FFC holt gegen Elversberg auf
Nach Fehlstart bringt Marie Fischer die Spannung zurück
Marie Fischer (blaues Trikot) brachte mit ihren beiden Treffern beim 1. FFC Montabaur die Hoffnung zurück. Am Ende setzte sich die favorisierte SV Elversberg aber doch durch.
Andreas Hergenhahn

Vor einer Klatsche wie unlängst gegen Überflieger Mainz 05 hatte er gewarnt, schließlich gehöre die Mannschaft der SV Elversberg für ihn zu den „großen Drei“ der Frauen-Regionalliga Südwest. Doch dann schwante Frank Rath, dem Trainer des 1. FFC Montabaur, nach wenigen Minuten Böses. Seine Mannschaft kassierte kurz nach dem Anpfiff das 0:1 durch Lilli Berwind (2.) und gleich darauf das 0:2 durch Rachel Kirps (4.). Dass es am Ende nur 2:4 (1:3) hieß, konnte nach diesem Beginn fast schon als Erfolg gewertet werden. Doch aus Raths Sicht wäre gegen den Tabellenvierten mehr drin gewesen.

„Wenn wir das 3:3 gemacht hätten, dann weiß man nicht, wie sich das Spiel entwickelt hätte.“
Frank Rath, Trainer 1. FFC Montabaur

„Wenn Marie Fischer weitergespielt hätte, dann hätten wir vielleicht auch das 3:3 gemacht“, meinte Montabaurs Trainer. Zwar hatte Berwind mit ihrem zweiten Treffer zunächst auf 3:0 aus Sicht der Elversbergerinnen erhöht (33.), doch dann war der schnellen FFC-Stürmerin in ihrer „unnachahmlichen Art“ noch vor der Pause der Anschlusstreffer gelungen (43.). Als Fischer nach dem Wechsel auf 2:3 verkürzte (50.), habe Elversberg gemerkt, „dass auch wir in der Lage sind, Fußball zu spielen“, so Rath.

Es war Pech, dass sich die Torjägerin des FFC in der Folge verletzte und später genauso angeschlagen vom Platz musste wie Luisa Limbach. „Wenn wir das 3:3 gemacht hätten, dann weiß man nicht, wie sich das Spiel entwickelt hätte“, mutmaßte Montabaurs Trainer. Letztlich könne man aber auch mit diesem Ergebnis leben, das Emilia Paula Wittling mit ihrem Treffer in der 59. Minute besiegelte. „Bei Standards ist Elversberg einfach gut“, erkannte Rath. „Das hat man bei diesem Kopfballtor zum 2:4 gesehen.“

Nach dem 0:3 fängt sich Montabaur

Überhaupt habe das Nachholspiel gegen die Frauen des Männer-Zweitligisten gezeigt, wie sich Teams wie Mainz, Saarbrücken und Elversberg vom Rest der Liga abheben. „Wenn du allein den Bus siehst, dann weißt du, was bei denen auch finanziell dahintersteckt“, erkannte Rath aufs Neue. „Von daher war es wichtig, dass es für uns kein neuerliches Abschlachten gab.“

Dass man gegen solche Gegner aber schlichtweg nicht gewinnen könne, wie in der Pause im Kreis der FFC-Spielerinnen vermutet wurde, wollte der zum Saisonende aus seinem Amt scheidende Trainer nicht akzeptieren. „Nach dem schnellen 0:2 waren wir natürlich verunsichert“, sagte Rath. „Aber wichtig war, dass wir uns spätestens nach dem dritten Gegentreffer gefangen haben.“ In der Kabine sei es etwas lauter geworden, doch das habe zu einem guten Teil daran gelegen, dass die Spielerinnen selbst so unzufrieden waren.

Rath hofft auf die richtigen Lehren

Wichtig sei gewesen, „den Glauben zurückzuholen“, betonte Rath. „Das war eine Situation wie beim Spiel zwischen Bayern und Bochum“, sagte er. „Es gibt immer eine Chance, auch gegen die Großen.“ Obwohl es letztlich nur zu zwei Anschlusstreffern reichte und nicht zum Ausgleich oder gar zur Wende, müsse man die Partie abhaken. „Wichtig ist, dass wir fürs nächste Wochenende die richtigen Lehren aus diesem Spiel ziehen“, betonte der FFC-Coach. Dann kommt der 1. FC Saarbrücken nach Eschelbach...

1. FFC Montabaur: K. Fischer – Beck, Pies, Lauer, Talarek – Helwing, Limbach (75. Walther), Weidung, Frensch – Bange, M. Fischer (67. M. Hof).

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