Verteidigt SV seinen Titel?
Ladys fühlen sich unter dem Hallendach sehr wohl
Auf die Tore von Lisa Kilian (am Ball) setzt der SV Diez-Freiendiez auch am Sonntag bei der Endrunde um die Futsal-Regionalmeisterschaft in Ingelheim.
Andreas Hergenhahn

Im Vorjahr ließen sie als Außenseiter auch höherklassige Gegner staunen und räumten Titel auf allen Ebenen ab. Auch heuer sind die Fußballerinnen des SV Diez-Freiendiez wieder auf Kurs. Nächste Station sind die Südwestmeisterschaften in Ingelheim.  

In rund zwei Wochen setzen die Fußballerinnen des SV Diez-Freiendiez als respektable Tabellendritte die Runde in der Rheinlandliga mit dem Heimspiel gegen die Reserve des TuS Issel fort, die das Ende der Tabelle ziert. Doch zunächst wollen die Kickerinnen unter dem schützenden Hallendach, wo sich die SV-Frauen seit Jahren besonders wohlfühlen, im Futsal weitere Meriten verdienen. Bereits im Vorjahr hatte der von Sascha Baier und Björn Dietrich betreute Rheinlandligist reihenweise seine Kontrahenten im Rheinland und dann im Regionalverband in die Schranken gewiesen und die überragende Runde mit der Teilnahme an der nationalen Endrunde in der Duisburger Sportschule Wedau gekrönt. Das war beileibe keine Eintagsfliege: Dieser Tage schickt sich der am traditionsreichen Wirt beheimatete Verein, der in Sachen Frauenfußball seit geraumer Zeit im Kreis Rhein-Lahn die unangefochtene Nummer eins und in der höchsten Klasse des Verbands längst etabliert ist, erneut an, hochklassiger Konkurrenz die Zähne zu zeigen. In Ingelheim wird an diesem Sonntag in der Halle der Kaiserpfalz-Schule der Titelträger des Regionalverbandes ermittelt, der Sieger darf dann wieder an der DM-Endrunde teilnehmen. Als erste Hürden auf dem Weg zur Titelverteidigung müssen die SV-Ladys in der Vorrunden-Gruppe A den SV Kottweiler-Schwanden (Verbandsliga Südwest) und den saarländischen Regionalligisten 1. FC Riegelsberg nehmen. In Gruppe B kämpfen Regionalligist SV Elversberg, die DSG Breitenthal (Verbandsliga Südwest) und die dritte Welle des Zweitligisten SG 99 Andernach (Rheinlandliga) um den Einzug in die Vorschlussrunde.

„Unser Minimalziel ist das Erreichen des Halbfinales.“
Sascha Baier, Trainer des SV Diez-Freiendiez, würde nur allzu gerne den Titel im Regionalverband verteidigen.

„Natürlich sind die beiden Regionalligisten der Favorit auf den Gewinn des Titels“, sieht Sascha Baier sein Team erneut in der Rolle des Außenseiters. „Meiner Meinung nach wäre ein Modus, bei dem jeder gegen jeden spielt, insgesamt fairer und gerechter. Aber wie dem auch sei: Unser Minimalziel ist das Erreichen des Halbfinales.“

Dass beim SV der Hallenfußball einen extrem hohen Stellenwert einnimmt, zeigt sich allein schon an der Zahl der Turnier-Teilnahmen. Neben dem Auftreten beim eigenen Turnier, dem Süwag-Cup, sind die Diezerinnen unter anderem auch regelmäßig beim traditionellen Ahrbach-Cup in Montabaur zu Gast. „Wir haben 12, 13 Spielerinnen, die technisch versiert sowie enorm spielfreudig sind und so richtig Bock auf Hallenfußball haben“, sagt Baier, der auch betont, dass seine Schützlinge mittlerweile auch in Sachen physischer Präsenz enorm dazugelernt hätten. „Das hat uns schon im vergangenen Jahr ausgezeichnet. Je höher es vom Niveau her geht, desto wichtiger ist es, sich in den Zweikämpfen zu behaupten und auch mal Zeichen zu setzen. Und wenn man dann mit so viel Spaß und Leidenschaft spielt, dann stellen sich auch Erfolge ein, zumal wir den Hallenfußball genauso ernst nehmen wie ein Punktspiel in der Rheinlandliga.“

Mehrere gute Hallenspielerinnen „wackeln“

Dass das Freiluft-Pokalspiel gegen den 1. FFC Montabaur, bei dem die Diezerinnen auf heimischem Terrain dem benachbarten Regionalligisten nur denkbar knapp mit 0:1 den Vortritt ins Viertelfinale lassen mussten, seine Spuren hinterlassen hat, wirkt sich auf die Vorbereitung für die Indoor-Regionalmeisterschaften aus. „Mehrere gute Hallenspielerinnen wackeln, ihr Einsatz am Sonntag ist äußerst fraglich“, so Baier. Während Michelle Schmidt und Sabrina Bierwage mit Knöchelverletzungen gehandicapt sind, plagt sich SV-Kapitänin Laura Heiler mit einer Fleischwunde herum, die komplett abheilen muss. „Wir hoffen auf das Beste, um weitgehend mit voller Kapelle antreten zu können.“ Seine SV-Frauen werden zwar als Titelverteidiger entsprechend ernst genommen, die besten Karten auf den Titel müssten nominell aber die höherklassigen Vereine haben. Baier nimmt’s gelassen und setzt auf den Wiederholungs-Effekt: „Das war im Vorjahr ja auch nicht anders. Und da haben wir es auch geschafft die Favoriten zu schlagen.“

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