Wenige Minuten fehlten dem SVO zum Punktgewinn: In der 86. Minute markierte Tobias Lommer das Siegtor für Metternich. Und dieses Gegentor war einige der wenigen Sachen, die Oberwesels Trainer Peter Ritter ärgerten am Freitagabend. Denn es fiel nach einem Konter, der aus Metternicher Sicht schön gespielt war, aus SVO-Sicht aber an mehreren Stellen zu verhindern gewesen wäre. „Den Konter darfst du so nicht fressen“, sagte Ritter, der sich die Szene im Anschluss noch mal auf Video angesehen hat. Zunächst flankte Julian Stüber in den Rücken der eigenen Mitspieler, was passieren kann. Allerdings hatten die Oberweseler dabei nicht nur die linke Seite von Flankengeber Stüber entblößt, sondern auch Tim Jäckel auf der anderen Seite samt des eingewechselten Niklas Hüttner hatten sich mit nach vorne aufgemacht. „Normalerweise rücken wir auf der Gegenseite ein, wenn die andere Seite offensiv ist“, sagte Ritter, „Tim hätte sehen müssen, dass die Flanke nicht ankommt und bleiben müssen.“ So spielten die Metternicher den Ball auf ihre linke Seite, Christoph Fahning verließ die Sechserposition, um zu helfen. Der Ball wurde dann nach innen gepasst, wo ihn Marcel Stieffenhofer direkt in die Schnittstelle zwischen den Innenverteidiger passte. Auch hier hätte man den Ball erahnen können, sagte Ritter, „aber er war auch ganz stark gespielt von Stieffenhofer“. Stürmer Tobias Lommer lief ein, umkurvte Torwart Julian Retzmann und schob zum Siegtreffer für die Gäste ein. „Julian ist erst zum Sechzehner, dann wieder zurück und dann wieder vor“, sagte Ritter, der seinen Keeper gerne ein bisschen weiter hinten gesehen hätte, um den Winkel zu verkürzen oder noch anders eingreifen zu können. So war es eine Verkettung von falschen Entscheidungen, die zur Niederlage der Gastgeber führten.
„Es ist ärgerlich, dass wir wieder ohne Punkte dastehen“, trauerte der SVO-Coach zumindest einem Zähler nach, „Metternich gehört zurecht zu den Favoriten, technisch und von der Spielanlage ist das schon ein Unterschied, das muss man sagen. Aber ein Punkt wäre vielleicht doch verdient gewesen, weil es nach den ersten 15, 20 Minuten, die wir nach dem Pokalspiel gebraucht haben, um reinzukommen, eine Partie auf Augenhöhe war.“Torben Kühl-Decker hatte Metternich nach einer Ecke in Führung gebracht (4.), Sebastian Mitchard aber schon drei Minuten danach ausgeglichen. Das 2:1 in der 62. Minute machte wie später das 3:2 Lommer. In der 74. Minute hatte Johannes Lehré nach einem Freistoß am langen Eck per Kopf eingenickt. Mit diesem 2:2 hätte Ritter gut leben können. Aber dann kam der Konter – und der SVO stand wieder mit leeren Händen da.mb