Während der SV Eintracht Mendig ausgiebig die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Mitte und somit die Rückkehr in die Rheinlandliga bejubelte, war beim SSV Boppard aufgrund des Abstieges in die Kreisliga A Enttäuschung die vorherrschende Gefühlslage.
Immerhin dürften sowohl die ersten Freudentränen als auch der erste Ärger unmittelbar vor dem Anpfiff der Partie am Sonntagnachmittag verflogen gewesen sein, da die Entscheidungen beider Mannschaften, aufgrund von Ergebnissen der Konkurrenz, bereits am Freitag- und Samstagabend feststanden.

Der 7:1 (4:0)-Sieg des frischgebackenen Bezirksligameisters aus Mendig rückte da fast schon in den Hintergrund, wenngleich auch die 90 Minuten an der Mendiger Brauerstraße ihren Teil zu einem aus Mendiger Sicht perfekten Wochenende beisteuerten.
Aber der Reihe nach: Der Abstieg des SSV Boppard stand bereits am Freitagabend fest, da die Reserve der SG 2000 Mülheim-Kärlich ihr Spiel gegen den TuS Oberwinter mit 6:3 gewann und der Rückstand des SSV deshalb auf sieben Punkte bei zwei noch zu absolvierenden Begegnungen, anwuchs.
„Wir haben die Meisterschaft lange und ausgiebig begossen. Zum Glück hat die Mannschaft dann auch auf dem Platz Taten folgen lassen, denn wer verliert denn schon gerne als frischgebackener Meister.“
Mendigs Trainer Damir Mrkalj
Auf der anderen Seite sicherte sich die Mendiger Eintracht die Meisterschaft mehr oder weniger auf dem heimischen Sofa, da Verfolger FV Rübenach sein Spiel bei der Reserve des Ahrweiler BC am Samstagabend überraschend mit 2:3 verlor. Den Vulkanstädtern wurde somit der Jubelsturm nach eigenem Abpfiff verwehrt.
Eine spontane mannschaftsinterne Meisterfeier am Samstagabend im Vereinsheim verhinderte dies aber nicht, wie Meistertrainer Damir Mrkalj verriet: „Wir haben die Meisterschaft lange und ausgiebig begossen. Zum Glück hat die Mannschaft dann auch auf dem Platz Taten folgen lassen, denn wer verliert denn schon gerne als frischgebackener Meister.“

Als bemerkenswerte Sportsmänner zeigten sich die Gäste aus Boppard vor Anpfiff, als das Gästeteam trotz des Abstieges ein Spalier für den Meister bildete. Die Kräfteverhältnisse und der Spielverlauf sind dagegen schnell erzählt, allerdings bleibt in erster Linie der Mendiger Führungstreffer nach gerade einmal zwei Minuten eine besondere Erwähnung verdient. Der langjährige Führungsspieler der Eintracht, Milan Rawert, der erst vor Kurzem seinen Mittelfußbruch auskurierte und nach der Saison in der Reserve kürzertreten wird, läutete den Torreigen mit einem sehenswerten Volleyschuss in den Torwinkel ein.
Milan Rawert wird unter großem Applaus verabschiedet
Nach dem 2:0 durch Tim Montermann (28.) war der Arbeitstag für Rawert auch schon beendet, denn unter großem Applaus und inklusive Spalier der eigenen Mannschaft wurde Rawert ausgewechselt.
Ansonsten war es eine einseitige Angelegenheit, bei der sich der SSV Boppard aber als fairer Verlierer zeigte. Ein Eigentor von Jan Michelisz (42.), Leonard Zerwas (44.) in der ersten Hälfte sowie Pascal Zimmer (51.) und Johannes Limbach (55., 90.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Dem SSV gelang lediglich das zwischenzeitliche 1:5 durch Nikolas Block (52.).

Jonas Link, der den abwesenden Bopparder Trainer Michael Hild vertrat, meinte: „Glückwunsch an Mendig zur vollkommen verdienten Meisterschaft. Für uns war es kein schönes Wochenende, allerdings hat sich der Abstieg leider angedeutet. Wir werden uns jetzt sammeln und im Sommer neu ausrichten.“
Mendigs Meistertrainer Damir Mrkalj brachte den in allen Belangen verdienten Aufstieg seiner Mannschaft auf den Punkt: „Wir sind sowohl die beste Heim- als auch Auswärtsmannschaft, haben ligaweit die meisten Punkte in der Hin- und Rückrunde. Mehr geht einfach nicht und deshalb genießen wir den Moment. Ich kann meiner Mannschaft für diese Leistung und diese Saison nur ein riesiges Kompliment ausdrücken.“
SV Eintracht Mendig - SSV Boppard 7:1 (4:0)
SV Eintracht Mendig: Rohr - Rawert (32. Limbach), Zimmer, Eberhardt, N. Groß (63. Koch), Ley (28. Zerwas), Mohamed (58. Assenmacher), Thelen, Heinemann, Montermann (52. Gross), Braquin Mitel.
SSV Boppard: Spöri - Michelisz, Block (82. Kolter), Petrovici, C. Karabalci, Männchen, Flettner, Würfel, Simon, Dreckmann (82. Dshoraew), Link.
Schiedsrichter: Vincent Hardt (Nassau).
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Milan Rawert (2.), 2:0 Tim Montermann (28.), 3:0 Jan Michelisz (42. Eigentor), 4:0 Leonard Zerwas (44.), 5:0 Pascal Zimmer (51.), 5:1 Nikolas Block (52.), 6:1, 7:1 Johannes Limbach (55., 90.).