Finale in der Fußball-Bezirksliga Mitte – und damit auch für die vier Klubs aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis, von denen sich mit Rheinböllen und Boppard zwei Richtung A-Klasse verabschieden müssen. Entschieden ist übrigens alles in der Liga: Mendig ist Meister, Rübenach geht als Zweiter in die Relegation und die Absteiger drei und vier heißen Ahrweiler BC II und Maifeld-Elztal.
FV Rübenach - TSV Emmelshausen (Sa., 15 Uhr). Da es in der Partie – wie in allen des letzten Spieltags – nicht mehr um wirklich viel geht, wurde sie von 17 auf 15 Uhr vorverlegt. Für den TSV bedeutet das, dass er die Zeit bis zum Abendessen überbrücken muss, da der Tisch in einer Koblenzer Pizzeria um 20 Uhr bestellt ist, wie Emmelshausens Coach Uli Feldheiser schmunzelnd erklärt. Der ist froh, dass es mittlerweile solche banalen Probleme sind, mit denen er sich nach einer aufreibenden Saison beim TSV herumschlagen muss. Bis zum Winter auf einem Abstiegsplatz, dann der Kraftakt mit personeller Unterstützung des künftigen Partners FC Karbach, um der kommenden Reserve des FC Emmelshausen-Karbach die Bezirksliga als Spielwiese zu ermöglichen. Das ist geschafft, beim 4:2 am Sonntag gegen Metternich zeigte Emmelshausen noch einmal, zu was es nach der Winterpause fähig ist. Wenn es in Rübenach gut läuft, ist Platz zehn noch drin – und vielleicht sogar die 40 Punkte. Aber: Fehlen werden Eric Peters (Nasen-OP), Luca Boos (Bänderdehnung), Simon Scheid (Studium) und Tom Schmitt (verhindert).
TuS Mayen - TuS Rheinböllen (Sa., 15.30 Uhr). Zum Abschluss darf die schlechteste Rückrundenmannschaft Rheinböllen (nur 4 der insgesamt 17 Punkte in der zweiten Saisonhälfte geholt) noch beim besten Rückrundenteam Mayen (28 Punkte in 14 Spielen, davor in der Hinrunde 18 Zähler in 15 Spielen) ran. Interimstrainer Andy Herdt hat schon vor einer Woche beim 0:2 gegen Untermosel Kobern „abgedankt“, er ist auf einer privaten Feier und nicht in Mayen dabei. Das Coaching übernehmen B-Klasse-Trainer Julian Breitbach, der in der kommenden Saison unter dem neuen Coach Tobias Lautz zum Co-Trainer aufrückt, und Spieler Julian Hohns, bei dem die TuS-Verantwortlichen hoffen, dass er auch in der A-Klasse mit seiner Erfahrung von mehr als 200 Oberligaspielen Rheinböllen helfen wird. Zurück nach Rheinböllen kommt auf jeden Fall Christoph Bittner: Der Stürmer wechselt von B-Klässler SG Unzenberg zum TuS. Es ist das vierte (!) Mal, dass der 28-jährige Bittner in Rheinböllen anheuert. Beim TuS Mayen wird es im Sommer einen erneuten Umbruch geben. Insgesamt neun Spieler des aktuellen Kaders werden nicht mehr für den TuS auflaufen. Im Gegenzug haben die Verantwortlichen um den neuen Sportlichen Leiter Nikolai Foroutan in Leonid Neumann (Spvgg Cochem), Luca Fabio Kohl (FSG Herresbach), Artur Kurogjan (zweite Mannschaft), Dominik Klein und Tyler Öztürk (beide SG 99 Andernach) sowie Simon Scheid und Mert Mol (beide TSV Emmelshausen) bereits sieben Neuzugänge verpflichtet.
SSV Boppard - Anadolu Spor Koblenz (Sa., 17 Uhr). Für den SSV geht es nach zwei Jahren wieder in die A-Klasse, spannend dürfte in dem Zusammenhang sein, in welche der Staffeln die Bopparder eingeteilt werden – in die „Koblenzer“ wie Nörtershausen in dieser Saison oder in die „alte A Hunsrück/Mosel“. Zukunftsmusik, aber gerade um diese Zukunft muss sich der SSV, der die ersten fünf Spiele in dieser Saison gewann und lange vorne mitspielte, kümmern. Denn eine klare Erkenntnis des Abstiegs: Der Kader war zwar recht fein, aber zu klein. „Die Breite war das Problem“, sagt SSV-Coach Michael Hild. Spieler wie der praktisch seit November verletzt ausgefallene Yannik Schröder oder Spielmacher Gabriel Petrovici, der wegen einer Ellbogenverletzung eine Zeit lang ausfiel, waren punktuell, aber nicht auf Strecke zu ersetzen. „Es kam alles zusammen, die Trainingsbeteiligung wurde schlechter, dumme Sperren, ein Knackpunkt war auch das Spiel in Weitersburg Ende April , als wir ein 3:1 noch hergegeben und 3:4 verloren haben“, blickt Hild zurück. Nun soll gegen den Sechsten Anadolu noch ein versöhnlicher Abschluss her. Neuzugänge kann der SSV schon vermelden, allesamt sind es junge Spieler: Luca Müller und Oliver Kauscher kommen aus der A2 der JSG Hunsrück-Mittelrhein, Dominic Maßmann aus der Bremmer Bezirksliga-A-Jugend und Philipp Knopp kehrt von Cosmos Koblenz II (C Staffel 4) nach Boppard zurück.
SG Argenthal/Liebshausen/Mörschbach - SG Maifeld-Elztal (Sa., 17 Uhr, in Liebshausen). Nach neun Jahren endet die Bezirksliga-Reise für die Gäste, seit vergangener Woche ist die SG aus Gering-Kollig, Mertloch und Polch abgestiegen. Argenthal/Liebshausen/Mörschbach hat dagegen die 23. Saison in Folge im überkreislichen Fußball gebucht, seit 2003 ist die SG in der Bezirksliga Mitte „tätig“. Platz acht ist für den derzeit Neunten Argenthal noch möglich, wenn man ein besseres Ergebnis erzielt als Oberzissen gegen Mülheim-Kärlich II. Aber ansonsten drücken auch die Zahlen die „Mittelmäßigkeit“ der Argenthaler (2022 und 2023 noch Vizemeister) in dieser Saison aus: 11 Siege, 7 Unentschieden, 11 Niederlagen bei 62:66 Toren. „Wir haben es in dieser Saison nicht einmal hinbekommen, zweimal hintereinander mit der gleichen Startelf aufzulaufen“, nennt Spielertrainer Simon Peifer einen Grund für das Auf und Ab: „Wir müssen schauen, dass wir in der neuen Saison besser aufgestellt sind und eingespielter werden.“ Mittelstürmer Nico Wilki (zurück zum TuS Kirchberg) und Außenverteidiger Jona Gellings (zum Aufsteiger SG Viertäler Oberwesel) verlassen die SG, externe Neue wird es keine geben, dafür aber fünf „gefühlte Neuzugänge“ nach Verletzungen, denn Torwart Silas Kiefer sowie Florian Heyer, Robin Gründer, Yannic und Julian Vogt steigen in der Vorbereitung wieder ins Training ein.