„Es lag an der Einstellung“, legte er nach seinem letzten Punktspiel als Trainer den Finger in die Wunde. Und obwohl es rein sportlich um nicht mehr viel ging für den Tabellensechsten, war Schaaf merklich bewegt. „Das ärgert mich maßlos“, fügte er an. Und mit Blick nach vorn legte er nach: „Wenn wir in zwei Wochen mit dieser Einstellung ins Rheinlandpokalfinale gegen Issel gehen, dann haben wir da nichts zu melden.“
Die Emotionen, die nach sechs Jahren beim FFC hochkamen, ließen den erfahrenen Trainer nicht kalt. Die Nachbesprechung überließ Schaaf seinem Co-Trainer Frank Rath, der zur neuen Saison seine Nachfolge antreten wird. Ein bisschen Ruhe, das Gesehene sacken lassen, durchatmen – der Takt nach diesem letzten Spiel in der Regionalliga war ein anderer. Die Tatsache, dass es in dieser Gemütslage „vielleicht die höchste Niederlage überhaupt“ zu verschmerzen galt, wie Schaaf mutmaßte, tat ihr übriges.
Der Nachmittag in Ober-Olm hatte schon denkbar schlecht begonnen. Es lief die erste Minute, als Johanna Jüliger einen Pass von der linken Seite zum 1:0 verwertete – nahezu ungestört von der unsortierten Defensive der Gäste. „Da hat man schon gesehen, was sich hier entwickeln kann“, sagte Schaaf hinterher. Sein Team bekam die Räume nicht zu und spielte in der eigenen Vorwärtsbewegung Pässe, die ihr Ziel auf dem großen und etwas in die Jahre gekommenen Kunstrasen verfehlten. „Wir haben keine Spannung aufgebaut und in keiner Phase an die zuletzt gezeigten Leistungen angeknüpft“, klagte Schaaf.
Ober-Olm hingegen wurde von der Euphorie getragen, auch im nächsten Jahr Regionalligist zu sein. Diese Information hatte den Verein am Vortag erreicht. Dazu passte die Leistung: Aicha Dali legte schnell das 2:0 nach (13.), weitere Hochkaräter folgten. Der Anschlusstreffer durch Marie Narewski (45.) weckte noch mal Hoffnung, doch nach der Pause besserte sich wenig. Jüliger mit ihrem zweiten Treffer (49.) und Michelle Wycisk (53.) schafften zu schnell Fakten. „Jetzt gilt es, die Mannschaft wieder aufzurichten und an der Ehre zu packen“, blickte Schaaf nach vorn. Die Regionalliga ist Geschichte – jetzt geht es bis zum 17. Juni nur noch um den Pokal.
1. FFC Montabaur: Will – Narewski (70. Holly), Limbach, Pies, M. Hof – Marzi, Weidung, Dickopf, da Conceicao (25. Becker) – M. Fischer, Hahn (64. Bange).