„Aber drei Punkte sind drei Punkte“, konzentrierte er sich aufs Wesentliche, wohl wissend, dass der bemerkenswerte Auftritt vor Wochenfrist beim Topteam 1. FC Saarbrücken nichts wert war, weil sein Team in der Nachspielzeit noch unter äußerst unglücklichen Umständen das 0:1 kassiert hatte.
Eine ganz bittere Note hatte aber auch der Heimsieg gegen Dirmingen. Bereits in der 20. Minute mussten Rath und sein Co-Trainer Timo Kluger personell reagieren, weil der nach langer Verletzungspause gerade erst wieder ins Team gerückten Estelle Marzi die Kniescheide raussprang. „Ein Schock“, sagte Rath, der in diesem Erlebnis auch einen der Gründe sah, dass sich seine Spielerinnen mit dem Außenseiter aus dem Saarland so schwer getan haben.
Gut aus Sicht der Westerwälderinnen war nur, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0 vorne lagen. Nach einem Querpass von Lynn Bange hatte Verena Weidung in der vierten Minute das 1:0 markiert, nur rund 180 Sekunden später legte Madeline Hahn nach Luna Helwings Vorarbeit das 2:0 nach. Alles war angerichtet für einen Heimsieg ganz nach dem Geschmack des FFC-Trainers, der „gerne was fürs Torverhältnis gemacht“ hätte. Doch daraus wurde nichts. Erst gelang Egzona Muqaj nach einem Montabaurer Fehlpass per Bogenlampe der schnelle Anschlusstreffer (11.), dann sorgte Marzis Verletzung für den nächsten Schockmoment.
Beruhigend wirkte da, als kurz nach der Pause Marie Fischer mit dem 3:1 aus 15 Metern für ausreichend klare Verhältnisse sorgte. „Das Spiel war wirklich unterirdisch“, stellte Rath unabhängig von den Umständen beiden Mannschaften kein gutes Zeugnis aus. Chancen, das Ergebnis deutlicher zu gestalten, habe es durchaus noch gegeben, „aber die wurden von unserer Seite teils kläglich vergeben“. Letztlich könne man festhalten, dass sich sein Team dem schwachen Niveau der Gäste angepasst habe. Es trat im Grunde der umgekehrte Effekt ein im Vergleich zum Saarbrücken-Spiel ein. „Mit dem Unterschied, dass wir da heulend und mit leeren Händen in der Kabine saßen und jetzt drei Punkte haben“, hakte Rath das Spiel schnell ab. „Mund abputzen, weitermachen“, das sei die Devise.
1. FFC Montabaur: Schürmann – Beck, Marzi (22. Limbach), Lauer, M. Hof – Becker, Bange (77. Jung), Weidung, Hahn (77. Konstantinov) – Helwing (51. Päulgen), M. Fischer.