SG 99-Frauen in Weinberg
Andernach benötigt dringend „positive Ergebnisse“
Maren Weingarz, die hier drei Mönchengladbacherinnen beim Kopfball übertrumpft, konnte in ihrem 100. Pflichtspiel für Andernach nur eine Stunde mithalten. Auch auswärts beim SV Weinberg ist ihr Einsatz fraglich.
Tobias Jenatschek

Im zweiten Spiel nach der Winterpause geht es für die Andernacher Fußballerinnen um viel: Bei Aufsteiger SV Weinberg ist ein Sieg der SG 99 fast schon Pflicht. Schließlich benötigt der Tabellenvorletzte der 2. Liga dringend Punkte.

Die Situation der SG 99 Andernach im Abstiegskampf der 2. Bundesliga wird immer prekärer. Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach sind die SG-Frauen auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht, der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze ist in einer Partie gar nicht aufzuholen. Da kommt dem anstehenden Auswärtsspiel beim drei Plätze und fünf Punkte besser dastehenden Aufsteiger SV Weinberg schon vorentscheidende Bedeutung zu. Ein Sieg in Mittelfranken ist sozusagen Pflicht.

Doch solche Ultimaten hört kein Fußballtrainer gern. „Wir sollten zumindest nicht verlieren“, schwächt SG-Trainer Thomas Strotzer die Maximalforderung ab. „Das erste Spiel war wie ein Sprint, aber vor uns liegt ein Marathon.“ Aus seinem ersten Pflichtspiel als Zweitligatrainer hat der ehemalige Verbandscoach Strotzer seine Erkenntnisse gezogen: „Man sieht, dass es den Mädels schwerfällt, Selbstbewusstsein zu entwickeln“, hat er festgestellt. „Die lange Phase der Erfolglosigkeit steckt in den Klamotten, der Glaube kommt nur über die Ergebnisse zurück.“

Spielerinnen sollen manche Situationen einfacher klären

Speziell hat dem Trainerteam Thomas Strotzer und Isabelle Hawel missfallen, dass ihr Team gegen die kernigen Borussinnen so früh unter Zugzwang geriet: „Ein individueller Fehler wie vor dem 0:1 darf uns nicht passieren. Die Mädels müssen manche Situationen einfacher klären, in Bedrängnis keine riskanten Pässe spielen.“

Strotzer geht davon aus, dass die Partie, die in Roßtal bei Nürnberg auf Kunstrasen ausgetragen wird, anders verläuft als der Rückrundenauftakt. „Auf Kunstrasen sind die spielerisch besseren Teams im Vorteil, das waren zuletzt die Gladbacher. Im Vergleich mit Weinberg sehe ich aber ein leichtes Plus auf unserer Seite.“

Denn der Abstiegskampf soll nicht nur mit Rennen, Kämpfen Grätschen bestritten werden. „Unser Ansatz bleibt der, dass wir Fußball spielen wollen“, versichert der Coach. „Wir dürfen nicht die Nerven verlieren. Der Gegner wird uns oft den Ball überlassen und versuchen, mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. Das müssen wir verhindern, Zweikämpfe suchen und gewinnen, um so in unser Spiel reinzukommen.“

Personell sieht es weiterhin düster aus

Personell sieht es in Andernach weiter düster aus, Maggie Schumacher und Kathrin Schermuly stehen auch am Sonntag nicht zur Verfügung, Jubilarin Maren Weingarz, die in ihrem 100. Pflichtspiel für die Bäckermädchen nach einer Stunde rausmusste, hat nach wie vor Probleme im Oberschenkel.

„In der Innenverteidigung haben wir weniger Sorgen, da können auch Karla Engels oder Besarta Hisenaj spielen“, sagt Strotzer. Immerhin hat Top-Stürmerin Carolin Schraa das Training wieder aufgenommen und kommt gegen Weinberg zumindest für einen Teileinsatz infrage. Auch Winterzugang Paula Petri, die bei ihrem Kurzeinsatz gegen Mönchengladbach gute Ansätze zeigte, hat ihre Grippe wohl überstanden, im Training konditionell aufgeholt und ist eine Kandidatin für die zentrale Angriffsposition.

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