Ramovic sagt als Trainer Adieu
Argenthal macht bei Anadolu Koblenz aus 0:4 ein 4:4
Anadolu - Argenthal
Jörg Niebergall

4:0 geführt, 4:4 am Ende – der Abschied als Trainer bei Anadolu Koblenz lief für Dzenis Ramovic, der auch noch die Rote Karte sah, zwar nicht so wie erhofft, aber für die Fußballfans war es ein Erlebnis.

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In einer wilden Partie in der Fußball-Bezirksliga Mitte haben sich der SV Anadolu Koblenz und die SG Argenthal/Mörschbach/Liebshausen mit einem 4:4 (3:0)-Unentschieden getrennt. Die Gäste egalisierten dabei innerhalb von zehn Minuten einen 0:4-Rückstand.

Anadolus Dzenis Ramovic sah in seinem letzten Heimspiel als Trainer in einer hektischen Schlussphase die Rote Karte. Tabellarisch veränderte das Unentschieden für beide Teams nichts, der SV Anadolu rangiert weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz, die SG Argenthal auf dem neunten Platz.

Tor für Anadolu (in Schwarz)? Nein, der Schiedsrichter entschied auf Absteits.
Jörg Niebergall

In der ersten Halbzeit deutete an der Feste Franz alles auf einen würdigen Abschied für den langjährigen Anadolu-Spieler und Trainer Dzenis Ramovic hin. Bereits in der dritten Minute nutzte Durim Jusufi einen Fehler der Argenthaler Abwehr zur 1:0-Führung. Anschließend drehte Huseyin Karalalek auf. Erst konnte sich der Anadolu-Angreifer gegen passive Argenthaler Verteidiger im Strafraum aufdrehen und das 2:0 erzielen (24.), dann stocherte er nach einer Ecke den Ball zum 3:0 über die Linie (28.). Die Führung der Gastgeber hätte zur Halbzeit noch höher ausfallen können, doch Schiedsrichter Jan Ulmer erkannte zwei Tore wegen Abseitsstellungen ab.

Den nächsten Treffer gab es so erst nach der Pause, als Karalalek mit dem 4:0 die, so dachten alle, die Entscheidung erzielte (50.). Dann aber begannen zehn Minuten, die das Spiel auf den Kopf stellten. In der 59. Minute sorgte Simon Peifer für den ersten Gästetreffer, zwei Minuten später verkürzte Maximilian Elz auf 2:4 (61.), nach weiteren zwei Minuten erzielte Peifer den 3:4-Anschlusstreffer (63.), und in der 69. Minute glich Joel Paul zum 4:4 aus.

Zum letzten Mal stand Dzenis Ramovic auf dem Hartplatz der Feste Franz als Trainer an der Seitenlinie.
Jörg Niebergall

Ramovic wechselte sich nun selbst ein, um sein nervöses Team auch auf dem Platz anzuführen. Kurz nach seiner Einwechslung geriet der Koblenzer Trainer allerdings in die Mitte einer Rudelbildung und sah die Rote Karte (83.). Doch auch in Unterzahl drückte Anadolu auf den Siegtreffer. Der SV erzielte zwei weitere Abseitstore und hätte in der 90. Minute beinahe noch einen Elfmeter bekommen, doch Ulmen entschied auf Weiterspielen.

So blieb es beim 4:4-Unentschieden, über das sich Argenthals Trainer Marc Thiele etwas mehr freuen konnte: „In der Halbzeit ist es in der Kabine lauter geworden. Wir haben auf eine Fünferkette umgestellt und die Spitze anders besetzt. Für die zweite Halbzeit muss ich ein großes Lob an die Mannschaft aussprechen.“

„Wir haben Anadolu aus der A-Klasse rausgeholt und in der Bezirksliga etabliert. Jetzt wollen wir in die Rheinlandliga, und ich werde dem Verein dafür als Sportlicher Leiter erhalten bleiben.“
Dzenis Ramovic, Anadolu Koblenz

Ramovic war dagegen ratlos: „Wir schießen vier Abseitstore, wo wir auf einer Linie stehen. Dazu gibt es den klaren Elfmeter nicht, und bei der Roten Karte bin ich nur dazwischengekommen und schubse die beiden Spieler auseinander.“

Auch wenn er sich seinen Abschied anders vorgestellt hatte, konnte Ramovic zufrieden auf seine Zeit beim SV blicken: „Wir haben Anadolu aus der A-Klasse rausgeholt und in der Bezirksliga etabliert. Jetzt wollen wir in die Rheinlandliga, und ich werde dem Verein dafür als Sportlicher Leiter erhalten bleiben. Aber nach elfeinhalb Jahren als Spieler und Trainer brauche ich eine Pause und möchte mehr Zeit mit der Familie verbringen.“

SV Anadolu Koblenz – SG Argenthal/Mörschbach/Liebshausen 4:4 (3:0)

Anadolu Koblenz: Pacarada – Aziza, Golz (54. Tamur), Karaman (46. Onbasi), Jusufi, Mamuti, Hetko, Aga, Gutendorf-Uslu (73. Ramovic), Karalalek, Faljic (76. Yücel).

SG Argenthal: Roth, Menk (59. Schneider), Thiele, Elz, Backes, Wilki, Merg, Peifer, Römer, Paul, Wilhelm.

Schiedsrichter: Jan Ulmer (Hönningen).

Zuschauer: 45.

Tore: 1:0 Durim Jusufi (3.), 2:0 Huseyin Karalalek (24.), 3:0 Karalalek (28.), 4:0 Karalalek (50.), 4:1 Simon Peifer (59.), 4:2 Maximilian Elz (61.), 4:3 Peifer (63.), 4:4 Joel Paul (69.).

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