A Hunsrück/Mosel: Cochem II geht im Kellerduell gegen Emmelshausen II mit 0:5 unter - Bremm macht noch das 3:3 in Nörtershausen
A-Klasse: Masburger Freistöße bringen Sieg in Treis, Emmelshausen II 5:0 im Kellerduell
Torjäger unter sich: Vorderhunsrücks Niklas Schneider (rechts) traf dreimal in Sabershausen beim 4:1 gegen Dickenschied/Gemünden um Niclas Pleitz, der das zwischenzeitliche 1:1 markiert hatte. Vorderhunsrück ist nun Dritter in der Tabelle, Schneider mit 17 Buden Erster in der Schützenliste. Foto: Sascha Berkele
Sascha Berkele

Wieder einmal wurden in der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel nur sechs Partien ausgetragen. Das Spiel zwischen dem SV Binningen und dem SC Weiler war bereits am Donnerstag verlegt worden, weil dem Schlusslicht SC kein Keeper zur Verfügung gestanden hatte. In den verbleibenden Partien landete die Emmelshausener Reserve einen wichtigen Sieg bei der Cochemer Reserve. Auch die Spitzenmannschaften Boppard, Morshausen und Vorderhunsrück machten ihre Hausaufgaben. Moselkern unterdessen musste sich im Mosel-Eifel-Derby dem SV Masburg mit 1:3 geschlagen geben.

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Spvgg Cochem II – TSV Emmelshausen II 0:5 (0:3). Das „Zwölf-Punkte-Spiel“ konnten die Gäste deutlich für sich entscheiden – und das lag sicherlich auch darin begründet, dass Cochems Coach Wolfgang Bretz am Ende zu viele Ausfälle zu beklagen hatte. Berufs- und verletzungsbedingt fehlten ihm neun Akteure, die er mit Spielern aus der A-Jugend kompensieren musste. Und die trat gegen eine Emmelshausener Reserve an, die mit zahlreichen Routiniers gespickt war: Maikel und Reyad David sowie Hanifi Agirdogan. Letzterer steuerte zwei Tore zum Sieg seiner Mannschaft bei.

„Und der war absolut verdient, wir waren einfach nur schlecht“, fand Bretz, der seine junge und unerfahrene Mannschaft sonst immer in Schutz nahm, deutliche Worte: „Da müssen sich einige definitiv mal hinterfragen.“ Er wollte die Personalmisere auch nicht als Ausrede gelten lassen, schließlich sei Kampf und Einsatz in jeder Konstellation möglich. Aber bis auf die ersten beiden Chancen der Partie, die „wir wieder einmal kläglich vergeben haben“, war von den Gastgebern nicht viel zu sehen: „Du kannst mit einem C-Klassen-Kader einfach keine A-Klassen-Mannschaft schlagen.“

Und Emmelshausen II habe das an diesem Tag wirklich gut gemacht, habe das Tempo bestimmt und die Partie absolut dominiert. Das sah auch Emmelshausens Spielertrainer Reyad David so, der überrascht war, auf so wenig Gegenwehr zu stoßen: „Die waren immer einen Tick zu spät und haben sich kaum Möglichkeiten erarbeitet.“ Unterm Strich sei es hochverdient gewesen.

Tore: 0:1 Philipp Georg (17.), 0:2 Hanifi Agirdogan (31.), 0:3 Georg (40.), 0:4 Agirdogan (60.), 0:5 Daniel Nick (77.).

SG Vorderhunsrück – SG Dickenschied/Gemünden 4:1 (2:1). Bereits nach 20 Sekunden waren die Gastgeber durch einen Treffer von Joshua Günther in Führung gegangen, mussten dann aber nach einem Elfmeter den Ausgleich hinnehmen. Anschließend stellte Vorderhunsrück Niklas Schneider wieder seine Torjägerqualitäten unter Beweis, traf dreifach zum 4:1-Endstand und hat mittlerweile 17 Saisontore auf dem Konto.

Auch wenn sich Coach Alex Blatt natürlich über den Sieg freute, der vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit, in der seine Mannschaft präsenter war, die entscheidenden Zweikämpfe sowie die ersten und zweiten Bälle gewann, ist er weit davon entfernt, in Euphorie auszubrechen. Das Team mache es gut, aber nach zwei Niederlagen könne die Welt schon wieder ganz anders aussehen. „Der Fußball ist schnelllebig“, sagt er. Das bekamen auch die Gäste zu spüren, die nach dem überzeugenden Auftritt beim 1:1 gegen Boppard dieses Mal deutlich weniger überzeugend agierten. Vielleicht auch, weil sie einige kurzfristige Ausfälle hinnehmen mussten. Unter anderem den von Trainer Patrik Welches, der krankheitsbedingt passen musste.

Tore: 1:0 Joshua Günther (1.), 1:1 Niclas Pleitz (20./Foulelfmeter), 2:1, 3:1 und 4:1 Niklas Schneider (41., 55., 90.).

