Mainz

Erste Saisonniederlage für FSV Mainz 05

Der FSV Mainz 05 hat den alleinigen Startrekord in der Fußball-Bundesliga, über den im Rest der Republik mehr geredet worden war als am Bruchweg, verpasst. Nach 21 Punkten aus den ersten sieben Spielen unterlag die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel gegen den Hamburger SV mit 0:1 (0:0).

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Mainz – Der FSV Mainz 05 hat den alleinigen Startrekord in der Fußball-Bundesliga, über den im Rest der Republik mehr geredet worden war als am Bruchweg, verpasst. Nach 21 Punkten aus den ersten sieben Spielen unterlag die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel gegen den Hamburger SV mit 0:1 (0:0).

Der Hamburger Paolo Guerrero (r) trifft zum 0: 1-Siegtreffer, der Mainzer Torhüter Christian Wetklo und Christian Fuchs sind machtlos. Der FSV Mainz 05 hat den alleinigen Startrekord in der Fußball-Bundesliga, über den im Rest der Republik mehr geredet worden war als am Bruchweg, verpasst. Nach 21 Punkten aus den ersten sieben Spielen unterlag die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel gegen den Hamburger SV mit 0:1 (0:0).

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Der Hamburger Ze Roberto (r) nimmt einen Ball in der Luft an. Links der Mainzer Andre Schürrle. Der Mann ist nicht von ungefähr Bundestrainer. Zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit war Joachim Löw am Samstag zu Gast im Mainzer Bruchwegstadion. „Wo guter Fußball gespielt wird, da muss ich hin“, sagte der Bundes-Jogi – und er wurde nicht enttäuscht. Löw sah einen 90 Minuten währenden offenen Schlagabtausch zweier extrem offensiv ausgerichteter Mannschaften, von denen der Gast das bessere Ende für sich hatte. Paolo Guerrero entschied die intensive Partie zwischen dem FSV Mainz 05 und dem Hamburger SV in der 89. Minute nach Vorarbeit von Zé Roberto.

dpa

Der Mainzer Torwart Christian Wetklo schaut hinter dem Ball her. Wie glücklich dieser Auswärtssieg war, dessen waren sich die Hamburger bewusst. „Das war ein Spiel auf der Rasierklinge“, sagte HSV-Sportvorstand Bastian Reinhardt. „Das hätte auch 2:2 oder 3:2 ausgehen können“, räumte Kapitän Heiko Westermann ein, der in der Innenverteidigung eine deutlich stärkere Partie spielte als zuletzt in der Nationalmannschaft auf der Position des linken Verteidigers.

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Der Mainzer Torwart Christian Wetklo (l) diskutiert mit Schiedsrichter Felix Brych. Tatsächlich hatten die Hamburger dem Tabellenführer nicht nur das Leben mit ihrer aggressiven Spielweise äußerst schwergemacht, sondern auch die besseren Torchancen. Die erste vereitelte 05-Torhüter Christian Wetklo in der 18. Minute, als er einen gefährlichen Flachschuss von Piotr Trochowski zur Ecke lenkte. Die größte vergab Zé Roberto, als er einen Konter über Ruud van Nistelrooy mit einem Schuss an den Pfosten abschloss (41.).

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Auch Eugen Polanski hat Diskussionsbedarf mit dem Unparteiischen. Allerdings fanden die Mainzer mit zunehmender Spieldauer immer besser zu ihrem Kombinationsfußball. Erste Strafraumszenen deuteten noch vor dem Seitenwechsel die Gefährlichkeit des 05-Angriffs an; gleich nach der Pause machte Marco Caligiuri klar, dass sein Team nicht von einer Fortsetzung der Siegsserie absehen mochte. Sein Schrägschuss verfehlte das Tor von Frank Rost nur knapp (47.). Angesichts der folgenden 40 Minuten durften die Hamburger froh sein, dass kurz vor Spielende noch kein Tor gefallen war. Die dickste Mainzer Gelegenheit vergab André Schürrle: Nach einer Maßflanke von Christian Fuchs stand der 19-Jährige frei vor Rost und köpfte dem Keeper den Ball per Aufsetzer in die Arme. „Den muss ich machen“, sagte Schürrle später, „vielleicht hätte ich noch mal hochschauen sollen, um den Ball dann besser zu platzieren.“

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Die Hamburger Spieler Ze Roberto (l) und Heiko Westermann beglückwünschen Paolo Guerrero (M) zu seinem Tor. Pech hatte Caligiuri, der einen überraschenden Schlenzer aus 16 Metern an den Pfosten setzte (68.), und Lewis Holtby scheiterte sieben Minuten später nach brillantem Ballgewinn und Solo durchs Mittelfeld an Rost. Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit düpierte dann Zé Roberto den Mainzer Innenverteidiger Bo Svensson an der Grundlinie und bediente den ansonsten schwachen Guerrero – 0:1.

