Der FC Metternich hat im Derby beim SV Anadolu Koblenz einen Erfolg erzielt. Dank einer starken zweiten Halbzeit setzte sich die Germania an der Feste Franz mit 4:3 (1:2) durch. Mit dem Sieg rücken die Metternicher in der Fußball-Bezirksliga Mitte bis auf zwei Punkte an Anadolu heran. Die Gastgeber verpassten es dagegen, die Lücke zum FV Rübenach zu schließen.
Dabei hatte die Partie für Anadolu vielversprechend begonnen. Der SV ging in der siebten Minute in Führung, als sich Huseyin Karalalek an der Strafraumkante gegen zwei Metternicher durchsetzte und den Ball kompromisslos in die Maschen drosch. Doch bereits elf Minuten später kam die Germania per Freistoß zum 1:1-Ausgleich. Fabien Fries’ Versuch aus gut 25 Metern wurde von der Mauer unhaltbar für Anadolu-Keeper Helidon Pacarada abgefälscht (18.).
Dennis Andrienko pariert Elfmeter von Huseyin Karalalek
In der Folge verpassten beide Teams große Chancen auf die Führung. Erst parierte Pacarada mit dem Kopf gegen Fries (23.), dann hielt Metternichs Schlussmann Dennis Andrienko einen zu ungenauen Handelfmeter von Karalalek (35.). Acht Minuten später gab es jedoch erneut Elfmeter für Anadolu, nachdem Kerim Faljic im Metternicher Strafraum ungestüm umgerissen worden war. Diesmal trat Mumin Aga an und verwandelte unhaltbar zum 2:1 (43.).
Anadolus Führung hatte in der zweiten Hälfte aber nicht lange Bestand. In der 55. Minute gab es einen weiteren Handelfmeter, den Fries sicher zum 2:2 versenkte. Obwohl der Treffer nur den Ausgleich markierte, sorgte er für einen Bruch in Anadolus Spiel.
Anadolu zieht sich plötzlich in Defensive zurück
Die Hausherren zogen sich plötzlich in die Defensive zurück und wurden von der Germania für ihre Passivität bestraft. In der 62. Minute hebelte ein feiner Pass durch die Mitte die gesamte Anadolu-Abwehr aus, und Metternichs Jannik Seitz besorgte die erste Führung der Germania.
Nur eine Minute später zeigte sich der überragende Fries nach einem Ballgewinn reaktionsschnell. Mit einem sehenswerten Schuss von der Mittellinie nutzte er einen Stellungsfehler von Pacarada zum 4:2 (63.). Da Metternich zwei 100-prozentige Gelegenheiten auf die Vorentscheidung verpasste (67., 78.), konnte Alper Yücel mit einem direkten Freistoßtreffer zum 3:4 noch einmal Spannung herstellen (85.). Anadolu erwachte aus seiner Starre, hatte aber keine wirklich zwingenden Gelegenheiten mehr.
„Das war ein totales Versagen von der ganzen Mannschaft.“
Anadolu-Trainer Dzenis Ramovic
„Das war ein totales Versagen von der ganzen Mannschaft“, ärgerte sich Anadolu-Trainer Dzenis Ramovic über die schwache zweite Halbzeit. Ramovic verwies zwar auf die Doppelbelastung seiner Spieler in der zweiten Mannschaft und auf die Herausforderung des Fastenmonats Ramadan, stellte aber auch klar: „Das darf keine Ausrede sein. Wir machen so ein dämliches Handspiel und kriegen beim 4:2 von der Mittellinie ein Tor. Das sind Geschenke.“
Hocherfreut zeigte sich dagegen Germania-Trainer Leo de Sousa: „Wir hatten nichts zu verlieren. Die Jungs waren fit, spritzig und haben dran geglaubt. Wir haben heute gezeigt, dass wir Fußball spielen und einen geilen Kampf abliefern können – und dass auf dem Hartplatz.“