SG Nörtershausen/Udenhausen/Oppenhausen – SG Bremm 3:3 (3:2). Auch wenn das Zustandekommen des Ausgleichstreffers fünf Minuten vor dem Ende aus Sicht der Gäste glücklich war, war es doch ein leistungsgerechtes Unentschieden. Glücklich war es deswegen, weil Bremm einen Handelfmeter zugesprochen bekommen hatte, nachdem ein Nörtershausener Abwehrspieler den Ball aus kürzester Distanz an die Hand geschossen bekommen hatte. „Laut Regelwerk ist es so“, sagte Heimcoach Andreas Conrad. Der fand das Remis dann auch leistungsgerecht, weil die Gäste vor allem in der zweiten Hälfte mehr für die Partie gemacht hätte. Allerdings habe es seine Mannschaft versäumt, die Umschaltsituationen besser auszuspielen und einen Konter zum möglichen 4:2 fahren:„Der letzte Pass kam nicht an.“

Auch Bremms Coach Jan Braun konnte sich am Ende mit dem Remis anfreunden, obwohl er sich ärgerte, dass seine Mannschaft nach früher Führung „zwei Kontertore gegen eine klassische Kontermannschaft bekommen“ hatte. Da sei das Team nicht richtig wach gewesen. Zum Handspiel konnte er nicht viel sagen: „Aus meiner Sicht würde ich sagen, dass es schon richtig war, aber zum Ende der Partie wurde es schon ziemlich dunkel. Da war es generell schwierig.“

Tore: 0:1 Christian Franzen (8.), 1:1 und 2:1 David Roos (18./Foulelfmeter, 19.), 2:2 Franzen (26.), 3:2 Demetrius Pfoo (42.), 3:3 Marcel Kranz (85./Handelfmeter).

SSV Boppard – TuS Kirchberg II 2:1 (1:0). Als Kirchbergs Fabian Brunk fünf Minuten vor dem Schlusspfiff einen Freistoß aus 25 Metern zum 1:2-Anschlusstreffer direkt verwandelte, wurde es noch einmal eng in Boppard. Das wäre aus Sicht von SSV-Trainer Viktor Klein allerdings nicht nötig gewesen, wenn seine Mannschaft den sprichwörtlichen Sack vorher zugemacht hätte.

Gerade in den ersten 25 Minuten der Partie sah er sein Team absolut dominant und mit guten Chancen, dann allerdings habe es – aus für ihn nicht nachvollziehbaren Gründen – einen Bruch im Spiel gegeben, wodurch Kirchberg II deutlich besser ins Spiel gekommen sei und sich auch eine Großchance habe erarbeiten können. Zur Pause wurde Klein dann deutlich und weckte sein Team wieder auf. Das funktionierte, denn die anschließende Phase ging wieder klar an die Hausherren, die mit Niklas Block, Yannik Schröder und Fatos Xhaferi, bei dem es nur für einen Kurzeinsatz reichte, nahezu auf die komplette Offensivabteilung hatten verzichten müssen.

Bei den Gästen unterdessen wirkte unter anderem Torsten Resch mit, der in der Oberliga beim 2:1-Sieg in Mülheim-Kärlich nicht zum Einsatz gekommen war. Und aus Sicht von Trainer Jannik Huber wäre ein Remis durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Gerade in der Schlussphase der Partie habe seine Mannschaft eine tolle Moral bewiesen und hätte sich den Ausgleich durchaus verdient gehabt. „Klar, die waren schon spielbestimmt, aber sie hatten auch nicht wirklich viele Möglichkeiten“, sagte Huber.

Tore: 1:0 Philipp Neuser (21.), 2:0 Jan Simon (50.), 2:1 Fabian Brunk (86.).

SG Moselkern/Müden/Treis-Karden – SV Masburg 1:3 (0:1). „Da wäre definitiv mehr drin gewesen.“ Das fand Moselkerns Coach Jan Wächter nach der Derbyniederlage in Treis-Karden. Und er hatte Gründe für seine Einschätzung. In Halbzeit eins sah er sein Team besser und mit den klareren Möglichkeiten, den Treffer machten allerdings die Gäste – mit einer der ersten Offensivaktionen: Nach einem Freistoß von Spielertrainer Matthias Bender köpfte Leo Merling ein.

Anschließend drückte Moselkern auf den Ausgleich, konnte beispielsweise durch Andreas Oberreiter einen Pfostenschuss verbuchen, wurde aber nicht für sein Engagement belohnt. „Da fehlt uns aktuell auch einfach das Spielglück“, sagte Wächter. Stattdessen machten die Gäste nach einem Ballverlust im Mittelfeld das 0:2. Moselkern kam zwar noch mal rein, musste aber in der Schlussphase, wieder durch einen Freistoß, das vorentscheidende 1:3 hinnehmen.

Tore: 0:1 Leo Merling (39.), 0:2 Erik van Moerbeeck (70.), 1:2 Luis Huschet (79.), 1:3 Matthias Bender (85.).

SG Biebertal/Unterkülztal – SG Morshausen/Beulich/Gondershausen 0:3 (0:1). Weil er in der Nacht von Freitag auf Samstag Papa geworden ist, war Morshausens Coach Keven Zimmermann auf dem Neuerkircher Hartplatz nicht dabei, durfte sich aber einen Sieg als Geschenk freuen. Und der war vor allem aufgrund der Effektivität verdient. Nach zwei Standards, einmal ein Eckball, einmal ein Freistoß, waren die Gäste durch ein Doppelpack von Lukas Klumb in Führung gegangen, um kurz vor Ende mit einem schön ausgespielten Konter den Deckel draufzumachen. „Wir hatten aber sicherlich genauso viele klare Möglichkeiten“, sagte Biebertals Co-Trainer Uli Feldheiser.

Der zählte beispielsweise zwei Chancen durch Florian Heyer, zwei durch Michael Mayer und eine durch Niklas Schneider. Dennoch war die Niederlage aus seiner Sicht verdient – wegen der erwähnten Effektivität: „Wir haben gut dagegengehalten, haben unsere Möglichkeiten aber eben nicht genutzt.“ Unterm Strich sei der Morshausener Sieg sicherlich ein wenig zu hoch ausgefallen und spiegele den Spielverlauf nicht wider.

Tore: 0:1 und 0:2 Lukas Klumb (4., 54.), 0:3 Yannick Halfmann (86.).

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