2. Fußball-Bundesliga: SG 99-Frauen kassieren 0:4-Klatsche beim Hamburger SV
Andernacher Notelf lässt Qualität und Leidenschaft vermissen: 0:4 beim Hamburger SV
2. Frauen-Bundesliga 2024/2025: Hamburger SV - SG 99 Andernach
Michelle Reifenberg (links) räumte in der notgedrungen umformierten Andernacher Abwehrkette viel weg, sah allerdings bei zwei der vier Hamburger Tore nicht allzu gut aus. Foto: Tobias Jenatschek
Tobias Jenatschek

Beim aufstiegswilligen Hamburger SV kann man verlieren, keine Frage. Die 0:4-Pleite der über die Maßen verletzungsgeplagten SG 99 Andernach vor den Toren des Volksparkstadions machte es indes erneut deutlich: In dieser Besetzung und in dieser Verfassung kämpfen die Andernacherinnen in der 2. Fußball-Bundesliga nicht wie in den Vorjahren um einen Spitzenplatz, sondern einzig gegen den Abstieg.

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Mit dem Ausfall von Besarta Hisenaj und Malou Müller erhöhte sich nicht nur die Zahl der verletzten Spielerinnen auf elf, auch die zuletzt leidlich stabile Abwehrreihe war erneut gesprengt. Der Mangel an Qualität war eine der Ursachen für den nach vorn völlig harmlosen und hinten fehlerbehafteten Auftritt der SG 99. Zudem ließ das Team der Bäckermädchen aber auch den Zusammenhalt und die Leidenschaft vermissen, die sie in vergangenen (Ergebnis-)Krisen letztlich immer wieder in die Erfolgsspur zurückkehren ließen.

20 Minuten lang verteidigte die Andernacher Notelf die Hamburger Angriffe erfolgreich, dann klaffte plötzlich eine große Lücke im Mittelfeld, durch die Hamburgs Lisa Baum durchspazierte. Ihren Pass verwertete Dana Marquardt, von den SG 99-Frauen eher begleitet als bekämpft, überlegt zur Pausenführung der Gastgeberinnen (25.).

SG 99 ist nach der Pause etwas aktiver

In der zweiten Halbzeit trauten sich die Andernacherinnen etwas mehr zu. Lisa Kossmann verpasste die beste Chance zum Ausgleich, als sie Kathrin Schermulys klugen Steckpass in aussichtsreicher Position vom Fuß springen ließ (60.). Zwei Minuten später konterte der HSV nach einer Andernacher Ecke zum 2:0 durch Melina Krüger, deren ersten Torschuss Torfrau Laura van der Laan noch bravourös abgewehrt hatte (62.). „Ab diesem Zeitpunkt war es schwer, sich vorzustellen, dass wir noch zwei Tore schießen“, räumte SG-Teamchef Andre Steinbach ein. Stattdessen traf der HSV noch zwei Mal gegen eine immer löchriger werdende SG-Verteidigung.

Es passte zum gebrauchten Tag, dass der Andernacher Tross wegen einer Reparatur am Reisebus die Rückfahrt mit rund dreieinhalb Stunden Verspätung antreten musste und erst gegen Mitternacht in der Heimat eintraf.

Trainerfrage stellt sich nicht

Dass Teamchef Andre Steinbach angesichts der Ergebnisse und der Leistungen seines Teams in die Kritik geraten könnte, sorgt ihn nicht: „Wer mit Kritik nicht umgehen kann, der sollte kein Trainer sein.“ Im Verein stellt sich die Trainerfrage nicht, sagt Teammanager Bodo Heinemann: „Ich für meinen Teil kann Andre keinen Vorwurf machen. Er ist angesichts der Personalsituation derzeit nicht zu beneiden.“ Steinbach bestätigt: „Ich spüre vollste Rückendeckung vom Verein“, stellt der Teamchef fest, „ich meine zumindest, sie zu spüren.“

SG 99 Andernach: Van der Laan – Engels, Reifenberg, Weingarz – Wäschenbach, Schulz (87. Dillenburg), Krump, Kossmann, Klyta (46. Leipelt) – Schermuly, Pfeiffer.

Schiedsrichterin: Anke Hölscher (Ihlow). Zuschauer: 200.

Tore: 1:0 Dana Marquardt (25.), 2:0 Melina Krüger (62.), 3:0 Christin Meyer (81.), 4:0 Melina Krüger (84.).

Nächste Aufgabe für die SG 99 Andernach: Sonntag, 10. November (11 Uhr) gegen den FC Bayern München II.

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