Leicht favorisiert war der SC 13 ins Finale gegangen. Schließlich hatte die Mannschaft von Cheftrainerin Anne-Kathrin Kremer die Saison vor dem Gegner abgeschlossen und beide direkten Duelle gewonnen. Allerdings hatte Kremer schon im Vorfeld ein Duell auf Augenhöhe prophezeit, nicht zuletzt, weil bei Issel einige Spielerinnen einsatzbereit waren, die während der Saison nicht immer zur Verfügung gestanden hatten. Vor den 350 Zuschauern sollte sich Kremers Einschätzung auf dem Bitburger Rasen tatsächlich bewahrheiten.
Issel baute insbesondere in der Anfangsphase, unterstützt von starkem Rückenwind, einen enormen Druck auf und erspielte sich eine Standardsituation nach der anderen. Gleich mehrmals wurde es dabei nach scharf getretenen Ecken von Viktoria Dietsch gefährlich, doch der SC 13 bekam immer wieder ein Bein dazwischen oder hatte wie bei einem Schuss von Dietsch an die Latte (26.) Glück.
Freistoß an den Querbalken
Zwar blieb Issel danach am Drücker, doch erarbeitete sich auch Neuenahr nun zwei gute Möglichkeiten. Zunächst landete ein Freistoß aus 40 Metern von Paula Gau ebenfalls am Querbalken. Den anschließenden Abpraller setzte Berna Tokmak frei stehend aus kurzer Distanz über den Kasten (32.), ehe Katharina Pohs im Strafraum unsanft zu Fall gebracht wurde, ein fälliger Elfmeterpfiff aber ausblieb (35.).
Der zweite Spielabschnitt bot fortan etwas weniger Torraumszenen. Bad Neuenahr hatte zwar nun etwas mehr Kontrolle, wurde aber gegen einen tief stehenden Gegner zu selten gefährlich. Issel dagegen setzte zunehmend über Konter Akzente und ging letztlich nicht unverdient in Führung, wenngleich auch der TuS in der zweiten Halbzeit nur wenige Entlastungsangriffe initiierte. Doch Lea Scherer traf dann in der 84. Minute aus gut 20 Metern platziert zum 1:0 ins Eck.
Der SC 13 war im Anschluss zwar um eine späte Antwort bemüht, kam aber lediglich nur noch durch Léa Daiz zu einer Halbchance (90.), sodass Issel einen nicht unverdienten Pokalerfolg feierte und in der kommenden Saison in der Hauptrunde des DFB-Pokals spielen darf.
Co-Trainer Jansen: „Sehr enttäuschend“
„Insgesamt sind wir schlecht ins Spiel gekommen und waren in der zweiten Halbzeit nicht zielstrebig genug. Das Ergebnis ist schon sehr enttäuschend. Wir haben spielerisch mehr Potenzial, letztlich entscheiden aber Tore über das Ergebnis. Wir waren im letzten Drittel nicht genau genug“, befand Bad Neuenahrs Co-Trainer Marcelo Jansen. daf
SC 13 Bad Neuenahr: Wenzl, Hof, Dickopf, Tokmak, Kirst, Gau, Bartoschek, Daiz, Lang (61. Rubröder), Goltermann (88. Martini), Pohs (61. Sürül, 83. Gumbel).