Nichts zu mäkeln gibt es an der sportlichen Qualität: 2015 hatten sich für die beiden Endspiele gleich drei Aufsteiger qualifiziert. Mit Löf und Kreuzberg sogar zwei Teams, die als Klassenneulinge einen Durchmarsch hingelegt haben und beide mit durchschlagendem Erfolg auf ihren Nachwuchs setzten. Für Kreuzberg kam es in Oberzissen, wo der ortsansässige Sportverein das 50. Jahr seines Bestehens mit einem neuen Rasenplatz feiert, noch besser: Bei der Verlosung eines Komplett-Trikotsatzes ging der ESV ebenfalls als Gewinner hervor.
Vor Jahresfrist hatte sich der ESV Kreuzberg gegen die klassenhöhere SG Löf noch mit 2:4 geschlagen geben müssen. So wie damals verschlief das Team von Trainer Michael Theisen auch 2015 den Beginn des Finales. Bereits in der sechsten Minute lag der ESV mit 0:1 hinten. „Das war anscheinend der Hallo-wach-Effekt, den meine Mannschaft brauchte“, sagte Theisen später.
Sie bewiesen dann auch, dass sie ihre Lehren gezogen haben und drehten den Spieß von damals einfach um. Statt zur Pause entscheidend zurückzuliegen, machten die Fußballer von der Mittelahr diesmal schon bis zum Seitenwechsel alles klar durch Tore von Christian Knipp (20.), Maximilian Heintz (28.) und Florian Jakobs per Kopf (31.). Dabei blieb es bis zum Schluss.
Als sich nach kräfteraubenden 120 Minuten alle jubelnd in den Armen lagen, fand Erfolgscoach Udo Seifert anerkennende Worte für seine Elf: „Ich gönne ihnen dies von Herzen, denn sie haben es sich nach den großen Strapazen der jüngsten Vergangenheit redlich verdient.“ Gemeint waren damit auch der Dreikampf in der Endphase der Punkterunde und das Entscheidungsspiel gegen Rheinland Mayen (2:0).
Im Finale war Grafschaft nach Flanke von Martin Thelen durch André Micheloni mit 1:0 in Führung gegangen. Das Team von Jörg Rohleder blieb weiter am Drücker, versäumte allerdings, weiteres Kapital aus einer Überlegenheit zu schlagen. So gelang Tobias Wilkening aus sechs Metern der 1:1-Ausgleich (70.).
In der Verlängerung ging es dann Schlag auf Schlag: Wilkening war per Direktabnahme zum 2:1 (94.) erfolgreich, ehe Moritz Pies ins Zentrum traf, und das gleich doppelt. Das 3:1 (100.) schoss er, als sein Team noch vollzählig war, das 4:1 (109.), nachdem Philipp Reffgen kurz zuvor wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.