„Wir duellieren uns zwar, doch sie sind mit Mainz 05 und SV Elversberg eine Klasse für sich“, weiß FFC-Trainer Frank Rath, dass bei den großen Drei, die mittelfristig mindestens die 2. Bundesliga anpeilen, unter ganz anderen Bedingungen als im beschaulichen Westerwald gearbeitet wird und die Erwartungshaltung demzufolge eine ganz andere ist. „Semiprofessionell“, nennt es Rath, der da mit seinen „Feierabend-Kickerinnen“ an Grenzen stößt. Einen wahrlich nicht zu unterschätzenden Vorteil hat das Ganze aber dennoch trotz eindeutig verteilter Rollen. Rath: „Wir fahren da nach unserem 3:1-Heimsieg gegen Siegelbach ganz entspannt und guten Mutes hin. Wir haben ja nichts zu verlieren.“
Saarbrücken kann sich nicht erlauben, weitere Federn zu lassen
Kein Wunder: Die Westerwälderinnen haben bis dato in sieben Partien bereits stattliche 13 Zähler gesammelt und schicken sich als aktueller Tabellenfünfter somit an, sich heuer aus dem erbitterten und nervenaufreibenden Kampf gegen den Abstieg herauszuhalten.
Frei von taktischen Zwängen werden die FFC-Ladys aber in der saarländischen Landeshauptstadt trotz der recht komfortabel anmutenden Ausgangsposition nicht auftreten. Rath erwartet einen von Anpfiff weg stürmischen FCS, der sich seinen bisher einzigen Fehltritt der Runde ausgerechnet im Saar-Derby mit dem 1. FC Riegelsberg geleistet hat und es sich vor den Spitzenpartien in Elversberg und gegen Mainz 05 nicht erlauben kann, weitere Federn zu lassen.
FFC-Trainer Rath will am System tüfteln
Rath reagiert und weicht von seiner sonst üblichen Ausrichtung mit zwei Spitzen ab. „Wir werden dem Saarbrücker Ansturm etwas defensiver als sonst entgegentreten und das Mittelfeld verstärken. In erster Linie geht es für uns darum, so lange wie möglich die Null zu halten und die Saarbrückerinnen damit zu verunsichern“, hofft Rath auf defensive Stabilität und einen ausgesprochen guten Tag seiner vermutlich viel beschäftigten Torhüterin.
Allerdings orientiert sich der erfahrene Trainer nicht über Gebühr am starken Kontrahenten und einzelnen hochkarätigen Kickerinnen der Blau-Schwarzen. „Da sie nahezu ohne Qualitätsverlust wechseln können, bringt das eh' nichts. Wir müssen unsere Stärken in die Waagschale werfen und schauen, was für uns möglich ist.“