SV Anadolu Spor Koblenz – SG Eintracht Mendig 2:1 (1:1)
Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Volkan Karaman die Gastgeber in Lützel erlöste. Die Nummer acht des SV hämmerte den Ball aus 16 Metern in den Winkel zum umjubelten Siegtreffer, der aufgrund einer besseren zweiten Hälfte auch nicht unverdient war. In Durchgang eins war Mendig spielbestimmender und ging nach einem Konter durch ein Eigentor von Erik Hetko in Führung (15.). Bei Anadolu ging nicht viel, und dass Armin Jusufi (40.) mit einem Foulelfmeter an Mendig-Keeper Yannic Waupke scheiterte, passte ins Bild. Als dann in der 45. Minute erneut auf Foulelfmeter entschieden wurde, hatte Anadolu-Keeper Dieter Paucken genug und legte sich den Ball selbst zurecht und glich aus.
„Es war wirklich kein gutes Spiel von uns bis dahin. Die Abstände waren zu groß, das Umschaltspiel war viel zu langsam“, bemängelte SC-Co-Trainer Servet Öncebe in Vertretung des gesperrten Dzenis Ramovic. Nach der Pause waren die Hausherren deutlich zielstrebiger, hatten gute Möglichkeiten und in einer Szene Glück, als ein Pfostenschuss zurück in die Arme von Paucken sprang. „Dieser Sieg war enorm wichtig. Wir dürfen jetzt nicht abreißen lassen“, sagt Ramovic mit Blick auf die Partie am Samstag (20 Uhr) bei der SG Mülheim-Kärlich II. Die Mülheimer Reserve hatte in der englischen Woche spielfrei und geht ausgeruht in die Partie des 24. Spieltages. „Das kann ein ganz nerviges Spiel sein. Der Gegner ist jung, unbekümmert, laufstark und hat sich Saisonverlauf sehr gesteigert. Es ist so eng beieinander im oberen Drittel, da darf man sich keine Ausrutscher leisten“, warnt Ramovic.
FV Rübenach – SV Weitersburg 2:2 (2:1)
Rübenach erwischte im Derby den besseren Start. Gleich zwei Treffern in der Frühphase wurde aufgrund einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert – bis Ronaldo Kröber in der 4. Minute dann doch das 1:0 besorgen konnte. Und der FVR-Stürmer legte nach: In der 30. Minute traf Kröber zum 2:0. „In den ersten 20 Minuten konnten wir alles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben“, meinte FVR-Trainer Benedikt Lauer. Und die Rübenacher hofften, diese Führung mit in die Pause nehmen zu können, bis Adrian Knop in der Nachspielzeit aus dem Gewühl nach Eckball zum 2:1 traf. „Dann hatten wir in der zweiten Hälfte nicht mehr die Ruhe“, stellte Lauer fest.
Weitersburg kämpfte aufopferungsvoll und wurde spät belohnt. Nach einem Freistoß von Scarly Köhler köpfte Marcel Berg am langen Pfosten in der 87. Minute den Ball zum verdienten Ausgleich ein. „Ich fand uns insgesamt auch überlegen, wir hatten deutlich mehr Spielanteile. Natürlich kann man Rübenach mit der individuellen Qualität aber auch nie komplett verteidigen. Für die Moral war es auf jeden Fall ein wichtiger Punkt, eine Willensleistung“, erklärte Marcel Christ, spielender Co-Trainer der Weitersburger, für die am Sonntag (15 Uhr) nun das Heimspiel gegen den SV Oberzissen auf dem Programm steht.
„Die gewonnene Euphorie gilt es mitzunehmen. Wir können uns nach unten ein richtig gutes Polster verschaffen“, blickt Christ voraus. Für Lauer und seinen FVR geht es Schlusslicht Grafschafter SG, die im Kellerduell gegen Westum deutlich mit 0:4 unterlag. „Die haben jetzt nichts mehr zu verlieren, und deshalb wird es auch kein Selbstläufer. Für einen Sieg müssen wir einiges tun“, ist sich Lauer sicher.
SSV Boppard – TuS Oberwinter 2:7 (0:3)
Die Partie war bereits nach zwölf Minuten praktisch gelaufen. Zu dem Zeitpunkt führte der Tabellenzweite Oberwinter schon mit 3:0 auf dem Kunstrasenplatz in Buchenau. Am Ende hieß es aus Gäste-Sicht 7:2 (3:0) gegen völlig überforderte Bopparder. „Das Beste an dem Abend waren die Ergebnisse auf den anderen Plätzen“, sagte Boppards Trainer Michael Hild nach der Klatsche. Vor allem das Oberzissener 1:7-Debakel gegen Boppards nächsten Gegner Liebshausen gefiel dem SSV, der so als Tabellenelfter weiter sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang 14 und Oberzissen hat. In der Verfassung, in der sich die Bopparder gegen Oberwinter präsentierten, kann es noch eng werden für den Aufsteiger SSV (nur ein Punkt aus vier Spielen nach der Winterpause). Trainer Hild zählte fünf Leistungsträger (Jonas Link, Yannik Schröder, Houssine Jebri, Fatos Xhaferi und Nijas Iljasov) auf, die er schmerzlich vermisste. Kompensiert wurden die Ausfälle durch Akteure aus der zweiten Mannschaft und Oldie Torsten Dresen. Der 42-Jährige lief nach einer gefühlten Ewigkeit wieder für Boppards Erste auf – und war als zentraler Mittelfeldspieler noch einer der besseren SSV-Akteure. „In unserer derzeitigen Personalsituation sind wir in der Bezirksliga chancenlos“, fällte Hild ein ernüchterndes Urteil: „Aber das darf keine Ausrede sein, dass es nach zwölf Minuten bereits 3:0 für Oberwinter steht. Das ist auch Einstellungssache.“
SG Bogel/Reitzenhain/Bornich – TSV Emmelshausen 1:0 (0:0)
Auf dem Hartplatz in Reitzenhain entschied eine Aktion ein chancenarmes Spiel zugunsten der Gastgeber, die den TSV vom sechstletzten auf den fünftletzten Platz verwiesen. Vier Mannschaften steigen ab.
„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht, alles reingehauen“, sagte Emmelshausens Trainer André Steinbach. Das sagte er auch in dem Wissen, dass seine Elf wieder personell gebeutelt in das wichtige Duell gegangenen war. Die Offensivkräfte Leo Kabashi, Fabian Nass, Simon Scheid, Hussein Jeha sowie der gesperrte A-Junior Mohamad Alhaj fehlten, auch Lukas Seis war nicht dabei. Immerhin konnte Ozan Inal mal wieder reinschnuppern. Er kam kurz nach einer großen Kopfballchance von und für Friedrich Paleschuk ins Spiel nach 68 Minuten, es wäre das 1:1 gewesen.
Das Tor des Abends war vier Minuten vorher gefallen: Bogels Jannik Schmidt lauerte nach einem Angriff über den rechten Flügel über Dustin Maus beim abgeprallten Abschluss von Nicolas Kurth am richtigen Ort und drosch den Ball humorlos aus neun Metern unter die Torlatte. Es war Schmidts neuntes Saisontor, vergangene Spielzeit hatte er die Bogeler mit 53 (!) Toren in die Bezirksliga gehievt. lkl, bon, mb