Urlaub, Verletzungen, Krankheiten, auch Hochzeiten, eigene und die von Freunden – die Gründe, warum Amateurfußballer ihren Vereinen fehlen, sind vielfältig. Der Ausfallgrund von Berkan Celebi von Eintracht Bad Kreuznach am Samstag um 17 Uhr im Verbandsliga-Spitzenspiel gegen Tabellenführer FV Dudenhofen ist etwas außergewöhnlicher, auch weil er einen Fußball-Hintergrund hat. Celebi spielt nämlich parallel in einer Konkurrenzliga zum herkömmlichen Fußball, er tritt in der Kings League an.
Dabei handelt es sich um eine Kleinfeldliga mit vielen Sonderregeln. Prominent sind nicht nur die Spieler, teilweise ehemalige Nationalspieler, sondern auch die Präsidenten der Teams. Hasan Salihamidzic engagiert sich ebenso wie Mario Götze. Sie haben Spieler über Castings in ihre Teams gewählt. In einer Runde waren 70 Mann am Ball, vier kamen weiter, Celebi war einer davon. Er spielt nun für das Team G2 Football Club der You-Tuber Reeze und Rumathra. Und das durchaus mit Erfolg, das Team belegt Rang zwei. „Wir sind nicht jubelnd durchs Sportheim gelaufen, als wir von seiner Entscheidung für die Kings League gehört haben, aber er hat es uns gegenüber gut begründet“, sagt Eintracht-Trainer Thorsten Effgen und fügt an: „Der Mensch ist das Wichtigste, und der steht auch in diesem Fall im Vordergrund. Berkan wollte das unbedingt machen.“
„Wann hast du schon einmal die Möglichkeit, gegen eine Oberliga-Mannschaft zu spielen?“
Thorsten Effgen
Celebi fehlt in einem Spiel, das aus Effgens Sicht eines der Highlights der Spielzeit ist. „Wann hast du schon einmal die Möglichkeit, gegen eine Oberliga-Mannschaft zu spielen? Schließlich sind die Dudenhofener zusammengeblieben nach dem Abstieg und haben sich noch verstärkt. Platz eins kommt ja nicht von ungefähr“, erläutert der Eintracht-Coach und fügt an: „Das Hinspiel war eines unserer Top-Drei-Spiele in dieser Saison, ein fantastisches Fußballspiel.“ Das 3:3 endete. Eine Wiederholung dieses Ergebnisses am Samstag im Moebus-Stadion wäre eine Überraschung. Zum einen sind die Gäste im Jahr 2025 gefestigter als im Herbst, zum anderen fehlte der Eintracht zuletzt Stabilität, wie das 1:8 beim FV-Konkurrenten TSV Gau-Odernheim belegt.
Sind taktische Wechsel möglich?
Allerdings sieht es personell besser aus. „Wir haben über Ostern fünf Tage frei gemacht. Das hat den Spielern gutgetan“, sagt Effgen. Die zuvor angeschlagenen Sebastian Baumann und Maik Strunk sind wieder im Training, auch Levi Mukamba ist wieder bei 100 Prozent, und bei Malik Schäfer sind die Rückenschmerzen abgeklungen. Dagegen wird Mika Brunswig noch ein Spiel gesperrt fehlen. „Trotzdem dürften wir 13, 14 Spieler am Start haben, sodass ich auch mal taktisch wechseln kann. Das wäre ja mal ein Fortschritt zu zuletzt“, sagt Effgen. Erinnert sei nur an das Spiel in Gau-Odernheim, als die Eintracht mangels Auswechselspieler die Partie zu neunt beendete. „Die Dudenhofener wollen gewinnen, wir werden Gas geben. Das wird ein offenes, attraktives Spiel, das die Mannschaft gewinnt, die besser verteidigt, und deshalb werden wir großen Wert auf unsere defensiven Abläufe legen“, verspricht Effgen.