Mustafa Mekhalfia, Trainer von TuS Oberwinter II, feierte mit seinen Jungs einen überzeugenden Finalsieg und den Pokalgewinn – zusammen mit einer großen Anhängerschar, die während der vorausgegangenen 90 Minuten mächtig für Stimmung gesorgt hatte. Gemeinsam konnten sie tags darauf munter weiterfeiern, denn durch das 3:2 der SG Kempenich II gegen die DJK Kruft/Kretz II im letzten und entscheidenden Spiel der Dreier-Relegationsrunde hatte die TuS-Zweite auch noch den Aufstieg in die C-Klasse geschafft.
Von Feierstimmung konnte beim Gegner, dem B-Klassenaufsteiger SV Ruitsch-Kerben überhaupt keine Rede sein. Trainer Christian Frank hatte schon geahnt, dass nach dem verlorenen Spiel um die Kreismeisterschaft auch beim Pokalwettbewerb keine Lorbeeren mehr zu ernten seien. „Es stand zu früh fest, dass wir aufsteigen. Danach war einfach die Luft raus.“
Und so entwickelte sich eine recht einseitige Partie, in der die klassentiefere Elf vom Start weg in nahezu allen Belangen überlegen war. Zwar glich René Hillenbrand (37.) die TuS-Führung durch Lucas Jüttner (27.) noch aus, damit hatten die Maifeld-Kicker aber ihr Pulver schon verschossen.
Mit dem 2:1 (65.) durch Michael Tscherepanow war der Bann endgültig gebrochen und Oberwinter zog bis auf 6:1 davon durch Tore von erneut Jüttner (75.), Marco Gilles per Doppelpack (77. und 88.) sowie Torhüter Thomas Jungbluth, der in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zum 6:1-Endstand verwandelte.
Auf den letzten Drücker am letzten Spieltag den Abstieg aus der A-Klasse verhindert und dann nach einem dramatischen Finale erstmals den Kreispokal gewonnen: Für die Sportfreunde aus Miesenheim hätte die Spielzeit 2018/19 nicht besser enden können. Und auch nicht für ihren Trainer Günter Kossmann, der sich nichts anderes sehnlicher gewünscht hatte, als sich nach dreijähriger Amtszeit mit diesem Schlussakkord zu verabschieden. Bevor es jedoch dazu kam, musste sehr lange gezittert werden. Erst als der 34-jährige Sammy Labidi nach fast dreistündigem Kräftemessen den fünften und entscheidenden Strafstoß in die Maschen gejagt hatte, durfte ausgelassen gefeiert werden.
Dass nahezu alle Akteure der unterlegenen SG Ettringen/St. Johann nach dem Scheitern im Elfmeterschießen am Boden zerstört waren, ist leicht nachzuvollziehen. Die meisten waren dabei gewesen, als im Vorjahr ein furioser Endspurt das knappe 1:2 gegen den FC Plaidt nicht verhindern konnte.
Und diesmal war man so oft so nahe dran. Dreimal gingen die Schützlinge von Trainer Mike Großkopf in Führung, und auch im Elfmeterschießen sah es zu Beginn recht vielversprechend aus. Denn Torwart Henrik Höfker konnte Elfer Nummer eins parieren. Dann aber nahm das Schicksal seinen Lauf. Ausgerechnet Christian Stephani, in den Reihen des Teams vom Hochsimmer ein unermüdlicher Kämpfer und vorbildlicher Motivator, musste seinem Kräfteverlust in den vorangegangenen zwei Stunden Tribut zollen und stellte Miesenheims Keeper Sebastian Zerbe vor keine große Herausforderung, den Schuss vom Punkt zu entschärfen.
Die Torfolge bis zum Elfmeterschießen zwischen Miesenheim und Ettringen: 0:1 Walter Votteler (38.), 1:1 Denis Stockmann (48.), 1:2 Thomas Nürnberg (50.), 2:2 Dennis Niederprüm (70.), 2:3 Eike Idczak (98.), 3:3 Roman Bach (112.).