Vorreiter aus dem Westerwald
1. FFC Montabaur schreibt seit 20 Jahren Geschichte(n)
Blick ins Archiv: Am 30. März 2008, knapp drei Jahre nach der Gründung des Vereins, feierte der 1. FFC Montabaur einen 4:1-Sieg im Westerwälder Regionalliga-Derby beim ehemaligen Bundesligisten TuS Ahrbach.
Ewa Görg/Archiv

Wenn es die Witterung nicht zulässt, auf dem Rasenplatz in Eschelbach zu spielen, sind die Fußballerinnen des 1. FFC Montabaur gerne zu Gast an der Waldschule in Horressen. An diesem Wochenende kommen sie aber vorrangig zum Feiern.

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Kurt Schaaf hat beim 1. FFC Montabaur schon einiges geschafft. Als Trainer führte er die Mannschaft Jahr um Jahr zum Klassenverbleib in der Frauen-Regionalliga Südwest, feierte zum Abschluss den Gewinn des Rheinlandpokals, sprang in der vergangenen Saison spontan ein, als Not am Mann war – und findet sich jetzt in einer neuen Rolle wieder: als Präsident des ersten reinen Vereins für Mädchen- und Frauenfußball im FV Rheinland, der vor exakt 20 Jahren gegründet wurde.

„Als Trainer wusste ich immer sofort, was zu tun ist, an der Spitze eines solchen Vereins zu stehen, das ist Neuland.“
Kurt Schaaf, Präsident 1. FFC Montabaur

„Das muss gefeiert werden“, war Schaaf kurz nach der Übernahme seines Präsidentenamts von FFC-Gründer Alfred Müllers überzeugt, musste aber feststellen, dass diese neue Aufgabe eine ganz andere Qualität hat. „Als Trainer wusste ich immer sofort, was zu tun ist, an der Spitze eines solchen Vereins zu stehen, das ist Neuland.“ Denn der FFC ist nicht irgendein Verein, sondern hat seine eigene, ganz besondere Geschichte. Hervorgegangen aus der der Frauenabteilung im TuS Montabaur, kam es am 30. Mai 2005 zur Abspaltung. Es ist der Beginn eines rasanten Aufstiegs, der beispiellos ist im Rheinland.

Aufgrund der Bestimmungen musste der neue Verein mit seiner Frauenmannschaft in der Bezirksliga anfangen, schaffte aber den Durchmarsch in die Regionalliga, wo sich die Wege mit dem bis dahin im Frauenbereich führenden TuS Ahrbach kreuzten.

Abenteuer in der 2. Bundesliga

2014 reichte Platz zwei, um in die 2. Bundesliga aufzusteigen, weil Meister TSV Schott Mainz durch einen Formfehler keine Zweitligalizenz erhielt. Die Saison kostete Kraft und endete im Abstieg, seitdem ist der FFC aber eine feste Größe in der Regionalliga und zählt immer noch Fußballprominenz wie den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger oder den langjährigen FVR-Präsidenten Walter Desch zu seinen Ehrenmitgliedern.

Auf dem Sportplatz an der Waldschule in Horressen gibt es an diesem Wochenende reichlich Gelegenheit, über alte Geschichten, die Gegenwart und die Zukunft zu reden. Zum runden Geburtstag hat der FFC ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Am heutigen Samstag gibt es Turniere für E-Juniorinnen (ab 10 Uhr) und D-Juniorinnen (ab 14 Uhr) sowie um 18 Uhr ein „Allstar-Seniorinnen-Match“, dem sich eine „Open-End-After-Party“ anschließt.

Gibt’s eine Meisterschaft zu feiern?

Der Sonntag bietet ab 10 Uhr eine Familienolympiade und nach dem Spiel der B-Juniorinnen (11 Uhr) um 13.30 Uhr Ehrungen von Urgestein Alfred Müllers und weiteren Gründungsmitgliedern. Danach kämpft die 2. Mannschaft des FFC gegen die SG Wienau (14.30 Uhr) um die Meisterschaft in der Bezirksliga 1.

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