In der Hinrunde kam der OFC im Oberwerther Oval nur zu einem torlosen Unentschieden. Ein Resultat, das sich Backhaus auch jetzt sicher wünscht: „Ja, das würden wir gerne mitnehmen.“ Wie das im Detail gelingen soll? Mit der üblichen Gangart, wie der Koblenzer Coach verdeutlicht: „Gegen den Ball maximal diszipliniert, mit dem Ball mutig. Wir wollen Offenbach so richtig nerven.“
Mit der klaren 0:3-Niederlage am vergangenen Samstag beim Spitzenspiel in Elversberg ist nun auch so ziemlich das allerletzte Fünkchen Hoffnung beim Gegner erloschen, vielleicht doch noch einmal den SC Freiburg II an der Spitze im Endspurt ärgern zu können. Eine Bilanz mit insgesamt elf Remis und vier Niederlagen war einfach nicht ausreichend, um letztlich ernsthaft im Kampf um den lange ersehnten Wiederaufstieg in die Dritte Liga mithalten zu können. Backhaus fühlt mit: „Schade, ich hätte es ihnen gegönnt. Ich mag Traditionsvereine. Die gehören in die Zweite oder Dritte Liga, genau wie Kaiserslautern.“
Ein Unentschieden mehr als der kommende Kontrahent haben die Koblenzer auf ihrem Konto. Die können in ihrer Situation prima damit leben, zumal nach 37 Runden auch 14 Siege eingefahren werden konnten. Mit dem jüngst überzeugenden 3:0 gegen die SG Sonnenhof Großaspach haben die Koblenzer auch die allerletzten Zweifler von ihrer Qualität überzeugt. Mit jetzt 52 Punkten liegen die Rot-Weißen stattliche zwölf Zähler über der vormaligen Abstiegszone. Ob die künftige Zusammensetzung der Liga mit voraussichtlich 19 Teams in Stein gemeißelt ist, bleibt aber noch eine Weile abzuwarten. Nach Eintracht Trier hat nun auch Wormatia Worms als zweiter Südwestvertreter offiziell Beschwerde beim Berufungsgericht der Regionalliga Südwest GbR eingereicht gegen den Beschluss, keine Aufsteiger aus den Oberligen aufzunehmen.
Derweil werkeln die Koblenzer intensiv am Kader der kommenden Saison. Nach Keeper Baboucarr Gayé hat nun mit Kapitän Quentin Fouley ein weiterer Leistungsträger ein Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2022 unterschrieben. „Weitere Vollzugsmeldungen kommen in den nächsten Tagen“, versprach Backhaus im Anschluss ans Spiel gegen Großaspach. Was er da aber auch sagte: „Heute waren fünf, sechs Spieler dabei, die schon wissen, dass wir mit ihnen wahrscheinlich nicht planen. Dennoch haben sie von der ersten bis zur letzten Sekunde alles gegeben. Respekt, so stelle ich mir das vor.“ Der Trainer ergänzt: „Unsere Achse bleibt zusammen, einen verlieren wir da vielleicht noch. Wir müssen uns bei jedem nach der Decke strecken und viel Überzeugungsarbeit leisten.“
Auf einen Spieler müssen die Koblenzer am Samstag verzichten. Marko Stojanovic, als Linksverteidiger kaum mehr wegzudenken, muss nach seiner fünften Verwarnung eine Gelbsperre absitzen. Mert Göckan wäre ein potenzieller Ersatz, er fühlt sich auf dieser Seite gut aufgehoben. Backhaus hebt in diesem Zusammenhang aber schnell den Finger: „Da ist nichts entschieden. Alem Koljic wäre auch ein Kandidat. Vielleicht passen wir aber auch unser System an und stellen ein wenig um.“
Nach monatelanger Leidenszeit kehrt kurz vor Saisonende ein zu Beginn starker Flügelspieler zurück: Ali Ceylan ist am Samstag erstmals in diesem Jahr wieder im Kader. Der 22-Jährige stand bisher achtmal auf dem Platz, letztmals am 21. Oktober im Heimspiel gegen den FK Pirmasens. Vielleicht gibt ihm Backhaus direkt ein paar Minuten Einsatzzeit, um ihn so tendenziell zum Bleiben zu bewegen.