Fußball-Regionalliga der Frauen: Schaaf-Elf weiter auf der Überholspur - Der Trainer warnt: Weg ist noch weit
Schaaf-Elf weiter auf der Überholspur: FFC Montabaur siegt auch gegen Siegelbach
Leitete den Sieg ein: Svenja Becker (links) erzielte die 1:0-Führung des FFC Montabaur im Spiel gegen den SC Siegelbach. Foto: Andreas Hergenhahn
ANDREAS HERGENHAHN. Andreas Hergenhahn

Horressen. „Die Reise geht weiter“, begann Kurt Schaaf die Analyse des vorangegangenen Spiels in der Frauenfußball-Regionalliga Südwest. Gerade hatten seine Spielerinnen des 1. FFC Montabaur den SC Siegelbach mit 3:1 (1:0) besiegt und somit im dritten Spiel nach der Winterpause den dritten Erfolg gefeiert. In der Tabelle überholte der FFC nun auch die Andernacher Zweitliga-Vertretung und steht auf Platz acht.

„Das ist schon der absolute Wahnsinn“, schilderte der 72-jährige Übungsleiter auch im zweiten Satz seine Begeisterung über den erneuten Sieg des FFC, um dann gedanklich noch ein wenig in die Vergangenheit zu reisen: „Als ich im Januar übernahm, habe ich mir natürlich den restlichen Spielplan angeschaut. Ich wusste, dass wir mindestens sechs Siege benötigen, um über die 20 Punkte in der Tabelle zu kommen.“

Zur Einordnung: In der vergangenen Spielzeit (mit 13 Teams in der Liga) belegte Ober Olm mit 22 Punkten den ersten Nichtabstiegsplatz. Auch vor den „Corona“-Saisons benötigte der FC Speyer in der Spielzeit 2018/19 (damals noch bei 14 Teams) 24 Punkte, um sich vor dem Abstieg zu retten. „Ich wusste auch, dass wir gerade die ersten drei Spiele auf jeden Fall gewinnen können, wenn alles gut läuft“, so Schaaf weiter. Und auch am stürmischen Sonntag in Horressen sollte es gut laufen für Schaaf und die Kreisstädterinnen.

Zunächst hatten die Gäste aus dem Kaiserslauterner Stadtteil aber die erste Torchance. Ein Eckstoß wurde durch den Wind gefährlich aufs Tor gelenkt, doch Julia Schürmann, die wie geplant für Kim Fischer ins Gehäuse rotierte, faustete den Ball aus der Gefahrenzone.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten setzten dann auch die Gastgeberinnen die ersten Nadelstiche. Wieder einmal war es Torjägerin Marie Fischer, die kaum zu halten war. Verpasste Svenja Becker zunächst noch eine Hereingabe der bis dato neunfachen Saisontorschützin am langen Pfosten (8.) und vereitelte der Torpfosten Fischers zehnten Saisontreffer (16.), durften die Schusterstädterinnen dann doch über das 1:0 jubeln. Fischer hängte ihre Gegenspielerinnen nach tollem Zuspiel von Marie Hof auf der linken Seite ab und bediente erneut Becker, die nur noch einschieben musste (31.).

Anschließend konzentrierte sich die Schaaf-Elf zunächst darauf, sicher zu stehen, und so ging es mit 1:0 in die Halbzeitpause. „Da haben wir uns geschworen, dass wir das nicht mehr aus der Hand geben, und so sind wir dann auch aufgetreten“, berichtete der A-Lizenz-Inhaber. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff war es abermals Fischer, die zu schnell für die Siegelbacher Defensive war und auf 2:0 erhöhte. Nach einer Stunde sorgte Luisa Limbach dann nach einem Eckball für die vermeintliche Entscheidung, doch ihrem Kopfball, den ihre Mitspielerinnen bereits hinter der Linie wähnten, wurde die Anerkennung als Tor verweigert.

So kamen die Pfälzerinnen nach einem „berechtigten“ (O-Ton Schaaf) Elfmeter noch einmal zum Anschluss. Amelie Marie Matehis verkürzte auf 2:1 (81.), nachdem Becker zuvor zu ungestüm im Strafraum eine Siegelbacherin zu Fall gebracht hatte. An der Waldschule in Horressen wurde es nun hektischer. Die Gäste versuchten noch einmal alles, Unterbrechungen durch Foulspiele und Diskussionen überwogen. „Doch wir haben Ruhe bewahrt. Das ist auch ein großes Plus gegenüber der Hinrunde. Unsere Mentalität ist eine ganz andere“, lobte Schaaf. Die eingewechselte Luna Helwing sorgte mitten in der Siegelbacher Schlussoffensive noch für den 3:1-Endstand (90.+1) und setzte damit die erfolgreiche FFC-Reise fort.

„Die Mädels dürfen sich jetzt natürlich freuen, doch der Weg ist nach wie vor weit“, mahnte Schaaf umgehend. Bevor es in der Liga gegen die Top-Teams Saarbrücken und Elversberg weitergeht, steht an Ostermontag, 16.30 Uhr, zunächst das Rheinlandpokal-Viertelfinale bei Rheinlandliga-Spitzenreiter FC Bitburg an.

1. FFC Montabaur: Schürmann – Marzi (79. Bernhardt), Karbach, Lauer, Narewski – Becker (87. Jung), Weidung (87. Hahn), Limbach, Marie Hof (70. Helwing) – Bange, Fischer.

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