Andernach gegen Ingolstadt
Für die SG 99 zählen im Prinzip nur drei Punkte
Zusammenstehen – so lautet das Motto der SG 99 Andernach nun in den entscheidenden Wochen der Saison. Am Sonntag kommt mit dem FC Ingolstadt ein Gegner zum Ausweichplatz nach Mendig, der tabellarisch noch im Dunstkreis der Bäckermädchen liegt.
Norina Tönges

Jetzt gilt es für die Andernacher Fußballerinnen: Das Heimspiel in Mendig gegen Ingolstadt ist enorm wichtig, ein Sieg im Kampf um den Klassenverbleib in der 2. Liga dringend notwendig.

Die 2. Fußball-Bundesliga der Frauen geht ins letzte Saisondrittel. Was für die abstiegsbedrohte SG 99 Andernach im Klartext bedeutet: Noch neunmal bietet sich die Gelegenheit, Punkte zu sammeln, um den Abstand zum rettenden Ufer (aktuell vier Zähler) zu überbrücken. Was am Sonntag um 11 Uhr im Heimspiel gegen den ebenfalls gefährdeten FC Ingolstadt 04 – in der Tabelle drei Plätze über den Bäckermädchen positioniert – durchaus machbar erscheint.

Letztmals in dieser Saison wird die SG 99 ihr Glück auf der Ausweichspielstätte in Mendig versuchen, weil der Naturrasenplatz in Andernach nach der Winterpause noch nicht adäquat aufbereitet werden konnte. Was aber bereits ordnungsgemäß gelaufen ist: Im Rahmen des obligatorischen Zulassungsverfahrens zur Zweitliga-Spielzeit 2025/26 – für Andernach wäre es bereits die insgesamt achte – hat der Verein schon deutlich vor Fristende (17. März) die erforderlichen Unterlagen beim DFB eingereicht.

Fünf Teams machen die drei Absteiger unter sich aus

Fünf Teams im unteren Tabellendrittel werden die insgesamt drei Absteiger unter sich ausmachen. Der SC Freiburg II als Tabellenletzter (11 Punkte) hat Andernach (12), den FSV Gütersloh (13), den FC Bayern München II, Ingolstadt (jeweils 16) und den SV 67 Weinberg (17) noch in relativer Schlagdistanz. Was für die Bäckermädchen heißt: Im Duell mit den genannten Teams sollte tunlichst ein Dreier her. Vor knapp einem Monat in Weinberg (4:2) klappte das, jetzt gegen Ingolstadt, danach gegen Gütersloh (30. März), in Freiburg (13. April) und in München (27. April) soll Ähnliches gelingen. Bonuspunkte soll es idealerweise in den Spielen gegen ambitionierte Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte geben.

Nach den Spielen gegen die beiden Liga-Topteams aus Nürnberg (1:4) und Berlin (0:3) beginnen somit die Wochen der Wahrheit für die SG 99 im Kampf um den Klassenverbleib. Trainer Thomas Strotzer mahnt zur Gelassenheit: „Wir bleiben ganz bei uns und überlegen Woche für Woche, was wir besser machen können.“ Beim jüngsten 0:3 vor 5272 Zuschauern in Berlin war es das System mit Fünfer-Abwehrkette, was seiner Meinung nach nicht wunschgemäß funktionierte. Gegen Ingolstadt vertraut er daher in der Defensive wohl einer Viererreihe. Wahrscheinlich wieder mit Laura van der Laan dahinter zwischen den Pfosten, die nach zuvor drei Spielen ohne Einsatz in der Alten Försterei speziell in der zweiten Halbzeit eine höhere Niederlage verhinderte.

Maren Weingarz steht wiedere im Kader

Personell ist das Andernacher Ensemble relativ dicht am zurzeit maximal Möglichen. Maren Weingarz wird am Wochenende wieder dabei sein, nachdem sie in der Hauptstadt krankheitsbedingt passen musste. Lediglich Carolin Dillenburg (Bänderriss im Fuß) wird eine ganze Weile ausfallen. Im hinteren Bereich nähert sich Abwehrchefin Magdalena Schumacher nach langer Abstinenz beständig ihrer Bestform, das gilt im Mittelfeld auch für Kathrin Schermuly (kämpft zurzeit mit Achillessehnen-Problemen) und im Angriff für Carolin Schraa.

Inwiefern das dazu beiträgt, den Oberbayerinnen aus Ingolstadt nach dem Unentschieden im Hinspiel nun drei Punkte abzuknöpfen, bleibt abzuwarten. Beim 1:1 seinerzeit spät im September egalisierte Leonie Stöhr, die sich in Berlin einen Bluterguss einhandelte, nach grobem Torwartschnitzer den Rückstand. Diesmal möchte sich die SG 99 jedoch nicht mit einem Remis zufriedengeben. Strotzer erklärt unmissverständlich: „Feuer frei. Wir werden mutig anlaufen und die Flucht nach vorne suchen.“

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