Eigentlich ist es jede Saison das gleiche: In der Sommerpause verliert Kaisers SV einige Leistungsträger, dafür rücken junge Spieler nach. Und trotzdem spielt Freiendiez eine gute Rolle in der A-Klasse. Auf die Frage, wie es eigentlich wäre mal fünf Jahre mit dem gleichen Kader zu arbeiten muss Kaiser lachen. „Das wäre vermutlich auch langweilig und man wird träge. Dann nehme ich doch lieber auf meine letzten Jahre als Trainer die Herausforderungen an.“
“Ein bisschen angeschlagen"
Die „Herausforderungen“ bescheren dem SV derzeit den sechsten Tabellenplatz, nur einen Punkt hinter Nastätten und Holzhausen. Selbst der Zweite aus Katzenelnbogen ist nur vier Zähler entfernt. „Das ist absolut okay“, sagt Kaiser. „Wobei wir derzeit ein bisschen angeschlagen sind, was die Kaderstärke betrifft. Ich hoffe, dass wir zum Wochenende eine einigermaßen schlagkräftige Truppe auf den Platz bekommen. Denn das wird kein leichtes Spiel.“
Kaiser sagt selbst, dass er seit Wochen vor den Spielen gegen Weyer, Niederneisen und Nassau warnt. Die ersten beiden Begegnungen gewann sein Team gegen diese Konkurrenten, jetzt kommt Nassau: „Ich kenne Murat und schätze ihn sehr. Er ist ein Toptrainer, der genau weiß, wo er mit Nassau hinwill. Und er wird auch Erfolg haben. Man darf in seiner Situation nicht zu sehr auf die Tabelle schauen. Wir müssen hellwach sein und es in die Köpfe der Spieler bekommen, dass das keine leichte Aufgabe für uns sein wird.“
Freiendiez ein schweres Pflaster
Beim Hinspiel in Nassau setzten sich die Diez-Freiendiezer mit 2:0 durch. „Freiendiez wird dann noch mal ein schwereres Pflaster“, sagt Murat Saricicek mit Blick auf das Wiedersehen. Mut machen Ergebnisse, aber auch Reaktionen der Mannschaft in den jüngsten beiden Partien: „Beim 7:1 gegen Weyer haben wir in der ersten Halbzeit nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen hatten. Aber das haben wir dann nach der Pause korrigiert und souverän gewonnen. Da hat die Mannschaft die eingeübten Spielzüge aus dem Training gut umgesetzt.“
In der Vorwoche folgte dann eine 1:3-Niederlage gegen Holzhausen. „Wir haben eine junge Mannschaft, die noch nicht konstant Top-Leistungen abrufen kann“, sagt der Trainer. „Aber das Team ist selbstkritisch mit diesem Spiel umgegangen, das hat mir gut gefallen. Alles, worauf wir uns vorbereitet hatten, war eingetroffen. Es war nur nicht gelungen, unseren Plan umzusetzen. Unser großes Wort heißt weiterhin Geduld.“
Stärken in Waagschale werfen
Die braucht der 14. der Liga (6 Punkte) auch am Sonntag in Freiendiez. „Peter Kaiser macht da seit Jahren eine sehr gute Arbeit“, lobt Saricicek seinen Kollegen. „Die Mannschaft ist sehr unangenehm zu spielen. Aber es bringt nichts, da müssen wir durch. Wir werden versuchen vor allem in der Defensive gut zu stehen und unsere Stärken in die Waagschale zu werfen. In der Mannschaft stimmt es, im Training sind alle voll bei der Sache und wollen sich weiterentwickeln. Entsprechend motiviert gehen wir in dieses Spiel.“
Der Blick auf die anderen Plätze:
SG Bornich/Reitzenhain/Bogel – SG Birlenbach/Schönborn/Balduinstein 5:0 (3:0). Schiedsrichter: Patrick Heim (Lierschied). Tore: 1:0 Laurenz Beilstein (8.), 2:0 Nicolas Kurth (22., Elfmeter), 3:0 Laurenz Beilstein (44.), 4:0 Yannik Breithaupt (58.), 5:0 Justin Frank (88.). Zuschauer: 120.
