Für bittere Wermutstropfen im Freudenbecher sorgt allerdings die Verletztenmisere, die aktuell fünf Stammspielerinnen aus dem ohnehin kleinen Kader der SG 99 betrifft. Beim jüngsten 2:1-Auswärtssieg in Frankfurt hat es Mittelfeldspielerin und Elfmeterspezialistin Vanessa Zilligen erwischt, die mit einem Innenbandriss im Knie mehrere Monate ausfällt. „Wir hoffen, dass Vanessa um eine Operation herumkommt und in der Rückrunde wieder spielen kann“, sagt Stein.
Außerdem wird gegen Ingolstadt Stürmerin Maren Weingarz fehlen, die in der Halbzeit des Eintracht-Spiels wegen Schwindelgefühlen ausschied und inzwischen krankgeschrieben ist. Zwei weitere Spielerinnen klagen über Grippesymptome, ihr Einsatz ist ungewiss.
Stein baut auf Mentalität
„Wir wollen trotzdem gewinnen am Sonntag“, gibt SG-99-Trainer Florian Stein die Jetzt-erst-recht-Stimmung im Team wieder. „Alle, die noch in der Lage sind, 2. Bundesliga zu spielen, werden am Sonntag dabei sein. Ich baue auf die Mentalität dieser Mannschaft, die bisher alle Rückschläge weggesteckt hat und die erfolgreichste Hinrunde der Vereinsgeschichte spielt. Jetzt müssen eben unsere jungen Wilden ran.“
Die beiden Neuzugänge Leonie Wäschenbach und Laurah Schmahl werden am Sonntag wohl ebenso zur ersten Elf gehören wie Nachwuchstalent Anga Bartzen, die mit knapp 19 Jahren ihre Ligatauglichkeit schon mehrfach unter Beweis gestellt hat. „Wir überlegen, wie wir elf Spielerinnen an den Start bringen“, sagt Stein, „aber wir sind kein Verein, der um Verlegungen bittet, wenn Spielerinnen ausfallen.“
Drei machbare Partien
Zumal sich die Andernacherinnen aus den nächsten drei Partien gegen Teams aus der zweiten Tabellenhälfte eine weitere Aufstockung des Punktekontos erhoffen. Nach Ingolstadt kommt am nächsten Samstag Bundesliga-Absteiger SC Sand, derzeit Tabellenneunter, nach Andernach (Anstoß: 14 Uhr), das letzte Vorrundenspiel findet im neuen Jahr am 12. Februar beim Vorletzten 1. FC Köln II statt.
Mit dem nächsten Gegner will sich Stein im Vorfeld „nicht lange beschäftigen, wir müssen auf uns schauen“. Der FC Ingolstadt liegt mit neun Punkten auf dem drittletzten (Abstiegs-)Platz. Einen ihrer beiden Siege haben die Mädels aus Niederbayern gegen den aktuellen Dritten FSV Gütersloh errungen, gegen den die Bäckermädchen Ende September zum ersten Mal in ihrer Zweitligageschichte 0:0 spielten.