SG 99 siegt 1:0 in Freiburg
Andernach rückt bis auf einen Punkt an Weinberg heran
Carolin Schraa (in Blau) jubelt nach dem entscheidenden Tor zum 1:0 für Andernach in Freiburg.
Norina Tönges

Die Andernacher Fußballerinnen haben sich wieder an die Nichtabstiegsränge der 2. Bundesliga herangepirscht. Denn in Freiburg jubelte die SG 99 erneut über ein 1:0.

Mit Trippelschritten nähern sich die Fußballerinnen der SG 99 Andernach ihrem Saisonziel, dem Klassenverbleib in der 2. Bundesliga. Nach dem 1:0 gegen den Abstiegskampf-Rivalen aus Gütersloh vor zwei Wochen gewannen die Bäckermädchen auch beim Tabellenletzten SC Freiburg II mit demselben Ergebnis. Den umjubelten Siegtreffer erzielte Carolin Schraa nach knapp einer Stunde, in den Schlussminuten mussten die Andernacher Minimalistinnen dann noch mal um ihren fünften Saisonsieg zittern.

Ihre Erleichterung konnte und wollte SG-Trainerin Isabelle Hawel nicht verbergen: „Zwei Siege in Folge, zweimal zu null gespielt, jetzt sind wir wieder in der Verlosung“, freute sie sich, „das war heute zwar nicht optimal, aber effizient.“ Da der SV Weinberg beim 0:0 in München ebenfalls punktete, konnte Andernach den Rückstand auf Nichtabstiegsplatz 11 nicht wettmachen, aber immerhin auf einen Punkt verkürzen. In den ausstehenden sechs Partien wollen die SG 99-Frauen zeigen, dass „das Momentum auf unsere Seite gewechselt ist“, fordert Hawel gesundes Selbstbewusstsein im Saisonendspurt: „Wir denken nicht darüber nach, was die Konkurrenz macht.“

„Wir haben zu selten unsere eigenen Füße getroffen, da hat man uns die Nervosität angemerkt.“
Andernachs Trainerin Isabelle Hawel zur Anfangsphase ihres Teams

Von Beginn an traten die Andernacherinnen, wie von Hawels Trainerkollege Thomas Strotzer angekündigt, dominant und überlegen auf. Doch Freiburg hielt munter dagegen und nutzte die Schwächen im Andernacher Kombinationsspiel. „Wir haben zu selten unsere eigenen Füße getroffen“, beschrieb Hawel das Dilemma anschaulich, „da hat man uns die Nervosität angemerkt.“ Vielleicht hätte ein frühes Führungstor das wacklige Nervenkostüm beruhigt, doch als Freiburgs Torfrau Jula Kassen den Ball im Strafraum direkt in die Füße von Carolin Schraa spielte, geriet deren Pass auf Paula Petri zu unsauber, sodass Yara Volpert deren Torschuss von der Linie wegköpfen konnte (7.).

Mitte des ersten Durchgangs kamen die Freiburgerinnen besser ins Spiel und deckten so einige Defensivschwächen bei der SG auf. Torfrau Laura van der Laan musste ihr ganzes Können aufbieten, um den Direktschuss von Mia-Lena Maas nach Dzaferis Diagonalflanke zur Ecke abzuwehren (27.). „Laura hatte zwei Schlüsselmomente, in denen sie uns vor einem Gegentor bewahrt hat“, lobte Trainerin Hawel und bezog sich auf die Szene kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit, als die Andernacher Keeperin einen Lupfer von Weena Simmen im Zurücklaufen gerade noch über die Latte bugsierte (49.). „Den Ball hatten viele von uns schon drin gesehen, aber Laura hat ihn irgendwie noch rausgefischt“, atmete Hawel auf.

Torjägerin Carolin Schraa stellt die Weichen auf Sieg

Acht Minuten später stellte dann Torjägerin Schraa mit ihrem sechsten Saisontreffer die Weichen für die SG auf Sieg. Leonie Wäschenbach bediente sie von der rechten Seite, am ersten Pfosten nahm Schraa den Ball an, drehte sich und knallte ihn unter die Latte (57.). „Das war ein richtig schönes Tor von Caro“, freute sich Hawel, „sie hätte dann aber den Sack zumachen müssen.“

Beispielsweise in der 78. Minute, als die Stürmerin im Duell an Torfrau Klassen scheiterte, die auch den Nachschuss von Leonie Stöhr parierte. Oder drei Minuten vor dem Ende, als Schraa den Ball an Klassen, aber auch am entfernten Pfosten vorbei schlenzte.

Am Ende muss SG 99 noch einmal zittern

So kamen die unermüdlichen Freiburgerinnen ihrerseits noch zu ein paar Ausgleichschancen. Die eingewechselte Jule Bianchi verpasste eine scharfe Flanke nur um Zentimeter (89.), in der Nachspielzeit sorgten zwei gefährliche Eckballflanken für höchste Alarmstufe im Andernacher Strafraum. „Das war total unnötig, dass wir da noch mal ins Schwimmen gekommen sind“, kritisierte Isabelle Hawel, „wir haben es uns selbst schwer gemacht.“

SC Freiburg II – SG 99 Andernach 0:1 (0:0)

SG 99 Andernach: Van der Laan – Engels (77. Wagner), Schumacher, Krump, Weingarz – Wäschenbach, Schermuly, Kossmann, Stöhr – Petri (68. Reifenberg), Schraa (88. Recht).

Schiedsrichterin: Kerstin Holzmayer (Reutlingen).

Zuschauer: 145.

Tor: 0:1 Carolin Schraa (57.).

Nächste Aufgabe für Andernach: am Sonntag, 20. April (11 Uhr) Heimspiel gegen den Hamburger SV.

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