Vordereifels Trainer Niklas Wagner muss etwas in seinem Gedächtnis kramen, um sich an eine vergleichbare Serie mit einem seiner Teams zu erinnern – vergeblich: „Das weiß ich tatsächlich nicht, wir hatten mal mit Ellscheid eine gute Serie und nur zwei Spiele verloren in der Saison, als wir in die Rheinlandliga aufgestiegen sind. Es hört sich natürlich schön an, wenn du so lange kein Gegentor kassierst, aber letztlich zählt es ja, dass du gewinnst.“ Und das tut Vordereifel seit dem 28. Oktober in Höhr-Grenzhausen in schöner Regelmäßigkeit.
Auch beim ehemaligen Vordereifeler Trainer und Spieler Florian Breitbach setzten sich die Gäste im Eifel-Duell durch, auch wenn der Start in die Partie etwas hektisch und fehlerbehaftet war, wie Wagner berichtete. „Nach 20, 25 Minuten haben wir besser reingefunden“, sagte Wagner. Bis zur Führung durch Jan Fritz, den die Gastgeber nach dem Zuspiel von Calvin Müller im Abseits wähnten, dauerte es allerdings noch etwas. „Ich habe nicht gesehen, ob es Abseits war“, sagte Wagner zur Szene nach 37 Minuten, die Vordereifel die Pausenführung brachte.
Die zweiten 45 Minuten brachten dann etwas Seltenes hervor: „Mit der zweiten Hälfte war ich sehr zufrieden, da habe ich nichts zu meckern, was bei mir selten vorkommt“, schmunzelte Wagner. Diese zweite Hälfte begann direkt mit dem 2:0 durch Jonas Keller auf Vorarbeit von Paul-Jordan Michels, Jonas Gorges und schließlich Jan Fritz (46.), beim 3:0 nur vier Minuten später zog Keller nach innen und setzte einen trockenen Schuss flach aus 18 Metern ins Netz.
Damit war die Partie im Prinzip entschieden, denn nur kurz vor Kellers 3:0 war bei Maifeld Yannik Idczak vom Platz geflogen, weil er als „letzte Instanz“ Fritz am Arm gehalten und ihn nach unten gezogen hatte. Eingeleitet hatte diese Aktion Torwart Julian Steitz mit einem langen Abwurf gegen hochstehende Maifelder. Die waren in der Folge nur noch zu zehnt und kassierten dann das 0:3 durch Keller.
Das „Tor des Tages“, es sollte der letzte Treffer der Partie sein, fiel schließlich nach 79 Minuten durch Müller. Max Geisen hatte auf der rechten Seite den Ball mit der Hacke durch die Beine seines Gegenspielers gespielt auf den durchgestarteten Janne Heibel. Der flankte mit dem ersten Kontakt auf den langen Pfosten, dort nickte ihn Müller mit dem Kopf ein. Es war der Endstand. „Wir haben den Ball in der zweiten Hälfte gut in den eigenen Reihen laufen lassen“, freute sich Wagner.
Dass seine Elf das wie schon beim 1:0 in Urmitz ohne den verletzten Kapitän Marc Thönnes und den gesundheitlich angeschlagenen Torjäger Lukas Mey (14 Treffer) schaffte, freute den Gäste-Coach ebenfalls: „Dass wir solche Ausfälle auffangen können, ist gut. Es war einfach eine saubere Mannschaftsleistung von allen. Wir sind in einem Flow, zu dem jeder seinen Teil beiträgt.“
Einmal noch vor der Winterpause wollen die Vordereifeler diesen Schwung mitnehmen, das Heimspiel gegen Westum wurde auf Freitag (20 Uhr in Laubach) verlegt, da am Samstag die Weihnachtsfeier der Vordereifeler stattfindet. Vielleicht gibt es dann den siebten Sieg ohne Gegentor zu feiern.
Vordereifel: Steitz – Schuwerack, Keller (75. Risser), Weiler, Nebeler, Michels (80. Schröter), Geisen, Jo. Gorges (85. D. Koczyba), Heibel, Müller (85. J. Hartmann), Fritz (85. Sielski).
Nächste Aufgabe für Vordereifel: am Freitag (20 Uhr) in Laubach gegen Westum.