„Meinen Spielerinnen kann ich überhaupt keinen Vorwurf machen“, nahm Rath vorweg, dass er mit der eigenen Leistung absolut im Reinen war. Taktisch wie kämpferisch sei es eine absolut tadellose Vorstellung gewesen, die der FFC im Stadion Kieselhumes gegen eines der Topteams der Regionalliga Südwest abgeliefert habe. Ein Manko war, dass die durchaus vorhandenen Konterchancen nicht genutzt wurden. Doch auch das war am Ende Nebensache.
„Es wurden vier Minuten Nachspielzeit angezeigt“, berichtete Rath. Doch das Spiel habe gedauert und gedauert. Als bereits mehr als die Hälfte der sechsten zusätzlichen Minute vorbei war, passierte, was aus FFC-Sicht zu passieren drohte. Emma Dörr traf zum 1:0 für die ambitionierten Saarbrückerinnen – der weitere Fortgang wurde eingangs beschrieben.
„Es ist leider immer wieder dasselbe“, haderte Rath und klang dann so, wie sein Vorgänger Kurt Schaaf bei so manchem Spiel im Nachbarbundesland geklungen hat, als er meinte: „Das Saarland hält zusammen.“ Schiedsrichterin Lena Raubuch pfeift für den SV Herrmann-Röchling-Höhe aus Vöklingen, einen Verein aus dem Saarland. „Das ist auch gar nicht das Problem“, betonte Montabaurs Trainer. Doch vor dem Hintergrund, dass aus Westerwälder Sicht gespielt wurde, bis ein Tor fiel, machte ihn wütend.
„Unsere Mädels sitzen in der Kabine und heulen, sie können es nicht fassen“, war der FFC-Coach geladen. „Das Schlimmste ist, was ich von der Schiedsrichterin auf meine in wirklich ruhigem Ton gestellte Frage, warum sie denn so lange hat nachspielen lassen, zur Antwort bekam: ,Was soll ich denn machen?' Das ist unfassbar.“ In Saarbrücken zu verlieren als „absoluter Underdog“, das sei kein Problem. Doch diese Umstände ließen Rath ratlos zurück.
„In der ersten Halbzeit haben wir völlig verdient das 0:0 gehalten“, analysierte der FFC-Trainer das Geschehen. „Nach der Pause war es dann ein Spiel auf ein Tor, wobei wir gut auf Konter gelauert haben.“ Die beste Möglichkeit hatte Marie Fischer in der 85. Minute, doch die Torjägerin scheiterte an Saarbrückens Schlussfrau Elena Bläser. In dieser Szene noch den Torschrei auf den Lippen, stürzte der FFC gut zehn Minuten später ins Tal der Tränen. Tor, Anstoß, Abpfiff – ein fußballerischer Albtraum.
1. FFC Montabaur: K. Fischer – Beck, Narewski, Lauer, Marzi – Becker (85. Helwing), Bange, Frensch (62. Hahn), Olgemann – Weidung (89. Weidung) – M. Fischer.