Fußball-Bezirksliga Mitte Reyad Davids TuS begrüßt SG Liebshausen - Christian Schneiders TuS empfängt SG Braunshorn
Alles ruhig? Derby-Zeit in Rheinböllen und Kirchberg
Kirchberg um Jonas Heimer (in Gelb) wird versuchen, den achten Sieg einzufahren. Oberwesel (mit von links Michael Hohl, Ole Schäfer und Julian Stüber) hat schon unter der Woche gespielt und verloren. Fotos:Photo-Moments by Dennis Irmiter
Peter Scherer

Simmern. Zweimal Derby, zweimal sind die Gastgeber am Sonntag die Favoriten in den Hunsrück-Duellen der Fußball-Bezirksliga Mitte.

TuS Rheinböllen – SG Liebshausen/Mörschbach/Argenthal (So., 14.30 Uhr). Alles ruhig im Vorfeld des Derbys zwischen dem Fünften und dem Zehnten – das vermelden beide Seiten. Das Spiel ist übrig geblieben von den emotionaleren Aufeinandertreffen der Rhein-Hunsrück-Teams. Kirchberg gegen Sargenroth und Oberwesel gegen Niederburg waren auf ähnlichem Level anzusiedeln, aber durch den Abstieg Niederburgs und Sargenroths hat Rheinböllen gegen Liebshausen von der Grundrivalität ein Alleinstellungsmerkmal. Eigentlich. Denn: Es ist eben nicht mehr so wie früher. Sagt Rheinböllens Coach Reyad David. Und sagt auch Liebshausens Trainer Jan Wächter. „Klar gibt es immer wieder Emotionen. Was die Zuschauer machen, ist ihre Sache“, weiß David vor seinem ersten Derby als TuS-Coach, „ansonsten ist es doch alles nicht mehr so wie vor Jahren. Die Tabelle zeigt uns als Favoriten, wir spielen daheim auf unserem Gelände und da muss sich der Gegner uns stellen.“ David hat alle Mann an Bord. „Für mich ist das nicht so extrem, bei den Jungs vielleicht etwas mehr. Wir haben das auch nicht groß thematisiert“, erklärt Wächter, „ganz wegreden kannst du das Thema nicht, am Sonntag kommt dann sicher auch noch Emotionen hoch vielleicht von außen. Ich finde es schade, dass ein Spieler wie Bomber nicht mehr dabei ist, er hat das Derby noch richtig gelebt.“ „Bomber“ ist Christopher Rott, der mittlerweile für Rheinböllens Reserve aufläuft. Bei Wächters Elf wird Leon Schulzki nach dem Pressschlag mit Max Engel in der abgebrochenen Partie gegen Oberwesel fehlen, er hat sich sich ein Band im Knie gezerrt und dürfte vier bis sechs Wochen fehlen. Yannick Vogt knickte im Training um, auch er fällt vorerst aus. Dafür stehen Maurice Volkweis, Simon Peifer und Max Kunze nach Verletzungen und Urlaub wieder im Kader, auch Torwart Michael Reuther wird dabei sein, spielen wird aber Marvin Hofrath. Zur Konstellation sagt Wächter: „Ich denke, es wird ein enges Spiel und hoffe, dass bei uns Spieler wie Roman Theise, Raphael Kauer und Lars Silbernagel vorangehen.“Mirko Bernd

TuS Kirchberg – SG Braunshorn/ Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach (So., 15 Uhr). Nach sieben Siegen in sieben Spielen ist bei Tabellenführer Kirchberg alles bestens. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Trainer Christian Schneider: „Das Niveau, das wir momentan haben, haben wir uns vor allem im Training erarbeitet, aber auch die Erfahrung macht's. Wir spielen nicht besser Fußball als früher, aber wir haben unsere Lehren gezogen.“ Eine interessante Aussage, denn in der Vergangenheit hatte Kirchberg immer überraschende Patzer drin. Schneider schärft aber weiter die Sinne seiner Mannschaft: „Wir dürfen nicht nachlassen und uns über irgendwas freuen.“ Wie bewertet Schneider, dass sein TuS nach sieben Spieltagen bereits acht Zähler Vorsprung auf Tabellenplatz drei hat und alles auf einen Zweikampf mit Metternich hinausläuft? „Bei der Drei-Punkte-Regel kann schnell viel passieren“, antwortet Schneider: „Man sollte uns nicht zu früh loben, wir müssen solide weiterarbeiten und auf dem Boden bleiben.“ Zum Rhein-Hunsrück-Derby gegen Braunshorn: Der Aufsteiger ist starker Tabellenvierter, ist aber in Kirchberg klarer Außenseiter. „Ich weiß nicht, wie unsere Chancen sind“, will SG-Spielertrainer Mirko Bernd keine Prognose abgeben: „Ich weiß nur, wie schwer wir uns in Kirchberg immer gegen die Reserve des TuS getan haben – und jetzt geht es hier gegen die erste Mannschaft.“ Wie er dem Tabellenführer beikommen will, das verrät Bernd: „Wir müssen viele Sachen besser machen als vor zwei Wochen beim 0:3 in Rheinböllen, Kirchberg wird ähnlich schwer. Wir müssen viel schneller im Kopf sein, um die Kirchberger Offensive zu stoppen, dicht zusammen stehen, Wege gut zustellen. Das wird eine Heidenarbeit.“ Nur Beton anrühren will Bernd nicht: „Wir müssen auch für Entlastung sorgen.“ Sorgen bereitet ihm aber die geringe Auswahl an Personal nach den Ausfällen von Keeper Nico Pfeffer, Felix Frick, Dirk Wagner, Marc Morin (alle Urlaub), Chris Hoff, Marin Tomas und Dennis Schnurpfeil (alle verletzt). Ins Tor geht Waldemar Tews, auch Niklas Kneip ist wieder dabei. „Volles Haus“, vermeldet dagegen Schneider auf Kirchberger Seite, er kann auf alle Spieler bauen, auch Tim Reifenschneider und Lars Zirwes sind aus dem Urlaub zurück. Schneider rotiert viel, um den großen Kader bei Laune zu halten: „Das Team funktioniert trotz Rotation. Die Mannschaft steht zu 100 Prozent dahinter, auch wenn natürlich nicht jeder immer zufrieden mit meinen Entscheidungen ist. Aber dafür bin ich als Trainer da, sonst könnte ich ja daheimbleiben. Es ist wichtig, dass alle zusammenhalten. Bisher läuft das prima.“Michael Bongard

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