Auch der 21. Spieltag der Fußball-Bezirksliga Mitte steht aus Rhein-Hunsrücker Sicht im Zeichen des Abstiegskampfs. Von den vier SIM-Klubs hat nur Argenthal damit nichts mehr am Hut, die anderen drei dagegen schon.
Ahrweiler BC II – SSV Boppard (Sa., 15 Uhr). Das 1:1 am Mittwoch bei der SG Maifeld-Elztal war für den Fünftltzten Boppard ein ganz wichtiges Remis, denn dadurch hielt man zum einen die Gastgeber (Drittletzter) auf Distanz (sieben Punkte) und baute den Vorsprung auf den kommenden Gegner (Viertletzter) um einen Zähler auf vier aus. „Ein Sieg in Ahrweiler wäre natürlich der Jackpot“, sagt Boppards Trainer Michael Hild: „Sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz bei noch neun Spielen wären schon viel Zeug. Aber ich könnte auch mit einem Punkt gut leben.“
Diesen Punkt am Mittwoch besorgte Philipp Neuser mit seinem 1:1, es war der zweite Saisontreffer des 35-Jährigen, der als einzige Spitze auflief. „Philipp ist aktuell gut drauf“, sagt Hild. Neuser dürfte in Ahrweiler wieder vorne auflaufen, Wechsel wird es eher im hinteren Bereich geben, denn der nach seiner Rotsperre (zwei Spiele) wieder freie Nico Tomme wird auf jeden Fall in die Startelf rutschen. Und Nijas Ilyasov, der in Maifeld 90 Minuten auf der Bank saß, dürfte für den fehlenden Michael Ponomarev auf der „Sechs“ auflaufen. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Andrii Podlaznik aus beruflichen Gründen.
TuS Oberwinter – SG Argenthal/Mörschbach/Liebshausen (So., 15 Uhr). Bei Oberwinter gegen Argenthal denken natürlich einige an viele Duelle zu Verbandsliga-Zeiten der beiden „Dinos“ auf der Bandorfer Höhe, die meist eng waren. Aber auch das Hinspiel im Argenthaler Waldstadion war das, mit 3:2 gewann Oberwinter trotz 80-minütiger Unterzahl. Die Argenthaler Aufstellung von damals wird aber nicht mehr mit der von Sonntag vergleichbar sein, denn die schwer am Knie verletzten Silas Bast und Julian Vogt sind schon lange nicht mehr dabei, dafür ist der damals noch verletzte Spielertrainer Simon Peifer seit geraumer Zeit wieder an Bord, was gerade das Offensivspiel der SG auf ein anderes Level hebt. „Es hat sich einiges verändert“, findet auch Peifer, der ein Duell auf Augenhöhe erwartet: „In Oberwinter ist es immer schwierig.“
Fünf Punkte mehr hat Argenthal als Siebter als sein Gastgeber auf dem zehnten Platz, mit 26 Zählern ist Oberwinter zumindest noch nicht ganz aus dem Schneider. Es sollte aber auch in der kommenden Runde das Duell zweier Team geben, die sich schon lange kennen. Für das Aufeinandertreffen am Sonntag stehen Peifer mit Leo Wilhelm nach Leistenproblemen und Semih Backes nach dreiwöchiger Erkältung wieder zwei Mittelfeldspieler mehr zur Verfügung.
TSV Emmelshausen – SG Maifeld-Elztal (So., 15 Uhr). Für den TSV stehen nun zwei Spiele an, die – sollte er sie gewinnen – bereits darüber entscheiden können, ob die im Winter mit aller Macht angestoßene Mission Klassenerhalt des Bezirksliga-Teams für den künftigen FC Emmelshausen-Karbach als gelungen abgehakt werden kann. „Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, atme ich durch“, sagt Emmelshausens Coach Uli Feldheiser. Der weiß ganz genau um die Bedeutung des Heimspiels seines Tabellenelften (24 Punkte) gegen den Drittletzten Maifeld (15 Punkte) und dann in Rheinböllen (Vorletzter, 14 Punkte). „Diese beiden Spiele sind wichtiger als die letzten beiden, da hatten wir nichts zu verlieren, jetzt schon“, weiß Feldheiser die Siege gegen die Top-Teams Mendig (2:1) und Anadolu Spor Koblenz (1:0) einzuordnen.
Aber der TSV-Coach weiß auch, dass es momentan „gut läuft, die Mannschaft hält zusammen und hat eine tolle Moral“. Und sie hat mehr Optionen: Bjarne Lips (nach Urlaub), Simon Scheid (nach Klausuren) und wohl auch Tom Schmitt (nach Zerrung) stehen im Kader gegenüber der Vorwoche. Ausfallen werden weiter die verletzten Jonas Wunderlich und Fabian Nass, Torwart Jonas Börsch ist ebenfalls nicht dabei, im Kasten wird wieder Lukas Will stehen.
FV Rübenach – TuS Rheinböllen (So., 15 Uhr). Debüt für den Interimstrainer und Rückkehrer Kevin Schneck (coachte schon von 2016 bis 2018 die Rheinböllener) – und das dürfte eine kaum zu lösbare Aufgabe sein, denn der Vorletzte Rheinböllen muss zum Tabellenzweiten Rübenach. Der langjährige Rheinböllener Trainer Rafael Sousa war zehn Spieltage vor Saisonende am Montag entlassen worden, Schneck springt bis Ende Mai ein, in der kommenden Runde übernimmt wie berichtet Tobias Lautz.
Was ist noch drin für die Rheinböllener bei nunmehr acht Punkten Rückstand auf den rettenden fünftletzten Rang zwölf? Schneck leitete am Donnerstag sein erstes Training und sagt: „Wir müssen uns jetzt erst mal sortieren, wer alles in Rübenach zur Verfügung steht. Ich werde mit allen arbeiten, die Bock drauf haben. Ich habe eine Erwartung an die Jungs: Dass sie 90 Minuten marschieren. Und dann schauen wir, was dabei rauskommt.“