Zweimal innerhalb von acht Tagen treffen die SG Kirn/Kirn-Sulzbach und die DSG Breitenthal aufeinander. Das Derby steht zunächst am Samstag (18 Uhr) in Kirn „auf Loh“ auf dem Programm, ehe sich beide Teams am Wochenende darauf in Breitenthal im Verbandspokal erneut gegenüberstehen. „Das Punktspiel ist wichtiger, das dürfen wir auf keinen Fall verlieren“, setzt Markus Schaaf, der Trainer der SG Kirn/Kirn-Sulzbach klare Prioritäten und erläutert: „Wenn wir am Samstag nichts holen, dann wird die Luft sehr dünn für uns.“
Eigentlich birgt das Derby an sich schon genug Anlass für beide Seiten, um besonders motiviert zu Werke zu gehen. Doch nun kommt noch die Abstiegsgefahr hinzu. Beide Vereine stecken im Keller. Etwas besser steht die DSG da. Mit derzeit zwölf Zählern balanciert sie gerade knapp über dem Strich. Die SG Kirn/Kirn-Sulzbach hat einen Zähler weniger und ist punktgleich mit dem SC Siegelbach II Drittletzter. Eine Position, die am Ende der Runde den Abstieg bedeuten könnte. „Wenn wir uns etwas Luft verschaffen wollen, dann sollten wir punkten. Wir haben etwas mehr Druck“, findet Schaaf.
DSG Breitenthal ist komplett
Im Prinzip sieht das Julian Mach ähnlich. Für den Trainer der Breitenthalerinnen ist es das erste Derby, und er freut sich schon: „Die Stimmung bei uns ist gut. Die Vorfreude ist da“, verrät er, betont aber: „Wichtig wäre es für uns, etwas mitzunehmen, um mindestens den Abstand auf die Kirnerinnen zu halten oder ihn sogar auszubauen.“
Mach kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen und spricht klar an, was wichtig sein wird, um erfolgreich zu sein: „Egal, was passiert. Wir müssen geschlossen auftreten, dürfen uns nicht anmeckern, müssen uns immer helfen.“
Emotionen wegen des Hinspiels?
Schaaf geht davon aus, dass diesmal aus einem weiteren Grund Emotionen dabei sind. Die Partie hat schließlich eine kleine Vorgeschichte. Das Hinspiel wollte die DSG nämlich wegen der Hochzeit von Svenja Siegel und Anne Becker verlegen. Die Kirnerinnen ließen aber nur soweit mit sich handeln, die Begegnung um einen Tag von Samstag nach Sonntag zu schieben. Das Resultat war ein sattes 5:0 für die SG Kirn. Schaaf glaubt nun, dass sich die DSG am Samstag im Rückspiel revanchieren möchte und deshalb noch ein paar Prozentpunkte mehr Motivation aufbringen könnte. „Wir haben eigentlich ein freundschaftliches Verhältnis, aber wegen der Vorgeschichte ist sicher Feuer im Spiel“, sagt der SG-Trainer.
Sein Gegenüber sieht das anders. „Das ist doch Schnee von gestern und längst vergessen. Wir haben deshalb keine Revanchegelüste“, stellt Julian Mach klar.
SG Kirn will Kreise von Anne Becker-Siegel einschränken
„Auf jeden Fall wird es eine Partie auf Augenhöhe“, ist sich Schaaf sicher. Dass der Hartplatz auf Loh, wo gespielt wird, zum Faktor werden könnte, glaubt er nicht. Eher zum entscheidenden Faktor könnte DSG-Topspielerin Anne Becker-Siegel werden. „Ihre Kreise müssen wir einschränken. Das ist uns im Hinspiel gut gelungen“, sagt Schaaf. Womöglich war das aber einen Tag nach ihrer Hochzeit auch etwas einfacher als sonst..
Ganz wichtig ist für Schaaf allerdings auch, dass sein Team sich nicht zu sehr von den Derby-Emotionen leiten lässt. Er fordert Gelassenheit. „Klar, das ist das Highlight des Jahres, aber wir müssen trotzdem unbedingt bei uns selbst bleiben und die Ruhe bewahren. Wir müssen unseren Stiefel runterspielen“, erklärt er.
Abzuwarten bleibt, die Kirnerinnen die 0:12-Klatsche zuletzt gegen den FSV Mainz 05 II wegstecken werden. Schaaf betont freilich zu Recht: „Wiir hatten große Probleme im personellen Bereich.“ Für das Derby hat sich die Lage entspannt. „Wir werden deutlich besser aufgestellt sein“, bestätigt der Trainer. Die Voraussetzungen sind also bestens für ein spannendes, brisantes Derby.