Mit Koblenzer Trainer läuft’s
Essener Aufschwung mit Uwe Koschinat
Der gebürtige Koblenzer, der bei der TuS früher als Spieler und als Trainer aktiv war, ist mittlerweile Trainer bei Rot-Weiss Essen und versucht mit dem Team, den Klassenverbleib in der 3. Liga zu schaffen.
Jörg Niebergall

Viele Jahre war er bei der TuS Koblenz Spieler, später auch Trainer – mittlerweile ist Uwe Koschinat Trainer bei Rot-Weiss Essen. Und im Kampf um den Klassenverbleib in der 3. Liga hat er sich mit seinem Team eine gute Ausgangsposition verschafft.

Da dürfte auch den Fans von Rot-Weiss Essen mehr als ein Stein vom Herzen gefallen sein. Nachdem Uwe Koschinat (unter anderem Trainer bei Fortuna Köln, in Sandhausen, Saarbrücken, Bielefeld und Osnabrück) Mitte Dezember als Cheftrainer bei den Rot-Weißen einstieg, blieb das so sehnlichst erhoffte Erfolgserlebnis erst einmal aus.

Niederlagen gegen Osnabrück und Aachen, ein mickriger Punkt beim 2:2 gegen die Reserve des VfB Stuttgart, das „Trainerwechsel-Spiel“ war schon verpufft, bevor es richtig losging. „Doch nach dem Spiel gegen Aachen ging ein Ruck durch die Mannschaft“, berichtet Koschinat, der seine Wurzeln bei TuS Koblenz hat und dort als Spieler wie Trainer aktiv war. „Die Neuzugänge hatten Qualität, die Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr sorgte für mehr Sicherheit und dann kam eben noch das eine oder andere Quäntchen Glück dazu.“

Eine gute Ausgangsposition für den Abstiegskampf

Sechs Siege und ein Unentschieden: Bis zur 0:1-Niederlage bei der Kölner Viktoria standen die Rot-Weißen auf Platz eins der Rückrundentabelle. Bis auf den 5:1-Erfolg gegen Hannover II waren es bis dato immer äußerst ausgeglichene Spiele, wobei Essen dann, bis auf das 1:1 gegen Unterhaching, als Sieger das Feld verließ. „Wir haben jetzt jedenfalls eine gute Ausgangsposition“, sagt Koschinat. „Aber alle Mannschaften, die da unten drin stehen, haben ein großes Maß an Qualität und rechnen sich alle noch Chancen auf den Klassenverbleib aus.“

Wenn Essen drinbleibt, dürfte der RWE-Trainer auch in der kommenden Drittligasaison Uwe Koschinat heißen. Im Falle eines Abstieges in die Regionalliga werden sich die Wege dann allerdings trennen. Doch nicht nur der 53-jährige Chefcoach ist optimistisch, dass der Aufschwung nicht von kurzer Dauer war. „Drinbleiben und im Pokalwettbewerb in die erste DFB-Hauptrunde kommen“, hofft der gebürtige Koblenzer. „Dazu müssen wir aber erst einmal das Halbfinalspiel in Oberhausen überstehen. Da werden mehr als 10.000 Fans erwartet, das wird ein ganz heißer Tanz.“

„Wenn es gut läuft, 55 Minuten. Im Feierabendverkehr schon mal eineinhalb Stunden. Und wenn Abendtermine anstehen, hole ich mir in Essen ein Hotelzimmer.“
Uwe Koschinat zur Entfernung von seiner Wohnung in Köln bis zum Arbeitsplatz nach Essen.

Schon beim 1:1 im Heimspiel gegen Tabellenführer Dynamo Dresden sah Koschinat am vergangenen Samstag eine deutliche Steigerung gegenüber dem Köln-Spiel. „Sonst hätten wir da keinen Punkt geholt“, so der RWE-Trainer. „Wobei, vor dem Ausgleichstreffer hätten wir das 2:0 machen müssen. Schade um die drei Punkte.“ Während der RWE-Coach bei seinen Trainerstationen in Bielefeld und Osnabrück zumindest für sich selbst einen Umzug in Kauf nahm und erst einmal seine Koffer packte, ist die Fahrt von seiner Wohnung im Kölner Süden bis hin zum Arbeitsplatz nach Essen fast schon ein Kinderspiel. „Wenn es gut läuft, 55 Minuten“, so Koschinat. „Im Feierabendverkehr schon mal eineinhalb Stunden. Und wenn Abendtermine anstehen, hole ich mir in Essen ein Hotelzimmer.“

Und wenn es sich an freien Tagen vereinbaren lässt, schaut der Trainer gemeinsam mit Ehefrau Kyra auch mal bei den sportlichen Betätigungen seiner Kinder zu. Sohn Jan-Ole (23) studiert in Köln, spielt in der vierten Liga bei Erfstadt-Lechenich in der Landesliga und ist als Nachwuchscoach beim SC Fortuna tätig. Tochter Liv (14) spielt Feldhockey beim SC Blau-Weiß Köln auf der Torhüterposition.

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