Pokalfinale gegen Bad Neuenahr
FFC Montabaur will Rath mit Titel verabschieden
Ein letztes Mal steht Frank Rath am Samstag beim 1. FFC Montabaur an der Seitenlinie, dann zieht er sich aus dem Trainergeschäft zurück. Der Gewinn des Rheinlandpokals wäre das perfekte Abschiedsgeschenk für den Coach aus Oberfell.
Marco Rosbach

Drei Wochen nach dem letzten Punktspiel greift der 1. FFC Montabaur nach den Sternen: Dem Finalsieg gegen Issel vor zwei Jahre soll gegen Bad Neuenahr der nächste Rheinlandpokal-Gewinn folgen. Für Trainer Frank Rath wäre es der perfekte Abschluss.

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Die Tränchen der Verabschiedung sind längst getrocknet, schließlich liegt der letzte Spieltag in der Regionalliga Südwest bereits drei Wochen zurück. Doch es gibt eine Zugabe für Trainer Frank Rath, ehe dieser seine Mission beim 1. FFC Montabaur beendet. Denn der Höhepunkt am Ende einer „überragenden Saison“, von der Rath spricht, steht noch aus. Der FFC trifft im Finale um den Fußball-Rheinlandpokal der Frauen am Samstag, 18 Uhr, in Asbach auf den Ligarivalen SC 13 Bad Neuenahr.

„Es wird Zeit. Alle fiebern dem Spiel entgegen.“
Frank Rath, Trainer 1. FFC Montabaur

„Es wird Zeit“, sagt Montabaurs Coach, schließlich seien drei Wochen Training ohne Spielbetrieb eine lange Zeit. „Alle fiebern dem Spiel entgegen.“ Die Intensität in den Einheiten wurde langsam heruntergefahren, „dafür haben wir taktisch viel gequatscht“, so Rath. Denn die Aufgabe hat es in sich. Bad Neuenahr hat eine starke Runde gespielt und sich zwischen die „großen Drei“ aus Mainz, Saarbrücken und Elversberg geschoben. Mit 49 Punkten beendete der SC 13 die Spielzeit auf Rang drei und damit zwei Positionen vor dem FFC (38 Punkte).

Zweimal sind sich die beiden Finalisten in dieser Saison begegnet, wobei die Bilanz ausgeglichen ausfällt. In der Hinrunde setzte sich Montabaur durch zwei Treffer von Marie Fischer auswärts mit 2:1 durch, musste dann aber Ende November in Horressen eine bittere 0:1-Niederlage einstecken. „Ein typisches 0:0-Spiel“, erinnert sich Rath nur zu gut und verweist noch immer auf eine klare Fehlentscheidung. In der hektischen Schlussphase musste Marie Fischer mit einer umstrittenen Ampelkarte vom Platz, ehe Bad Neuenahr in der vierten Minute der Nachspielzeit noch der Siegtreffer gelang.

Marie Fischer ist fit

In Asbach soll all dies keine Rolle mehr spielen. „Beide Mannschaften kennen sich in- und auswendig“, weiß Rath und misst vor allem der Tagesform eine große Bedeutung zu. „Und wer das erste Tor schießt, der wird einen großen Vorteil haben, gerade bei den gemeldeten hohen Temperaturen.“

Die Vorbereitung auf das Spiel des Jahres lief aus Sicht des Trainers außerordentlich gut. „Wir haben mit 18, 19 Mädels trainiert, das hatte ich noch nie“, berichtet er. Am Samstag seien alle Spielerinnen an Bord, auch Marie Fischer, die allzu oft den Unterschied macht mit ihrer Schnelligkeit und ihrem ausgeprägten Torriecher. „Marie ist fit“, sagt Rath, nachdem er die Stürmerin in der Schlussphase der Saison etwas geschont hat, um keine größere Verletzung zu riskieren.

„Bad Neuenahr macht aus wenig sauviel.“
Frank Rath, Trainer 1. FFC Montabaur

„Wir werden ein Spiel auf Augenhöhe erleben“, blickt der FFC-Coach voraus und berichtet vom großen Respekt, den er dem Gegner zolle. „Aber natürlich wünsche ich mir nichts so sehr wie den Erfolg für meine Mädels“, die sich in der Saison nicht durch Verletzungen oder Ausfällen zurückwerfen ließen. „Was sie mit einem relativ kleinen Kader geleistet haben, war super. Jetzt den Pokal zu holen, wäre einfach ein toller Abschluss – auch für mich.“

Marie Fischer (in Blau), hier beim 3:2-Sieg gegen Wormatia Worms, könnte mit ihrer Schnelligkeit und ihrem Torriecher auch im Finale den Unterschied machen. „Marie ist fit", ist ihr Trainer Frank Rath optimistisch, was den Einsatz der in der Schlussphase der Saison leicht angeschlagenen Stürmerin angeht.
Marco Rosbach

Doch dafür gelte es einen Gegner zu bezwingen, an dem Rath die „starke Defensive“ schätzt. Nur 20 Gegentreffer kassierte Bad Neuenahr, bei Montabaur waren es 44. In der Offensive nehmen sich die Finalgegner bei 55 (SC 13) und 51 (FFC) erzielten Toren hingegen nichts. „Bad Neuenahr macht aus wenig sauviel“, bringt Rath die Stärke des Gegners auf einen einfachen Nenner. Dass beide Begegnungen in dieser Saison mit einem Treffer Unterschied endeten, zeigt aber, wie nah beieinander die Teams sind.

Kremer erwartet 50:50-Spiel

Dass weiß auch Anne-Kathrine Kremer, Bad Neuenahrs Trainerin. „Es dürfte wieder eng werden. Es ist einfach eines dieser klassischen 50:50-Spiele. Alles kann passieren“, sagt sie. Gleichzeitig betont Kremer, dass die Saison nur dann ein voller Erfolg sei, „wenn wir auch den Pokal holen“.

Vor einem Jahr gelang dies nicht, da scheiterte der SC 13 mit 0:1 am TuS Issel, der davor in der Saison 2022/23 mit 0:1 gegen Montabaur den Kürzeren gezogen hatte. Damals endete mit dem Pokalsieg die Amtszeit von Trainer Kurt Schaaf, der inzwischen den Vorsitz beim FFC innehat. „Ich weiß noch genau, wie aufgeregt Kurt damals war“, sagt Frank Rath, dem es am Samstag ähnlich gehen dürfte.

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