„Wir haben den einen oder anderen Punkt zu wenig auf dem Konto, aber dennoch bin ich mit dem Saisonstart relativ zufrieden“, sagt Braubachs Trainer Michael Reibel. „In Niederneisen waren wir klar überlegen und haben verloren. Mit den drei Punkten, die wir da liegen gelassen haben, sähe es in der Tabelle auch anders aus.“
Nicht immer auf gleichem Niveau
Dennoch ist Reibel vor dem Derby gegen Dahlheim absolut einverstanden mit dem, was seine Mannschaft zeigt: „Wir haben ein junges Team. Da kann nicht immer alles auf gleichem Niveau ablaufen. Logisch sind da Höhen und Tiefen drin. Aber das wussten wir schon vorher und ich bin absolut froh, einen solchen Kader zu haben und mit den Jungs arbeiten zu dürfen.“
Reibel weiß: „Gegen die Topteams werden wir immer mal wieder Lehrgeld bezahlen. Aber das ist völlig normal.“ Der Tabellenzehnte ist derzeit die heimstärkste Mannschaft der Liga (10 Punkte) und will dies auch nach dem Spiel gegen die SG Rheinhöhen noch sein. „Die Ergebnisse von Dahlheim haben mir schon manchmal ein Staunen ins Gesicht getrieben. Unerwartete Niederlagen, dann klare Siege. In jedem Fall erwarten wir einen sehr starken Gegner.“
6:0 gegen Birlenbach als Ausrufezeichen
Und tatsächlich konnte die SG um Trainer Michael Roll zuletzt mit dem 6:0-Sieg gegen Birlenbach ein Ausrufezeichen setzen. Der Tabellenneunte hat die drittmeisten Tore in der Liga geschossen (30), daraus aber „lediglich“ für zehn Punkte Kapital geschlagen. Zudem gab es auf fremdem Platz bisher lediglich einen einzigen Zähler.
„Ich bin nicht so zufrieden“, sagt Roll. „Auch wenn wir uns langsam ein bisschen gefangen haben. Aber das war zu Saisonbeginn schon ein Fehlstart. Da haben wir viel zu viele Punkte liegen gelassen.“ Aus den ersten fünf Begegnungen gab es lediglich drei Punkte, die die SG beim 10:1-Kantersieg gegen Niederneisen holte.
„Wir kassieren in fast jedem Spiel ein oder mehrere Gegentore“, moniert Roll. „Wir müssen defensiv zulegen. Zudem machen wir offensiv noch zu wenig Tore aus den vielen Chancen, die wir haben. Mit Braubach erwarte ich nun eine kampfstarke Mannschaft. Da werden wir schon alles geben müssen und über 90 Minuten dagegenhalten, um erfolgreich zu sein.“ Immerhin: Die beiden Vergleiche in der Vorsaison konnte Dahlheim für sich entscheiden.
Der Blick auf die anderen Plätze:
TuS Gückingen – TuS Nassau (Fr., 19.30 Uhr): Nach dem spielfreien Wochenende will die Nassovia nach bisher acht erfolglosen Anläufen am Königstein endlich die Talfahrt stoppen, um die im hinteren Mittelfeld platzierten Kontrahenten im Sichtweite zu behalten. Da die Einheimischen bisher aber auch noch keine Bäume ausgerissen haben, rechnet sich Nassovia-Coach Murat Saricicek etwas für seine blutjunge Truppe aus, obwohl die bis dato mit erst fünf erzielten Toren nicht gerade Angst und Schrecken bei gegnerischen Defensivreihen verbreitet hat.
SG Bornich/Reitzenhain/Bogel – TuS Singhofen (Fr., 19.30 Uhr, in Bogel): Mit der stattlichen Ausbeute von 16 Zählern kann der Aufsteiger von der Bäderstraße beruhigt zum Aufstiegskandidaten fahren und will auch bei den Dreier-Kombinierten zeigen, dass er eine Bereicherung für das Kreisoberhaus ist. BoReiBo kratzte nach den beiden Niederlagen gegen Katzenelnbogen (3:5) und in Holzhausen (2:3) zuletzt in Miehlen wieder die Kurve und will eine neue Siegesserie starten.
SV Diez-Freiendiez – TuS Katzenelnbogen-Klingelbach (So., 14.30 Uhr): Die nach wie vor ungerupften Flecker – das hat inzwischen kein anderer heimischer A-Ligist vorzuweisen – wollen auch die Hürde am Wirt nehmen, um ihren Platz in der Spitzengruppe zu untermauern. Die neu formierten Diezer sind zwar mittlerweile seit vier Partien sieglos, sammeln aber zur Freude von Trainer Peter Kaiser nach dem „Eichhörnchen-Prinzip“ ihre Punkte. Da die Kicker um Kapitän Christian Wiediker aber vor heimischer Kulisse bisher noch nicht leer ausgegangen sind, rechnen sie sich auch gegen die Einricher Zählbares aus. Viel wird davon abhängen, wie gut Torjäger Marcel Hummernick beim Abschluss aufgelegt ist. Aufseiten des TuS KK will Robin Noppe nach seinem Fünfer-Pack gegen Weyer mit seinen Toren zum fünften Dreier der Flecker im fünften Spiel in der Fremde beitragen.
SG Birlenbach/Schönborn/Balduinstein – TuS Holzhausen (So., 14.30 Uhr): Mit Tabellenplatz elf nach etwa einem Drittel der Runde dürfte man bei den Kombinierten nicht vollends zufrieden sein. So gilt es für die Elf von Moritz Detrois in den kommenden Wochen Vollgas zu geben, um wenigstens den Abstand zur Gefahrrenzone zu vergrößern. Der Gast von der Bäderstraße hält mit 14 Zählern den Anschluss an die erweiterte Spitzengruppe, ging aber bei den vergangenen vier Gastspielen in Birlenbach leer aus.
SG Nievern/Arzbach – VfL Altendiez (So., 14.30 Uhr, in Arzbach): Beim Verfolgerduell an der Burgwiese treffen zuletzt viermal hintereinander ungeschlagene Teams aufeinander. Die Formkurve soll hüben wie drüben konstant bleiben.
SG Weyer/Nochern/Oelsberg/ Lierschied – SG Nastätten/Miehlen (So., 14.30 Uhr, in Oelsberg): Dass es für die punktlosen jungen „Löwen“ nur darum geht, die Saison mit Anstand durchzuziehen, liegt auf der Hand. Dass der Gast auswärts bisher 13 von 15 möglichen Zählern einkassierte, stempelt ihn zum großen Favoriten. Stefan Nink