TuS Holzhausen – TuS Katzenelnbogen-Klingelbach (So., 15 Uhr): Durch die 1:3-Heimniederlage gegen die SG Rheinhöhen und den 5:0-Erfolg von Primus BoReiBo am Donnerstag gegen Birlenbach hat sich der Rückstand der Flecker auf den Platz am der Sonne auf acht Zähler vergrößert. Um die Absicht, dem Tabellenersten zumindest so lange es geht zuzusetzen, nicht bereits zum Jahreswechsel ad acta legen zu müssen, muss der TuS KK wieder seine Auswärtsstärke (4/2/1) ausspielen, was aber bei der heuer auf heimischem Rasen erst einmal (von der SG Nastätten) bezwungenen Elf von Maximilian Minor alles andere als ein Selbstläufer wird. Vielmehr können die Holzhäuser bei einem weiteren Dreier mit der Noppe-Elf nach Punkren gleichziehen. Hinrunde: 2:2.
SG Rheinhöhen Dahlheim/Dachsenhausen/Prath – SG Nastätten/Miehlen (So., 15 Uhr): Nach dem 3:1-Coup am Hellenhahn schreibt die Roll-Elf schwarze Zahlen (7/2/6) und merzt den missratenen Saisonstart allmählich aus. Bis auf zwei Zähler können die Einheimischen an den an Position vier geführten Nachbarn heranrücken. Die Schützlinge von Steffen Schmidt verloren heuer jedoch bisher nur eine von acht Partien in der Fremde... Hinrunde: 0:3.
VfL Altendiez – TuS Singhofen (So., 15 Uhr): Nachdem der Aufsteiger zuletzt zweimal tor- und punktlos den Heimweg aus der Diezer Kante hatte antreten müssen, soll vom Lahnblick Zählbares mit an die Bäderstraße genommen und die relativ klare HInspiel-Niederlage gegen den VfL ausgemerzt werden. Hinrunde: 4:1.
SG Nievern/Arzbach – TuS Niederneisen (So., 15 Uhr): Mit dem bisherigen Abschneiden – aktuell steht nur Rang zehn zubuche – können die Kombinierten wahrlich nicht zufrieden sein. Daher gilt es, das Kellerkind von der unteren Aar in die Schranken zu weisen. Dies kommt jedoch, das Ergebnis des Hinspiel muss für Max Schupps Elf Warnung und Ansporn genug sein, keiner Pflichtaufgabe gleich, denn die TuS muss als Drittletzter des Klassements zusehen, dass nicht die Nassoven an ihnen vorbeiziehen und sie in die B-Klasse „strafversetzt“ wird. um sich tatsächlich Chancen auf ein Erfolgserlebnis an der Früchter Straße ausrechnen zu können, muss unbedingt die Defensive stabilisiert werden. Bei im Schnitt fast fünf Gegentreffern pro Partie dürfte es nahezu unmöglich sein, am Ende über dem Strich zu landen. Hinrunde: 2:3.
SV Braubach – SG Bornich/Reitzenhain/Bogel (So., 15 Uhr): Der seit sieben Partien auf einen Dreier wartende SVB, der immerhin eine ausgeglichene Heimbilanz ausweist (3/2/3), wird alles daran setzen, den Höhenflug der zuletzt siebenmal hintereinander siegreichen Elf von BoReiBo zu unterbrechen. Die Elf von Michael Reibel und Harald Hergenhahn ist trotz ihres Kampfgeistes krasser Außenseiter. Hinrunde: 2:5.
SG Birlenbach/Schönborn/Balduinstein – SG Weyer/Nochern/Oelsberg/Lierschied (So., 15 Uhr, in Schönborn): Im Hinspiel Oelsberg tat sich die SG BSB sehr schwer und kam durch Chris-Yannik Dietrichs spätes Tor zum knappen Erfolg. Im zweiten Vergleich mit dem designierten Absteiger erwartet Spielertrainer Moritz Detrois eine deutliche Steigerung und drei Pflicht-Punkte. Hinrunde: 2:1. Stefan Nink