Bereits in der dritten Minute hatten die Gastgeber erstmals Anlass zur Freude, denn ein schöner Querpass des 19-jährigen Emil Müller fand den Weg zu Braunshorns Stürmer Marc Morin, der vor Gästekeeper Kevin Dreidoppel eiskalt blieb, ihn ausspielte und mit links die frühe Braunshorner 1:0-Führung und damit seinen fünften Saisontreffer markierte.
Beinahe hätte die SG schon wenig später den Vorsprung verdoppelt, jedoch lenkte Dreidoppel einen gefährlichen Freistoß des Braunshorners Jan-Philipp Jakobs gerade so noch um den Pfosten zur Ecke (11.). Auf der anderen Seite konnten die Gäste neun Minuten danach jubeln, denn der Ex-Emmelshausener Jeremy Heyer überwand den etwas weit vor seinem Gehäuse stehenden Braunshorns Aushilfs-Keeper Kai Wickert, der eigentlich auf dem Feld zu Hause ist, und traf zum 1:1-Ausgleich.
Auch in der Folgezeit kombinierte Urmitz sich einige Male bis zur Strafraumgrenze, ohne dann aber zu hochprozentigen Chancen zu kommen. Nach der Pause war es aber dann doch soweit und Gästespieler Chian Baris Ates kam nach gutem Pass von Sergen Akayoglu zu einer klaren Möglichkeit. Und dabei zeichnete sich Wickert aus, denn er warf sich mutig in den Ates-Schuss und vereitelte so diese große Gästechance.
Ein Sonderlob verdiente sich der 42-jährige Rheinlandliga-Schiedsrichter Alexander Müller: Absolut souverän sowie fehlerfrei leitete der erfahrene Unparteiische das Duell. Ebenfalls große Anerkennung erspielte und erkämpfte sich Braunshorns Innenverteidiger Jan-Philipp Jakobs. Mehrfach stoppte dieser die Urmitzer Angriffe und glänzte nach Balleroberung mit einem cleveren Spielaufbau sowie langen präzisen Pässen. So auch in der 56. Minute, als danach der Ball zu SG-Stürmer Paul Vollrath gelangte. Dieser wurde anschließend unstrittig im Strafraum gefoult, sodass es nach Müllers Pfiff keinerlei Diskussionen gab. Jan-Philipp Jacobs verwandelte den fälligen Elfmeter mit einem harten Flachschuss genau ins Eck zum 2:1 (57.).
Kurz hinter der Mittellinie startete nach 69 Minuten Tim Arnold über rechts einen tollen Sololauf und sein Trainer Mirko Bernd motivierte ihn von der Seitenlinie zusätzlich lautstark: „Geh aufs Tor!“ Gesagt, getan: Arnold zog mit hohem Tempo unwiderstehlich nach innen und erzielte mit genauem Schuss aus acht Metern ins lange Eck das viel umjubelte 3:1 (69.).
Urmitz blies nun noch einmal zur Schlussoffensive, aber die Einmischen verteidigten mit aller Kraft und ließen so nur noch wenige Gästechancen zu. Die letzte Möglichkeit der Partie war ein Heyer-Versuch von der Strafraumgrenze, der jedoch knapp vorbei flog.
Bernd hatte ein richtige Vermutung und war rundum zufrieden: „Irgendwie hatte ich geahnt, dass wir heute dran waren. Wir haben alles rein geworfen, was wir haben und dabei viel Herz auf dem Platz gelassen. Unsere Innenverteidiger haben wahnsinnig viel weggeräumt und so ist es ein verdienter Sieg gegen eine Mannschaft, die individuell besser als wir besetzt ist. Es freut mich für die Jungs, dass sie cool geblieben sind und sich für die ordentlichen Leistungen in letzter Zeit belohnt haben.“
Gäste-Coach Hakan Karaman ärgerte sich über die Auswärtsniederlage: „Braunshorn hat verdient gewonnen, aber nur weil sie einfach cleverer als wir waren. Wir hatten ja viel mehr Spielanteile, waren klar überlegen und eigentlich war das Einbahnstraßenfußball. Der Elfmeter war absolut unnötig und vermeidbar, hat aber dann die Entscheidung auf dem schwer bespielbaren Platz gebracht. Auf meine Mannschaft bin ich trotzdem stolz, denn sie hat insgesamt ein gutes Spiel gemacht.“
Braunshorn: Wickert – Merg, Müller (58. Wagner), S. Stroschein, J.-P. Jakobs, Jo. Jakobs (58. Heizmann), Vollrath (90. Busch), Link, Kandt (77. Weber), Arnold, Morin (58. Retzmann).
Urmitz: Dreidoppel – Atlen (58. Erol), Ates, Karaman (86. Khelifa), Varelis, Akayoglu (58. Mintgen), Ekici, Aboub, Heyer, K. Begen, M. Begen (69. Pala).
Tore: 1:0 Morin (3.), 1:1 Heyer (20.), 2:1 J.-P. Jakobs (57., Foulelfmeter), 3:1 Arnold (69.).
Schiedsrichter: Alexander Müller (Mendig); Zuschauer: 100.
Nächste Aufgabe für Braunshorn: am Mittwoch (20 Uhr) in Mertloch bei der SG Maifeld-Elztal.