Dass er enttäuscht sei, wollte Frank Rath nach dem intensiven Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken nicht leugnen. „Enttäuscht, aber nicht verärgert“, betonte der Trainer des Frauen-Regionalligisten 1. FFC Montabaur ganz bewusst. Denn seiner Mannschaft könne er nach der 2:3 (1:1)-Niederlage gegen den Tabellenzweiten keinen Vorwurf machen.
„Schade, dass es heute nicht zu einem Punkt gereicht hat. Den hätten sich die Mädels verdient gehabt – und mit einem Unentschieden wäre ich auch absolut zufrieden gewesen.“
Frank Rath, Trainer 1. FFC Montabaur
„Zum zweiten Mal in dieser Saison sind wir diesem Spitzenteam absolut auf Augenhöhe begegnet“, sagte Rath mit Blick auf das unglückliche 0:1 der Hinrunde, in dem das Gegentor erst in der Nachspielzeit gefallen war. „Jetzt machen wir selbst zwei Treffer gegen eine Abwehr, die bis dahin erst elf Gegentore zugelassen hatte. Schade, dass es heute nicht zu einem Punkt gereicht hat. Den hätten sich die Mädels verdient gehabt – und mit einem Unentschieden wäre ich auch absolut zufrieden gewesen.“
Dass sie keine Furcht vor dem großen Namen hatten, zeigten die Kreisstädterinnen vom Anpfiff weg. Die erste gute Chance gehörte dem FFC, der in der Folge gut mitspielte und drin war in dieser Partie. Umso bitterer, dass Saarbrücken nach einer unglücklichen Abwehraktion in Führung ging.
Fischer stürmt über den halben Platz – und trifft
Ein Kopfball landete vor den Füßen von Kimberley Ruhstorfer, die nur noch vollenden musste (20.). Zum wichtigen Zeitpunkt noch vor der Pause sorgte Marie Fischer für den Ausgleich, nachdem sie zuvor „über den halben Platz“ gestürmt war, wie ihr Trainer meinte, um dann FCS-Keeperin Elena Bläser den Ball durch die Beine zu spielen (44.). „Einfach eine fantastische Einzelleistung“, schwärmte Rath, der die leicht angeschlagene Torjägerin nach knapp einer Stunde aber vom Feld nahm, um keine ernstere Verletzung zu riskieren.
Die Toptorjägerin war raus, der zweite Treffer fiel aber auch so: Aus 20 Metern zirkelte Verena Weidung einen Freistoß in den Winkel (62.) – und plötzlich hatten sich die Vorzeichen komplett verschoben. Von ungefähr kam das für Rath nicht. „Wir haben gut Fußball gespielt, taktisch, läuferisch und kämpferisch war das hervorragend“, lobte der Trainer sein Team, das am Ende aber mit leeren Händen dastand, weil Chelsea Agyei (73.) und Nora Clausen (83.) die Partie wieder zugunsten der Gäste aus Saarbrücken drehten.
Moral stimmt bei Montabaur
„Wenn man sieht, wer alles gefehlt hat und dass Spielerinnen wie Lea Kruklinski am Vortag schon 90 Minuten bei der zweiten Mannschaft gespielt haben, ist diese Leistung noch mal höher zu bewerten“, sagte Rath. „Diese Moral müssen wir in den nächsten Spielen auch noch zeigen.“
1. FFC Montabaur: Schürmann – M. Hof, Limbach, Lauer, Beck – Kruklinski (77. Ortseifen), Weidung, Bange, Talarek (88. Narewski) – Helwing – M. Fischer (58. Hahn).