristig entscheiden – auch, wer aus der Reserve eventuell dazukommt.
Die Bemühungen um Winterpausen-Transfers laufen beim TuS indes weiter. Zum Thema Hanifi Agirdogan, der ehemalige Bopparder Spielertrainer ist bei mehreren Klubs im Gespräch, sagt Ritter. „Ich bin weiter interessiert, wir müssen mal abwarten.“ Bei den Gastgebern scheint da schon mehr klar zu sein: „Wir werden uns in der Winterpause noch erheblich verstärken und nichts unversucht lassen, um den Aufstieg gleich im ersten Jahr zu schaffen“, sagt der Cosmos-Trainer Erkan Aydogan.
SG Mengerschied/Unzenberg/ Sargenroth – FC Metternich (So., 14.30 Uhr). Beim Schlusslicht Sargenroth ist natürlich das abgebrochene Spiel gegen den Tabellenzweiten Andernach vom Dienstag beim Stand von 1:1 nach 62 Minuten immer noch beherrschendes Thema. Auch beim Trainer Andreas Auler: „Wir hätten gerne zu Ende gespielt, es wäre mindestes ein Unentschieden drin gewesen.“ Unbespielbar war die Sargenrother Asche durch den gefallenen Schnee laut Auler nicht. „Die Skispringer springen ja auch im Sommer auf Matten. Da kann man ruhig auch mal im Schnee Fußball spielen, so schlimm war das nicht. Aber wir können ja auch im Hunsrück demnächst nur von April bis Oktober spielen und den Rest vom Jahr alles dichtmachen.“ Wann die Partie nachgeholt wird, stand noch nicht fest, vermutlich aber erst im neuen Jahr.
Mit Metternich kommt nun das nächste Top-Team zur SG. Der Spitzenreiter, der ein Spiel mehr als Andernach gemacht und ebenso 34 Punkte auf dem Konto hat, ist für Auler trotzdem noch eine größere Hausnummer: „Es wird schwerer, ich schätze Metternich stärker ein. Andernach hat viel mit langen Bällen gespielt, aber Metternich hat uns im Hinspiel überrannt.“ Das Endergebnis von 7:1 stand damals schon zur Pause fest.
Dennoch ist Auler guter Dinge: Zum einen, dass auf dem Rasen in Unzenberg gespielt werden kann. Und zum anderen, dass seine Elf, bei der Tim Schneberger gegenüber Dienstag wieder dabei ist, Paroli bieten kann. „Das einzig Positive am Abbruch war, dass wir 30 Minuten Kraft sparen konnten“, sagt Auler. bon/mb