Im zweiten Koblenzer Derby innerhalb von acht Tagen in der Fußball-Bezirksliga Mitte hat der SV Anadolu Koblenz einen 2:1 (1:0)-Sieg beim FV Rübenach erkämpft. Der FV dominierte die Partie zwar über weite Strecken, haderte gegen leidenschaftlich verteidigende Gäste aber mit der Chancenverwertung. Durch den Erfolg rückt Anadolu in der Tabelle bis auf einen Punkt an Rübenach heran.
Bereits in der ersten Hälfte hatte der FV mehr Ballbesitz und zeigte sich nach vorne bemüht, blieb dabei aber im Strafraum ungefährlich. Die einzigen beiden konsequent zu Ende gespielten Angriffe endeten jeweils in Abseitstoren von Marcel Miller (25., 45.+2).
Anadolus Nadelstich von Silvio Golz sitzt
Anadolu beschränkte sich dagegen auf einzelne Nadelstiche. Einen solchen verwertete Silvio Golz zum 1:0, als sein mittiger Schuss FV-Torwart Tobias Oost durch die Hände glitt (36.). Nur eine Minute später hätte es 2:0 stehen müssen. Golz setzte sich auf der rechten Seite durch und flankte flach in den Strafraum, wo Kerim Faljic völlig blank stehend aus kurzer Distanz verschoss (37.).
Als sich Rübenach in der zweiten Halbzeit erneut bemühte, aber sich ungefährlich zeigte, reagierte FV-Trainer Benedikt Lauer mit einem frühen Doppelwechsel (60.). Die eingewechselten Jason Weber und Philipp Pitkowski belebten das Rübenacher Spiel, und der Ausgleich lag bei einem Schuss von Weber in der Luft (71.).
Rübenacher Anschlusstreffer kommt zu spät
Das nächste Tor fiel jedoch auf der anderen Seite. Nach einem Rübenacher Einwurf an Anadolus Strafraum eroberten die Gäste den Ball und kombinierten sich mit drei Pässen übers Spielfeld. Huseyin Karalalek steckte zum eingewechselten Emre Onbasi durch, der vor Oost eiskalt blieb (83.). Rübenach startete daraufhin eine Schlussoffensive. In der 87. Minute lenkte SV-Keeper Helidon Pacarada einen Schuss von Pitkowski an die Latte, wenig später war der SV-Schlussmann bereits geschlagen, ehe ein Verteidiger auf der Linie klärte (90.+4). Erst mit der letzten Aktion des Spiels kam der FV durch Pitkowski zum Anschlusstreffer (90.+9).
Lauer beobachtete nach der 1:2-Niederlage: „Uns fehlt das Timing. In der ersten Halbzeit stehen wir sechs, sieben Mal im Strafraum, kriegen aber keinen richtigen Abschluss hin. Außerdem fehlt das Timing beim Einlaufen. Die Jungs müssen ein Stück tiefer starten und dann in den Raum reinlaufen, anstatt schon dort zu stehen.“ Zudem stellte Lauer fest, dass seine Mannschaft in den Strafräumen die schlechtere Mannschaft gewesen sei: „In den beiden Sechzehnern, wo sich leider die Spiele entscheiden, hat es heute gefehlt.“
„Ich ziehe den Hut. Wir wollten unser Leben auf dem Platz lassen und alles reinschmeißen, was es gibt, auch wenn wir wenige Spieler waren.“
Anadolu-Trainer Dzenis Ramovic
Anadolu-Coach Dzenis Ramovic lobte dagegen die kämpferische Leistung seines Teams: „Ich ziehe den Hut. Wir wollten unser Leben auf dem Platz lassen und alles reinschmeißen, was es gibt, auch wenn wir wenige Spieler waren.“ Zudem freute sich Ramovic für Siegtorschütze Onbasi: „Emre [Onbasi] ist jung und immer heiß. Er hat schon im einen oder anderen Spiel eine dicke Chance gehabt. Das Vertrauen hat er von mir immer bekommen und heute hat er das zurückgegeben.“