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Mainz 05 Trainer Thomas Tuchel gestikuliert etwas unzufrieden am Spielfeldrand. Die Mainzer Fans reagierten prompt: „Ob wir siegen oder verlieren: Wir steh’n immer hinter euch“, sang die Südtribüne auf die Melodie von „Bella Ciao“ – ein altes Kampflied, wie geschaffen für eine derart packende, spannende, mitreißende Partie.

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Lewis Holtby konnte zwar am Ergebnis nichts ändern, hat aber dennoch ein tolles Spiel gemacht. Und vor allem in der 75. Minute mit einem brillanten Ballgewinn und Solo für Raunen auf den Rängen gesorgt.

Bernd Eßling

Auch Adam Szalai, von einigen schon scherzhaft „König von Ungarn“ genannt, konnte nichts ausrichten.

Bernd Eßling

Die dickste Mainzer Chance vergab André Schürrle: Nach einer Maßflanke von Christian Fuchs stand der 19-Jährige frei vor Rost und köpfte dem Keeper den Ball per Aufsetzer in die Arme. „Den muss ich machen“, sagte Schürrle später, „vielleicht hätte ich noch mal hochschauen sollen, um den Ball dann besser zu platzieren.“

Bernd Eßling

Der Mann ist nicht von ungefähr Bundestrainer. Zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit war Joachim Löw am Samstag zu Gast im Mainzer Bruchwegstadion. „Wo guter Fußball gespielt wird, da muss ich hin“, sagte der Bundes-Jogi – und er wurde nicht enttäuscht. Löw sah einen 90 Minuten währenden offenen Schlagabtausch zweier extrem offensiv ausgerichteter Mannschaften, von denen der Gast das bessere Ende für sich hatte. Paolo Guerrero entschied die intensive Partie zwischen dem FSV Mainz 05 und dem Hamburger SV in der 89. Minute nach Vorarbeit von Zé Roberto.

Wie glücklich dieser Auswärtssieg war, dessen waren sich die Hamburger bewusst. „Das war ein Spiel auf der Rasierklinge“, sagte HSV-Sportvorstand Bastian Reinhardt. „Das hätte auch 2:2 oder 3:2 ausgehen können“, räumte Kapitän Heiko Westermann ein, der in der Innenverteidigung eine deutlich stärkere Partie spielte als zuletzt in der Nationalmannschaft auf der Position des linken Verteidigers.

Tatsächlich hatten die Hamburger dem Tabellenführer nicht nur das Leben mit ihrer aggressiven Spielweise äußerst schwergemacht, sondern auch die besseren Torchancen. Die erste vereitelte 05-Torhüter Christian Wetklo in der 18. Minute, als er einen gefährlichen Flachschuss von Piotr Trochowski zur Ecke lenkte. Die größte vergab Zé Roberto, als er einen Konter über Ruud van Nistelrooy mit einem Schuss an den Pfosten abschloss (41.).

Allerdings fanden die Mainzer mit zunehmender Spieldauer immer besser zu ihrem Kombinationsfußball. Erste Strafraumszenen deuteten noch vor dem Seitenwechsel die Gefährlichkeit des 05-Angriffs an; gleich nach der Pause machte Marco Caligiuri klar, dass sein Team nicht von einer Fortsetzung der Siegsserie absehen mochte. Sein Schrägschuss verfehlte das Tor von Frank Rost nur knapp (47.). Angesichts der folgenden 40 Minuten durften die Hamburger froh sein, dass kurz vor Spielende noch kein Tor gefallen war. Die dickste Mainzer Gelegenheit vergab André Schürrle: Nach einer Maßflanke von Christian Fuchs stand der 19-Jährige frei vor Rost und köpfte dem Keeper den Ball per Aufsetzer in die Arme. „Den muss ich machen“, sagte Schürrle später, „vielleicht hätte ich noch mal hochschauen sollen, um den Ball dann besser zu platzieren.“

Pech hatte Caligiuri, der einen überraschenden Schlenzer aus 16 Metern an den Pfosten setzte (68.), und Lewis Holtby scheiterte sieben Minuten später nach brillantem Ballgewinn und Solo durchs Mittelfeld an Rost.

Eine Minute vor Ende der regulären Spielzeit düpierte dann Zé Roberto den Mainzer Innenverteidiger Bo Svensson an der Grundlinie und bediente den ansonsten schwachen Guerrero – 0:1.

Die Mainzer Fans reagierten prompt: „Ob wir siegen oder verlieren: Wir steh’n immer hinter euch“, sang die Südtribüne auf die Melodie von „Bella Ciao“ – ein altes Kampflied, wie geschaffen für eine derart packende, spannende, mitreißende Partie.

Peter H. Eisenhuth